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Nobelpreisträger Harald zur Hausen führt die Deutsche Krebshilfe

In der Tradition von Dr. Mildred Scheel: Vorbeugen gegen Krebs und allen Betroffenen helfen

 

Von bpb-Korrespondent Joe F. Bodenstein

 

Die Deutsche Krebshilfe geht mit Medizin-Nobelpreisträger Harald zur Hausen als Präsident in ein neues Jahrzehnt. Der Wissenschaftler trat in diesem Ehrenamt ab 1. Januar 2010 die Nachfolge von Prof. Dr. Dagmar Schipanski an. Zehn Jahre lang hat sie mit engagierten Mitarbeitern, Ärzten und medizinischen Experten als Berater die gemeinnützige Organisation erfolgreich zum Nutzen der Krebskranken geführt.

Foto: Marco-Press, Bonn

 

Berlin/Bonn (bpb) Der Medizin-Nobelpreisträger Harald zur Hausen ist seit Januar 2010 Präsident der Deutschen Krebshilfe. Bereits nach seiner Wahl an die Spitze dieser größten unabhängigen Bürgerinitiative gegen den Krebs hat der Wissenschaftler bekräftigt, er werde in diesem Ehrenamt die Tradition der Gründerin der Deutschen Krebshilfe, Dr. Mildred Scheel, fortsetzen. Die damalige Ehefrau des deutschen Bundespräsidenten Walter Scheel setzte auch auf umfassende Information über Krebserkrankungen, auf Förderung der Krebsforschung und auf Verbesserungen von Heilung und Betreuung.

„Das gilt heute noch, angefangen von Kleinkindern bis zu Männern und Frauen im hohen Alter", betont der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe, Gerd Nettekoven. Er war vor über 35 Jahren von der Gründerin der Deutschen Krebshilfe als junger Mann persönlich in der Hilfsorganisation eingestellt worden. Durch sein treues Engagement, profunde Sachkenntnisse und den wichtigen Dialog mit den Betroffenen und Spendern hat er zu den Erfolgen der Krebshilfe wesentlich beigetragen.

Dieses Konzept hat sich über Jahrzehnte bewährt. Es hat zu einer vorbildlichen Solidarität von hilfsbereiten Menschen aller Berufsgruppen geführt. Die Erfolge der Krebshilfe für die Menschen und durch die Förderung der Krebsforschung wären nicht möglich gewesen ohne die Spendenbereitschaft der Bürger.

Die Deutsche Krebshilfe geht nun mit dem international anerkannten Wissenschaftler Harald zur Hausen in ein neues Jahrzehnt im Kampf gegen den Krebs. Bei seiner Wahl zum Präsidenten der Deutschen Krebshilfe hatte zur Hausen bekräftig, die optimale Behandlung von Krebspatienten in ganz Deutschland sei ihm ein besonderes Anliege. „Diese ist natürlich nur dann gewährleistet, wenn flächendeckend gut ausgebildete Ärzte und Fachkräfte vorhanden sind." Er wolle sich auch verstärkt um die Prävention kümmern, kündigte der Professor an. „Gerade was den Tabak- und Alkoholkonsum oder auch den Umgang mit der Sonneneinstrahlung angeht, könnten wir hinsichtlich der Verhütung von Krebserkrankungen noch viel erreichen.

Harald zur Hausen erhielt 2008 als Arzt und Wissenschaftler den Nobelpreis für Medizin verliehen. Seine Entdeckung, dass Gebärmutterhalskrebs durch die Infektion mit Humanen Papillonviren ausgelöst wird, ermöglichte es einen Impfstoff gegen eine der häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen zu entwickeln. Der Nobelpreis ist die populärste unter den zahlreichen Ehrungen und Auszeichnungen, die zur Hausen in Europa und USA erhielt.

 

Internationaler Dialog und Wirken in den USA

Seit seiner Studienzeit mit Promotion 1960 in Düsseldorf pflegte zur Hausen den internationalen Dialog mit Kollegen seines Fachbereichs in West und Ost. Unter anderem wirkte er dreieinhalb Jahre an den Virus Laboratories des Children's Hospital of Philadelphia. Zur Hausen war zudem Assistant Professor an der University of Pennsylvania. Seit Jahren ist zur Hausen Editor-in-Chief des „International Journal of Cancer

Ab 1969 habilitierte er sich an der Julius Maximilians Universität in Würzburg, wo er am Institut für Virologie arbeitete. 1972 wurde er als Professor auf den neu gegründeten Lehrstuhl für Klinische Virologie an der Universität Erlangen-Nürnberg berufen. 1977 folgte er einem Ruf auf den Lehrstuhl für Virologie und Hygiene an die Universität Freiburg. Von 1983 bis 2003 war Harald zur Hausen Vorsitzender und Wissenschaftliches Mitglied des Stiftungsvorstands des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg. Unter zur Hausens Führung erweiterte das Krebsforschungszentrum, das über keine klinische Bettenabteilungen verfügt, erheblich seine Zusammenarbeit mit einzelnen Universitätskliniken: So genannte Klinische Kooperationseinheiten sichern die Verzahnung von Grundlagenforschung und klinischer Medizin, um Forschungsergebnisse so schnell wie möglich in die Praxis zu übertragen.

 

Glück auf zum Abschied nach zehn Jahren Ehrenamt ! Professor Dr. Dagmar Schipanski rief der Öffentlichkeit nochmals in Erinnerung: „Die Deutsche Krebshilfe ist die größte Bürgerinitiative gegen den Krebs. Die Menschen wüssten, dass Krebs jeden treffen könne. Sie wüssten jedoch auch, dass die Deutsche Krebshilfe helfe. Den Förderern und Spendern sagte sie nochmals: „Danke für Ihr Vertrauen".

 

Bewährte Teamarbeit und Arbeitsteilung führte zum Erfolg

Der Erfolg der Deutschen Krebshilfe im neuen Jahrzehnt wird nach Ansicht von Sachkennern und Beobachtern der gemeinnützigen Organisation weiterhin wesentlich von der Bürgernähe der Führung abhängen. So hatte die Ärztin Mildred Scheel aus der Erkenntnis gehandelt, dass ohne die Spenden der Menschen ein Wirken gegen diese schreckliche Krankheit nicht möglich ist. Die Deutsche Krebshilfe erhält nämlich keine öffentliche Mittel. Sie lehnt Spenden aus der Pharmaindustrie ab, um Unabhängigkeit und Neutralität zu bewahren. Diesen Grundsatz hatte der Nachfolger von Mildred Scheel im Amt, Ehrenpräsident Helmut Geiger, ebenso befolgt wie die Amtsvorgängerin des neuen Präsidenten zur Hausen, die Naturwissenschaftlerin und CDU-Politikern Prof. Dr. Dagmar Schipanski.

Ihren guten Namen hat die Deutsche Krebshilfe auch durch ihre wirkungsvolle Medienarbeit und ihr von den Menschen begehrtes Informationsangebot zum Thema Krebs zu verdanken. Es sei deshalb so hilfreich. weil es „übersichtlich, verständlich und stets aktuell" sei, ist immer wieder zu hören. Zu Bestellen sind die Broschüren und Videos bei www.krebshilfe.de in 5313 Bonn, Buschstrasse 32 (Telefon 0228 77 29 90--0, Telefax: 0228 / 7 29 90--11)

 

 

© PROMETHEUS 151/2010

PROMETHEUS, Internet Bulletin - News, Politics, Art and Science. Nr. 151, January 2010