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Medienkampagne gegen Papst Benedikt XVI.

Der Heilige Vater hat Missbrauch an Kindern als Verbrechen und Sünde verurteilt

 

Von B. John Zavrel

 

Papst Benedikt XVI. mit Priestern bei einem religiösen Zeremoniell in Rom. Millionen Menschen aus aller Welt kommen jährlich in die „Ewige Stadt", um den Hl. Vater zu sehen und von ihm gesegnet zu werden. Unter den Gläubigen und Touristen befinden sich auch Neugierige, die dem Repräsentanten der Kirche Respekt bezeugen.

Foto: Vatikan

 

 

Rom/Berlin (bpb) Der sexuelle Missbrauch von Kindern in Deutschland erregt seit Wochen die Öffentlichkeit. Die wichtige öffentliche Diskussion wird jedoch zu einem Hetzkampagne gegen die Katholische Kirche und den Papst Benedikt XVI. Dabei hat der Heilige Vater der Christen ganz klar den Missbrauch an Kindern als Verbrechen und Sünde verurteilt. Die Kirchenverwaltung will strengstens gegen Priester und Ordensleute vorgehen, die Schande über die Kirche gebracht haben.

Was ist der Hintergrund? In den Medien werden immer mehr sexuelle Vorkommen in katholischen Institutionen und Schulen der letzten 30 Jahre bekannt, in denen Priester oder Mitarbeiter sexuelle Handlungen an minderjährigen Jungen und Mädchen vorgenommen haben. Die Diskussion darüber sollte sich nicht gegen das Kirchenoberhaupt richten, sondern darauf konzentrieren, wie solche Übergriffe künftig eingestellt, beziehungsweise zumindest reduziert werden.

Stattdessen nimmt die Diskussion in Deutschland hysterische Züge an. Selbst führende Politiker und Politikerinnen stellen der Kirche und vor allem dem Papst Forderungen, die mehr als Propaganda gegen die Kirche wirken. Damit werden Bischöfe und Priester gegeneinander aufgehetzt und der Respekt vor der Hierarchie demontiert. Das viele kontroverse Gerede trägt jedoch nicht zur Problemlösung bei.

Das Problem des Missbrauchs in kirchlichen Einrichtungen wird von Kritikern unter anderem in der „Ehelosigkeit der Priester" gesehen. Diesem wird andererseits von der Kirche Widersprochen. Jeder Mann, der Priester wird, weiß, dass zu dieser Berufung das „Zölibat" gehört, also Ehelosigkeit und sexuelle Enthaltsamkeit. Diese sind ein „Hohe Gut" des Priestertums. Sie zeichnen den Stand eines katholischen Priesters aus. Wer ohne Sex nicht leben kann, der muss in letzter Konsequenz auf ein Priester- oder Ordensamt verzichten. Natürlich haben es Mönche fernöstlicher Religionen einfacher. Von Ihnen wird meist Ehelosigkeit und „No Sex" nur gefordert, so lange Sie das Mönchsgewandt tragen.

 

Junge Kirchenmänner kommen regelmäßig in das Zentrum der Kirche nach Rom, um Weisungen und Segnungen des Papstes für ihre globale Arbeit zu erhalten. Es ist mehr als schwer, in der großen Priesterschaft die „schwarzen Schafe" auszumachen, die der Institution Kirche durch ihr falsches und vom Papst verurteiltes Verhalten geschadet haben und noch immer schaden.

Foto: Panorama-Press

 

 

Sexuelle Orientierung bringt in allen Staaten Probleme

In der aktuellen Kontroverse argumentieren Kirchenkritiker in Europa, dass gerade kirchliche Einrichtungen pädophil veranlage Menschen anzieht. Dabei ist die sexuelle Orientierung der Menschen mit Neigung zu Kindern und Jugendlichen zu Sex mit kleinen Mädchen und homosexuellen Handlungen mit Jungen in allen Berufsgruppen auch der deutschen Gesellschaft zu finden. Das ist übrigens in allen Ländern der Erde so! Die Andersartigkeit als die „sexuelle Norm" in christliche-abendländischen Staaten ist nach Ansicht von Wissenschaftlern mehr genetisch bedingt.

