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Dinner für Binyamin Shalumov auf Schloss Noervenich

Jüdischere Maler aus Dagestan in Deutschland geehrt

 

Von Thomas Blumann

 

Landrat Günter Rosenke (links) mit dem Maler Binyamin Shalumov (Mitte) und seiner Ehefrau Shalumova aus Moskau sowie dem EKS-Präsidenten und Schlossherrn John G. Bodenstein von Noervenich (rechts) mit Ehefrau Patricia vor dem Hauptportal des Schloss-Museums. Im Hintergrund ist das Porträtfoto des russischen Präsidenten Vladimir Putin zu sehen, der mit Dagestan-Präsident Mukhu Aliyev das Patronat über die Ausstellung hat. Der CDU-Politiker Rosenke: „Kunst und Kultur verbindet und schafft Freunde."

Copyright: Foto Marco-VG

 

 

Nörvenich (bpb) Die Europäische Kulturstiftung (EKS) hat den russischen Maler Binyamin Shalumov aus Anlass seiner Ausstellung 2007 auf Schloss Nörvenich mit einem Gala-Dinner im Fürstensaal geehrte. Gekommen waren illustre Gäste aus Kultur, Diplomatie und Gesellschaft in Europa und USA. Landrat Günter Rosenke (Kreis Euskirchen) hat den jüdischen Künstler aus Dagestan mit seiner Anwesenheit ebenfalls geehrt. Der CDU-Politiker erklärte: „Kultur hat keine Grenzen und über unterschiedliche Kulturen sind schon viele Freundschaften entstanden."

Bei dieser ersten Ausstellung in Deutschland mit dem Titel „Von Dagestan in alle Welt" werden 110 Originalgemälde gezeigt. Das Patronat für die Ausstellung hat von russischer Seite der Präsident von Dagestan, S.E. Herr Mukhu Aliyev. Er ist ein Vertrauter des Russischen Präsidenten Vladimir Putin. Fotoporträts beider Staatsmänner hängen daher im Foyer des Museums.

 

Besuchszeiten und Katalog zur Ausstellung

Die Ausstellung ist von Juni bis Oktober 2007 geöffnet. Die regulären Besuchszeiten sind von 13.00 bis 18.00 Uhr Während der Woche werden auf Anmeldung Besuchergruppen von Kunstinteressenten, Schulen und Institutionen geführt. (Anfragen an museum@europaeische-kultur-stiftung.org)

Zur Ausstellung ist ein wertvoller Farbkatalog sowie ein repräsentativer Bildband in englischer und russischer Sprache erschienen. Bestellung und weitere Auskunft info@europaeische-kultur-stiftung.org .

EKS-Präsident John G. Bodenstein begrüßte zum Gala-Dinner eine Regierungsdelegation aus Dagestan, Vertreter der russischen Regierung in Moskau und Gäste aus dem westeuropäischen Ausland. Konsul B.John Zavrel (New York) betonte als EKS-Direktor für internationale Beziehungen die Bedeutung des Kulturdialogs zwischen West und Ost. „Ein Europa in Frieden und Freiheit ist nicht nur durch das transatlantische Bündnis gesichert, sondern muss auch durch die Kooperation mit Russland und seinem derzeitigen Präsidenten Vladimir Putin dauerhaft stabilisiert werden."

Beim abendlichen Festakt für den jüdischen Maler nahmen zahlreiche Künstler des EKS-Kunstkreises teil: Bildhauer Kurt Arentz, Wildfotograf und Oberfalkenmeister Horst Niesters, Bildhauerin Renate Stendar-Feuerbaum (Hamburg), Schauspieler Wolfgang Stendar (Zürich), Malerin Birgit Sewekow und Komponist Lajos Tar (Ungarn). Zu den Vertretern aus der Politik gehörte der FDP-Politiker Klaus Mühlbauer.

 

Glückwünsche aus dem Kanzleramt

Glückwünsche wurden unter anderem aus dem Bundeskanzleramt Berlin übermittelt. Regierungschefin Angela Merkel, die starkes Interesse am deutsch-russischen Dialog hat, war bereits im Vorfeld der Kulturveranstaltungen informiert worden. Ihr Kulturstaatsminister Bernd Neumann würdigte: „Mit regelmäßigen Jahresausstellungen auf Schloss Nörvenich hat die Europäische Kultur Stiftung ein bedeutendes Kulturforum für diese Region geschaffen. Wir gratulieren zur Auswahl des russischen Künstlers und bedanken uns…"

Zur Ehrung des jüdischen Künstlers waren ferner eingeladen: Landrat Wolfgang Spelthahn, Kreisdirektor Georg Beyß (Düren) und die Leiterin des Leopold-Hoesch-Museums Düren. Ferner war der CDU-Bundestagsabgeordnete und Staatssekretär im Bundesbildungsministerium Berlin, Thomas Rachel (Düren) zur Ehrung gebeten. Doch der in Düren wohnende und in der Kreisstadt direkt gewählte „Volksvertreter" war zur Ehrung des jüdischen Künstlers ebenfalls nicht gekommen.

Ein Stiftungssprecher bestätigte auf Anfrage, dass auch „Landesvater" Ministerpräsident Jürgen Rüttgers zur Ehrung des Künstlers eingeladen war. „Die CDU geführte Landesregierung hat jedoch nicht einmal Glückwünsche zur ersten Europa-Ausstellung des jüdischen Malers im Bundesland NRW geschickt. Dies macht für alle Wähler erneut deutlich, welche Bedeutung Kultur als Beitrag zur deutsch-jüdischen Aussöhnung im bevölkerungsreichsten Bundesland für den CDU-Ministerpräsidenten Rüttgers hat."

 

 

© PROMETHEUS 122/2007

PROMETHEUS, Internet Bulletin - News, Politics, Art and Science. Nr. 122, August 2007