Von Parlaments-Korrespondent Joe F. Bodenstein
Klar in der Zielsetzung und im Wort: Prof. Dr. Dagmar Schapanski. Die Präsidentin der Deutschen Krebshilfe ruft immer wieder die Menschen zur Mitgliedschaft im Förderverein der Deutschen Krebshilfe auf. Diese Krankheit kann leider jeden treffen.
Berlin / Bonn (bpb) Eine der bekanntesten Frauen Deutschland beging ihren 65. Geburtstag: Prof. Dr. Dagmar Schipanski, die Präsidentin der Deutschen Krebshilfe. Seit 2003 führt sie dieses Amt in der Nachfolge der Gründerin Dr. Mildred Scheel erfolgreich fort. Für diese einmalige Hilfsorganisation gegen den Krebs war es ein Glücksfall, daß die führende CDU-Politikerin dieses Ehrenamt übernommen hat. Die Mutter von drei Kindern, die seit 2004 auch Landtagspräsidentin in Erfurt (Thüringen) ist, versteht es vorbildlich, die Gefahren und Problematik der Krebserkrankungen den Bürgern verständlich zu machen. Mit einer sachkundigen Öffentlichkeitsarbeit mobilisiert sie auch die Spendenbereitschaft der Bürger. Sie haben die Gewißheit, daß jede kleinste Spende ordnungsgemäß verwendet wird.
Dagmar Schipanski wurde am 3. September 1943 in Stättelstädt (Thüringen) geboren. Sie ist heute eine der populärsten deutschen Wissenschaftlerinnen und Politikerinnen. Bereits vor ihrem Einsatz für die Deutsche Krebshilfe gehörte Dagmar Schipanski zu den Politikern,
deren steile Karriere mit Wiedervereinigung der Bundesrepublik und der DDR begann. 1995 wurde die Professorin für Festkörperelektronik Rektorin der Technischen Universität im thüringischen Ilmenau. Ein Jahr später war sie bereits Vorsitzende des Wissenschaftsrates. Schließlich wurde sie 1999 einer breiten Öffentlichkeit bekannt als Kandidatin der CDU/CSU für die Wahl des Bundespräsidenten, das höchste politische Amt in der Bundesrepublik. Damals gehörte sie noch keiner Partei an, genoß jedoch parteienübergreifende Ansehen und Vertrauen.
Schipanski hatte an der Technischen Universität Magdeburg Physik studiert. Nach einem Zusatzstudium am Institut für Halbleiter der Akademie der Wissenschaften der Sowjetunion in Nowosibirsk promovierte sie auf dem Gebiet der Festkörperelektronik, 1985 erfolgte ihre Habilitation. Fünf Jahre später wurde die Dozentin zur Professorin ernannt. Danach führte sie ihr unaufhaltsamer Aufstieg als erste Frau in der 39-jährigen Geschichte des Wissenschaftsrates bis an die Spitze dieses Gremiums.
Auch Kandidatin für das Bundespräsidentenamt
Bundesweit bekannt wurde Dagmar Schipanski im Jahr 1999. Damals schickten die Unionsparteien die noch parteilose Wissenschaftlerin als «Überraschungscoup» ins Rennen um die Nachfolge von Bundespräsident Roman Herzog. In allen Bundesländern trat sie in Veranstaltungen auf und war in Talk-Shows präsent. Dabei wollte sie nach eigenem Bekunden niemals die «Vorzeigefrau aus dem Osten» sein. Bei der Abstimmung am 23. Mai konnte Schipanski im zweiten Wahlgang immerhin 572 Stimmen auf sich verbuchen. Johannes Rau wurde mit 690 Stimmen zum Bundespräsidenten gewählt.
Wenige Monate nach der Wahlniederlage als Bundespräsidentenkandidatin nahm sie Thürings Ministerpräsident Bernhard Vogel als Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst in sein Kabinett. Im November kürte der Deutsche Staatsbürgerinnen-Verband Schipanski zur «Frau des Jahres 1999». Zur Begründung hieß es, sie habe sich in kürzester Zeit vom Image der Ost-Quotenfrau befreit und um die Verständigung zwischen Bürgern in den neuen und alten Bundesländern geworben.
Eine sehr erfolgreiche ZDF Sendung war Melodien für Millionen" mit dem TV-Star Dieter Thomas Heck. Krebshilfepräsidentin Prof. Dagmar Schipanski gehörte zu den beliebtesten Ehrengästen dieser Show. Das deutsche Publikum hofft nun auf eine Nachfolgesendung.
Bereits kurz nach CDU-Eintritt in das Präsidium gewählt
Schließlich trat Schipanski im März 2000 der CDU bei. Es begann für sie eine beispiellose politische Blitzkarriere. Schon einen Monat später wurde sie auf dem CDU-Parteitag in Essen mit 87,6 Prozent der Stimmen ins Präsidium gewählt. Der Erfolg hielt an. Bei der Wiederwahl im November 2002 erzielte sie nach Friedrich Merz und Roland Koch mit 79,6 Prozent der Stimmen das drittbeste Ergebnis bei der Wahl ins CDU-Präsidium.
Als Wissenschaftsministerin in Thüringen und turnusmäßige Präsidentin der Kultusministerkonferenz in den Jahren 2002 und 2003 setzte sich Schipanski unter anderem für verkürzte Schul- und Ausbildungszeiten und für mehr staatliche Forschungsgelder ein. Nach der Landtagswahl vom 13. Juni 2004 wechselte sie auf Wunsch von Ministerpräsident Dieter Althaus in das Amt der Landtagspräsidentin.
Schipanski ist u.a. stellvertretende Vorsitzende des MDR-Verwaltungsrats und Mitglied in zahlreichen nationalen und internationalen Gremien sowie mehreren Akademien und christlichen Organisationen. Sie wurde unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Mit der Übernahme der Führung der Deutschen Krebshilfe hat diese weltweit angesehene Hilfsorganisation im Kampf gegen Krebs ein ein neues Gesicht" erhalten.
Seither setzt sich Prof. Dagmar Schipanski in Politik und Gesellschaft für Vorbeugung, Heilung und Überwindung von Krebs aller Art ein. Millionen Menschen danken es der Deutschen Krebshilfe durch ihre Spenden-Treue. Ihr und ihrem Führungsteam mit Vorstandsvorsitzenden Friedrich Carl Janssen stehen Hauptgeschäftsführer Gerd Nettekoven und als Medienexpertin die Ärztin Dr. Eva Kalbheim bei. Sie alle machen der Öffentlichkeit die Leistungen der von der Deutschen Krebshilfe geförderten Wissenschaftler und Experten verständlich. Dazu gehört auch ein umfassendes, kostenloses Informationsangebot, das abrufbar ist bei www.krebshilfe.de
© PROMETHEUS 135/2008
PROMETHEUS, Internet Bulletin - News, Politics, Art and Science. Nr. 135, September 2008