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Krebs-Hotline in Deutschland: 0800-420 30 40

Deutsche Krebshilfe hatte das erste Beratungs-Telefon: Allianz von starken Partnern

Von bpb-Korrespondent Joe F. Bodenstein

 

Krebs-Hotline für Deutschland. Cancer-Hotline for Germany: Das Foto zeigt die Vertreter der vier starken Partner in der Krebsberatung in der Bundesrepublik: Die Deutsche Krebshilfe mit Hauptgeschäftsführer Gerd Nettekoven (links) und die Parlamentarische Staatssekretärin des Bundesgesundheitsministeriums, Marion Caspers-Merk (SPD). Rechts im Bild: der Parlamentarische Staatsekretär Thomas Rachel (CDU) vom Bundesforschungsministerium und der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg, Professor Dr. Otmar D. Wiestler.

Foto dkh/marco, Bonn

Berlin/Bonn/Heidelberg (bpb) Eine KrebsHotline mit der kostenlosen Rufnummer 0800-420 30 40 steht den Ratsuchenden in der Bundesrepublik Deutschland erstmals ab Herbst 2009 zur Verfügung. Dort können Hilfesuchende zu allen Fragen rund um das Thema Krebs Informationen erhalten. „Die Krebsinformation wird damit in Deutschland gestärkt und künftig von vier starken Partnern gemeinsam getragen", erklärte die Präsidentin der Deutschen Krebshilfe, Prof. Dr. Dagmar Schipanski. Die Träger sind: das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), das Bundesministerium für Gesundheit (BMG), die Deutschen Krebshilfe und das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg mit dem Krebs-Informationsdienst (KID).

Der KID wurde 1986 nach dem Vorbild des US-amerikanischen Cancer Information Service (National Cancer Institute) gegründet. Seit Frühjahr 2009 ist der KID das Nationale Referenzzentrum für Krebsinformation in Deutschland. Träger des am DKFZ in Heidelberg angesiedelten „Nationalen Referenzzentrums für Krebsinformation" sind bislang das BMBF, das BMG und das DKFZ. Künftig wird sich auch die Deutsche Krebshilfe maßgeblich an der Finanzierung beteiligen. Außerdem wird ab Herbst 2009 der Informations- und Beratungsdienst der Deutschen Krebshilfe in das Nationale Referenzzentrum für Krebsinformation integriert. Ziel ist, künftig jedes Jahr mehrere hunderttausend Hilfesuchend zu beraten.

Mit neutralen und wissenschaftlich abgesicherten Krebsinformationen erfüllt der KID eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe und trägt zur raschen Verbreitung praxisrelevanter Ergebnisse der transnationalen Krebsforschung bei. Bereits heute erteilt allein der KID jährlich rund 30.000 Bürgerinnen und Bürgern individuellen Rat auf der Basis von evidenzbasierter Medizin. Außerdem vermittelt der Dienst Adressen von Institutionen und Organisationen der medizinischen und psychosozialen Versorgung und Betreuung von Krebs-Patienten.

 

Früher war Dr. Mildred Scheel selbst am Telefon

Mit einer zentralen Krebs-Beratung ist ein in Europa bisher einmaliges Konzept realisiert, für das sich die Deutsche Krebshilfe seit langem engagierte. Tatsächlich hat diese gemeinnützige Hilfsorganisation die längste Erfahrung in der Krebs-Beratung. Das erste „Krebs-Telefon" in der Bundesrepublik hatte nämlich vor über 30 Jahren die Deutsche Krebshilfe in Bonn eingerichtet. In der ersten Zeit hatte die Krebshilfe-Gründerin Dr. Mildred Scheel (Ehefrau des deutschen Bundespräsidenten Walter Scheel) persönlich Krebspatienten am Telefon Ratschläge gegeben und Mut gemacht. Zigtausende Telefonanrufe gehen seither jährlich bei der Deutschen Krebshilfe in Bonn und Berlin ein.

"Unsere Organisation wird täglich mit einer großen Anzahl von Fragen Ratsuchender konfrontiert, die aufgrund begrenzter Kapazitäten leider nicht alle zeitnah bedient werden können", bedauerte Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe. "Durch die beschlossene Allianz steht künftig ein hochkompetentes Referenzzentrum als Anlaufstelle zur Verfügung, das auch dem hohen Bedarf nach qualitätsgesicherten Krebsinformationen Rechnungen tragen wird", sagte Nettekoven auf der Pressekonferenz in Berlin. „Im Übrigen ist die gemeinsame Initiative ein hervorragendes Beispiel für eine sinnvolle Kooperation zwischen der Öffentlichen Hand und einer privaten Organisation. So können Projekte zum Nutzen aller Bürger rascher und erfolgreich umgesetzt werden."

