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Krebshilfe fördert Nationales Centrum für Tumorerkrankungen mit 25 Millionen Euro

DKH-Präsidentin Prof. Dr. Dagmar Schipanski beim ersten Spatenstich: Beispiel gebend.

 

Von bpb-Korrespondent Joe F. Bodenstein

 

 

Frohe Gesichter beim Spatenstich für das NCT in Deutschland. Krebshilfepräsidentin Prof. Dr. Dagmar Schipanski (Mitte) hatte bei diesem historischen Ereignis gute Helfer an ihrer Seite: Oberbürgermeister Würzner, Prof. Wiestler, Prof. Schipanski, Baden-Württembergs Finanzminister Dr. Lange und Prof. Siewert.

© Foto dkh/Marco-VG

 

Heidelberg/Bonn (bpb) Die Deutsche Krebshilfe fördert mit 25 Millionen Euro den Bau des „Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen" (NCT), das im Kampf gegen den Krebs allen davon betroffenen Bürgern zu gute kommen wird. Beim ersten Spatenstich für das bisher einmalige Vorhaben in der Bundesrepublik, erklärte die Präsidentin der Deutschen Krebshilfe, Prof. Dr. Dagmar Schipanski, in Heidelberg (26. 10.2007), die Struktur des Zentrums „ist Beispielgebend". Patienten, Ärzte und Wissenschaftler werden unter einem Dach zusammengeführt. Die ersten Patienten werden bereits im Jahr 2009 erwartet. Es wird mit rund 6.000 neuen Tumorpatienten im Jahr gerechnet.

 

Spatenstich Tumorzentrum

Mit dem ersten Spatenstich hat offiziell der Bau des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) begonnen. Es soll zentrale Anlaufstelle für Krebspatienten werden. " Die Krebshilfe-Präsidentin hatte beim historischen Festakt prominente Paten. Finanzminister Gerhard Stratthaus (CDU) nannte das Tumorzentrum, das seit 2003 provisorisch im Otto-Meyerhof-Zentrum untergebracht ist, einen "wichtigen Baustein in der Kliniklandschaft in Baden-Württemberg".

In der Einrichtung werden Kranke von einem interdisziplinären Team betreut. Das Centrum ist ein Gemeinschaftsprojekt ein Gemeinschaftsprojekt des Universitätsklinikums Heidelberg, des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg (DKFZ), der Thoraxklinik Heidelberg, der Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg und der Deutschen Krebshilfe. Die Baukosten streckt die Krebshilfe vor. Der Patientenbetrieb soll im Herbst 2009 starten. Das Centrum rechnet mit 6000 neuen Tumorpatienten pro Jahr.

Das Centrum verfügt über eine zentrale Anlaufstelle für Krebs-Patienten. Von dort aus wird die interdisziplinäre Versorgung der krebskranken Menschen gesteuert. Außerdem verfolgt das NCT das Ziel, neue Erkenntnisse und viel versprechende Ansätze aus der Grundlagenforschung rasch in der klinischen Praxis umzusetzen. „Krebskranke brauchen eine individuell zugeschnittene Behandlung nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft", betonte die Präsidentin der Deutschen Krebshilfe, Professor Schipanski beim Festakt in Anwesenheit zahlreicher Vertreter der Organisationen, Ärzte und Wissenschaft.

 

 

Große Präsenz der Fachwelt und Verbändevertreter beim ersten Spatenstich in Heidelberg. DKH-Präsidentin Prof. Dr. Dagmar Schipanski informierte über Erfolge und weitere Visionen im Kampf gegen den Krebs. Das Bild zeigt einen Ausschnitt der Teilnehmer am Festakt.

© Foto dkh/Marco-VG

 

Der Geschäftsführer der Deutschen Krebshilfe, Gerd Nettekoven erinnerte daran: „Fortschritte in der Vorbeugung, Früherkennung, Diagnostik und Therapie der Krebserkrankungen haben die Überlebenschancen und die Lebensqualität krebskranker Menschen in Deutschland in den vergangenen Jahren deutlich verbessert." An dieser positiven Entwicklung habe die Deutsche Krebshilfe einen wesentlichen Anteil. ."Doch noch gibt es nicht überall einheitliche Strukturen, Prozesse und Standards, die für die optimale Versorgung von Tumorpatienten zwingend notwendig sind." Das NCT werde interdisziplinäre medizinische Versorgung und klinische Krebsforschung verbinden.

 

Die Professoren von Kalle und Jäger leiten das Centrum

Das NCT wird von zwei Professoren geleitet: Dr. Christof von Kalle und Professor Dr. Dirk Jäger. Das Deutsche Krebsforschungszentrum Heidelberg hat zugesagt, zwei Anwendung orientierte Forschungsbereiche in das NCT einzubringen. Es ist der Bereich Präventive Onkologie, bei dem es um Krebsursachenforschung und Vorbeugung geht. Zum anderen wollen die Wissenschaftler in der Transnationalen Onkologie neue Verfahren für Diagnose und Therapie aus dem Labor in die Klinik bringen. „Das NCT bietet ideale Rahmenbedingungen für die ‚Übersetzung' relevanter Ergebnisse aus der Grundlagenforschung in die klinische Anwendung", sagte Professor Dr. Otmar D. Wiestler, Vorstandsvorsitzender des DKFZ und Vorsitzender des Beirats der Deutschen Krebshilfe.

Als besonderen Wert hob Professor Dr. Jörg Rüdiger Siewert hervor, dass im NCT Patienten, Ärzte und Wissenschaftler unter einem Dach zusammen sind. Somit gebe es kurze Wege, erklärte Siewert, Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg. „Wichtig ist uns auch die Vernetzung mit den Krankenhäusern und den niedergelassenen Ärzten in der Region", versicherte Siewert. Damit soll sicher gestellt werden, dass krebskranke Menschen ohne Informationsverlust aus dem stationären Versorgungsbereich in die ambulante Betreuung gehen So werde die Versorgung von krebskranken Menschen in der Region auf höchstes Niveau gebracht.

Das NCT steht im Einklang mit dem Förderschwerpunktprogramm „Onkologische Spitzenzentren" der Deutschen Krebshilfe. Dieses soll dazu beitragen, neue Standards in der Diagnostik, Behandlung und Betreuung von Krebserkrankungen zu etablieren sowie Krebs-Patienten nach weitgehend einheitlichen Prozessen versorgen. „Unser Ziel ist, dass Krebs-Patienten bundesweit optimal versorgt werden", betonte Prof. Schipanski. Daher hat die Deutsche Krebshilfe im Frühjahr 2007 analog zum NCT-Konzept vier Onkologische Spitzenzentren in Dresden, Freiburg, Köln/Bonn und Tübingen ausgewählt. Sie werden für zunächst drei Jahre gefördert. Bis 2009 sollen in Deutschland insgesamt zehn Onkologische Spitzenzentren initiiert und gefördert werden. Weitere Informationen unter www.krebshilfe.de

 

 

© PROMETHEUS 125/2007

PROMETHEUS, Internet Bulletin - News, Politics, Art and Science. Nr. 125, November 2007