Von Marco J. Bodenstein
Von Marco J. Bodenstein
Kultur-Direktorin Valeria Hoffmann (links) mit dem Künstler Lajos Tar (Schloss Nörvenich, Germany) auf dem Schloss des Fürsten Esterházy in der west-ungarischen Stadt Devecser. Für den bilateralen Kultur-Austausch gibt es viel Zustimmung.
Budapest/Devecser (bpb) Eine Oster-Ausstellung mit insgesamt 26 Handzeichnungen hat der europäische Künstler Lajos Tar (Schloss Nörvenich, Kreis Düren, NRW) auf Schloss Esterházy in der west-ungarischen Stadt Devecser präsentiert. Gezeigt wurden jeweils 13 Porträtzeichnungen von deutschen sowie von ungarischen „Modellen". Die Ausstellung stand unter der Schirmherrschaft der Europäischen Kultur-Stiftung Berlin (EKS).
Gastgeberin vor Ort war die ungarische Kulturhaus-Direktorin Valeria Hoffmann. Sie würdigte das zeichnerische Können von Lajos Tar, der in der Region aufgewachsen war und studiert hatte. „Sie arbeiten in der zeitlosen Tradition großer Künstler. Ihre Treffsicherheit als Porträtist ist der gute Grund dafür, dass sich immer mehr Menschen von Ihnen zeichnen lassen", sagte die Kulturbeamtin bei der Eröffnung in der Schloss-Galerie. „Diese Menschen haben erkannt, dass eine Zeichnung von Künstlerhand mehr ausdrücken kann als die beste Photographie dies vermag".
Zum Auftakt der Vernissage hatten ein Junge und ein Mädchen von der Musikschule Devecser mit Trompeten-Stücken ihr musikalisches Können unter Beweis gestellt. Der Gitarren-Künstler, Komponist und Zeichner Lajos Tar dankte ihnen für das Spiel und sagte, dass er Porträts von Mädchen und Jungen sehr gerne zeichne. „Diese Bilder, die meist von den Eltern in Auftrag gegeben werden, sind schließlich lebenslange Begleiter in den Familien", sagte Tar.
Kunstausstellung auf Schloss Esterhazy in Ungarn. Von links nach rechts: der Künstler Lajos Tar, die Kultur-Direktorin Valeria Hoffmann und Kulturbeauftragter Dr. István Szabo mit jungen ungarischen Musikanten. An der Wand eine Auswahl der Zeichnungen.
Kultur-Austausch Dank engagierter Bürger
Der Kulturbeauftragte der Stadt Devecser, Dr. István Szabo, hob hervor: „Dieser Kulturaustausch ist Dank engagierter Bürger in Deutschland und in Ungarn möglich geworden, die nicht erst auf staatliche Initiativen warten". Ein solches Zusammenwirken der Menschen in beiden Ländern sei immer ein wichtiger Beitrag für ein besseres Miteinander der Bürger in Europa.
In diesem Sinn hofft die Region in Westungarn auf viele deutsche und andere ausländische Besucher. Eine große Attraktion ist der Plattensee. Er ist immerhin der größte See West- und Mitteleuropas und neben dem Neusiedler See im Burgenland auch der bedeutendste Steppensee Mitteleuropas. Mit einer Fläche von 594 Quadratkilometer ist er größer als der Genfer See (Schweiz) und auch größer als der Bodensee, der in den Staaten Deutschland, Österreich und Schweiz liegt.
Die Strände, die Heilbäder und Thermalquellen um den Plattensee See ziehen seit jeher Badetouristen aus aller Herren Länder und auch aus USA, Tschechien, Österreich und Russland an. Damit wurde das Gebiet neben der Hauptstadt Budapest das wichtigste Tourismuszentrum Ungarns. Die wirtschaftliche Bedeutung liegt im Weinbau und im Fischfang.
© PROMETHEUS 154/2010
PROMETHEUS, Internet Bulletin - News, Politics, Art and Science. Nr. 154, April 2010