The author Dominique Egret (left) at the Noervenich Castle in Germany, with the Spanish Royal Ambassador (far right).
The author Dominique Egret (left) at the Noervenich Castle in Germany, with the Spanish Royal Ambassador (far right).
Paris (wa) Der französische Kunsthistoriker und Autor Dominique Egret ist in Paris im Alter von 71 Jahren verstorben. Als Herausgeber des Bildbandes „Arno Breker Ein Leben für das Schöne" (Une Vie pour le Beau) erzielte er weltweite Beachtung. Diese Publikation mit über 500 Fotos über Leben und Werk des Bildhauers Arno Breker und seine Sammlung Museum Arno Breker Schloss Nörvenich hat der internationale Grabert-Verlag veröffentlicht.
Nach Angaben der Witwe Denise Egret-Erhard ist der Buch-Herausgeber am 14. September 2008 verschieden. Noch zu Lebzeiten von Arno Breker hatte Egret, gemeinsam mit dem Verleger Wigbert Grabert und dem Künstler die Buchedition erarbeitet. Sie ist bis heute das umfassendste und beste Dokument über den „bedeutendsten Bildhauer der Klassischen Tradition im 20. Jahrhundert".
Dominique Egret wurde im Jahr 1937 geboren. Er machte sich als Essayschreiber und Forscher im Bereich der Kunstgeschichte einen Namen. Er war Spezialist für plastische Kunst, insbesondere für die einzelnen Strömungen der europäischen Skulptur im 19. und 20. Jahrhundert. In Absprache mit dem Künstler und Brekers Editeur Joe F. Bodenstein wurde er ab 1973 Korrespondent für das Oeuvre von Breker in Frankreich. Zugleich wurde er als Breker-Experte vom Breker-Museum anerkannt. Über den Tod von Arno Breker (1900 bis 1991) hinaus blieb Egret dem Menschen und Künstler treu verbunden. Egret war außerdem Experte für Werke von Dali, Fautrier, Picasso, Maillol, Rodin, Belmondo und anderen.
Die Europäische Kultur Stiftung Berlin (EKS) würdigte in einem Kondolenzschreiben das lebenslange kulturelle Engagement von Egret im Dienste der deutsch-französischen Beziehungen. „Dominique Egret war auch ein Vorbild in der Pflege der bilateralen Freundschaft zwischen den Menschen", erklärte Konsul B. John Zavrel, der EKS-Direktor für internationale Angelegenheiten. Durch die Herausgabe des Bildbandes „Arno Breker Ein Leben für das Schöne" habe Egret einen wichtigen dokumentarischen Beitrag zur Kunstgeschichte des XX und XXI. Jahrhunderts geleistet.
Dominique Egret, der in den letzten Jahren zurückgezogen arbeitete, wurde in Paris im kleinen Kreis beigesetzt. Das Museum Europäische Kunst Schloss Nörvenich (Kreis Düren, Bundesland NRW) hat zum Gedenken an den hochgeschätzten Franzosen die Fahnen Frankreich, Deutschland und Europa drei Tage auf Halbmast gesetzt.
© PROMETHEUS 138/2008
PROMETHEUS, Internet Bulletin - News, Politics, Art and Science. Nr. 138, December 2008