 

Deutsches Krebsforschungszentrum bekräftigt Verantwortung

Der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg, Professor Dr. Otmar D. Wiestler, erinnerte: "Wir betreiben im DKFZ Krebsforschung auf international höchstem Niveau mit dem Ziel, Krebs besser zu verstehen, gezielter zu verhindern und effektiver bekämpfen zu können. Das DKFZ bietet damit den geeigneten Rahmen, um wissenschaftlich gesicherte, unabhängige Informationen zum Thema Krebs bereit zu stellen. Dabei bauen wir auf der über 20-jährigen Erfahrung des Krebsinformationsdienstes KID auf", sagte Wiestler.

Ihre Mitverantwortung im Kampf gegen den Krebs bekräftigten auch Bundesregierung und Bundespolitiker. Die SPD-Politikerin Marion Caspers-Merk, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, erklärte: "Wer selbst an Krebs erkrankt ist oder einen nahestehenden Menschen kennt, der an Krebs erkrankt ist, hat nicht nur viele Sorgen und Ängste, sondern vor allem auch viele Fragen. Es ist deshalb gut, dass das Deutsche Krebsforschungszentrum und die Deutsche Krebshilfe ihre Beratungs- und Informationskompetenz bündeln und gemeinsam unter einer kostenlosen Rufnummer zur Verfügung stellen. Damit wird gesichert, dass Patienten und Angehörige Informationen zum Thema Krebs auf höchstem Qualitätsniveau und nach gleichem Standard erhalten."

 

 

Die Präsidentin der Deutschen Krebshilfe, Prof. Dr. Dagmar Schipanski, führt die größte Bürgerinitiative der Welt gegen Krebs. „Dank der Menschen, die uns Geld spenden, kann die Deutsche Krebshilfe als unabhängige Hilfsorganisation dem Gemeinwohl und einzelnen Menschen dienen", sagt Schipanski. Sie führt das Lebenswerk von Mildred Scheel mit einem engagierten Mitarbeiterstab erfolgreich fort.

Foto: dkh, Bonn

 

CDU ist zukunftsorientiert: 3,3 Millionen Euro im Jahr

Der CDU-Politiker Thomas Rachel (Kreis Düren, NRW), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, erklärt: „Der Krebsinformationsdienst hilft den Betroffenen, über medizinische Schritte mit zu entscheiden und kann die Kommunikation zwischen Arzt und Patienten verbessern. Außerdem richten wir am KID den ersten Fachinformationsdienst für Ärztinnen und Ärzte in Deutschland ein. Dieser informiert über die neusten Entwicklungen in der Forschung und gewährleistet, dass diese Erkenntnisse schneller bei den Patientinnen und Patienten ankommen. Das Bundesforschungsministerium wird in den nächsten Jahren den Ausbau des Krebsinformationsdienstes mit jährlich rund 3,3 Millionen Euro unterstützen."

 

Die „blauen Ratgeber" kommen auch per Post

Die ausgezeichnete Idee der DeutschenKrebshilfe und des DKFZ, gemeinsam ein kostenloses Info-Telefon einzurichten, trägt dazu bei, dass Deutschland in Europa führend im Bereich der Krebshilfe-und Krebsinformation bleibt. Ein wichtiger Beitrag ist weiterhin die Informationsarbeit der Deutschen Krebshilfe. Diese hat mit ihrer Info-Serie „Die blauen Ratgeber" Broschüren zu allen Krebsarten. Diese können kostenlos angefordert werden bei www.krebshilfe.de.

Ratsuchende, die kein Internet haben, können die Informationen per Post anfordern bei Deutsche Krebshilfe, 53113 Bonn, Buschstrasse 32, Telefon: 02 28/7 29 900. Diese Broschüren sind wegen ihres sachlichen und fundierten Inhalts besonders geschätzt. Sie werden ausschließlich mit Spendengeldern der Bürger finanziert und sind von jeder Einflussnahme Dritter frei.

 

 

© PROMETHEUS 146/2009

PROMETHEUS, Internet Bulletin - News, Politics, Art and Science. Nr. 146, August 2009