 

Das „Age of Concsent" mit unterschiedlichen Regelungen

Sexueller Missbrauch von Kindern bezeichnet willentlich sexuelle Handlungen mit, an oder von Kindern. Typischerweise spielt dabei ein Macht- oder Wissensgefälle zwischen dem Täter und seinem kindlichen Opfer eine zentrale Rolle. Als Kind werden nach deutschem Strafrecht Personen definiert, die noch keine vierzehn Jahre alt sind. In Deutschland ist sexueller Missbrauch von Kindern strafbar. Die Gerichte müssen in einem sehr komplizierten Abwägungsverfahren der Schuldfrage und Straffähigkeit auch klären, wie weit die sexuellen Kontakte eventuell einvernehmlich erfolgten. So sagte ein 15 Jähriger laut Pressebericht in einem Prozess über homosexuelle Handlungen mit einem Lehrer: „Es hat mir selbst Spaß gemacht." Der Lehrer sei nicht schuld.

In den USA ist die Festlegung des Schutzalters eine Angelegenheit der einzelnen Bundesstaaten. In den meisten amerikanischen Bundesstaaten wird das „age of consent" (Ende des Schutzalters) mit 16 Jahren erreicht. Abweichende Regelungen bestehen z. B. in Illinois, Missouri, Louisiana, Colorado, Nebraska, New Mexico, New York und Texas, wo das Schutzalter bei 17 Jahren liegt. Noch strenger sind die Regelungen z. B. in Arizona, Idaho, Kalifornien, Florida, Delaware, Utah, North Dakota, Wyoming, Oregon, Tennessee, Virginia und Wisconsin; in diesen Bundesstaaten liegt das Schutzalter bei 18 Jahren.

 

Alle sind aufgefordert: Bei Missbrauch nicht wegsehen

Der sexuelle Missbrauch von Kindern und Jugendlichen findet leider weltweit Tag für Tag statt. Er wird sich nie ganz vermeiden lassen. Daher ist jeder Bürger aufgerufen, verdächtige Dinge zu melden und als Täter erkannte Männer und Frauen anzuzeigen.

Es darf auch niemand „auf die andere Straßenseite" wegblicken, wenn in der eigenen Nachbarschaft, ja selbst in Familien, Kindesmissbrauch beobachtet wird. Wenn Väter und Mütter oder andere Familienmitglieder die eigenen Kinder missbrauchen, dann darf kein Familienmitglied schweigen. Das gilt auch für Wohnungsnachbarn sowie für alle Bürger.

Inzwischen ist Deutschland bekannt, dass sexueller Missbrauch auch außerdem christlicher Einrichtungen passiert ist. Es sind Kinder- und Jugendheime, Erziehungsgemeinschaften, in führenden Schulen und Internaten, in denen heute sehr prominent Personen über Jahre erzogen wurden. Mit all diesen Fällen muss sich die Justiz in einem zivilisierten Land auseinandersetzen und Strafen finden, falls die Taten nach 30 Jahren nicht schon verjährt sind.

 

Die große Frage: wie sieht es in Asien, Afrika und Amerika aus

Das Gute an dieser Kontroverse über ein furchtbares Thema ist: sie macht die Gesellschaft problembewusster und hoffentlich wachsamer. Die Gesellschaft in USA, in den EU-Staaten Europas und in allen reichen Nationen muss jedoch auch auf die Lage der Kinder und Jugendlichen in Asien, Afrika und Lateinamerika blicken. Die Politik muss Maßnahmen ergreifen, um dort den auch durch Not und Elend bedingten Missbrauch von Kindern zu verringern.

Der Papst selbst als „Angriffspunkt" für alle Geschehnisse ist die völlig falsche Adresse. Die katholische Kirche wird nach wiederholter Zusicherung ihrer Repräsentanten „alle möglichen Konsequenzen" ziehen. Schuldige Priester werden angezeigt und auch von Dienst enthoben. Andererseits darf sie sich die katholische Kirche auch nicht von böswilligen Gruppen und Personen zu falschen Handlungen treiben lassen. Die Kirche wirkt für das Heil von Menschen. Sie wird dabei immer wieder mit der Erkenntnis konfrontiert: Der Weg ist das Ziel.

Die Diskussion macht ferner deutlich, was alle schon wissen sollten: Die Welt und die Erde ist nicht das Paradies. Um Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit, Menschenrechte, Respekt und ein Leben ohne Hunger, Krankheit und Not zu schaffen, bedarf es sehr viele und immer neue Anstrengung jedes einzelnen Menschen. Das ist viel schwerer als gesagt. Aber jeder Mensch sollte an seinem Ort den Anfang machen.

 

 

© PROMETHEUS 153/2010

PROMETHEUS, Internet Bulletin - News, Politics, Art and Science. Nr. 153, March 2010