Durch die Wälder, durch die Auen: Der Deutsche Frank Wiedmann nach einer mehrtägigen Wanderung am Ziel in Thüringen. Das Kyffhäuser-Denkmal ist eine historische Sehenswürdigkeit.
Foto Marco-VG
Durch die Wälder, durch die Auen: Der Deutsche Frank Wiedmann nach einer mehrtägigen Wanderung am Ziel in Thüringen. Das Kyffhäuser-Denkmal ist eine historische Sehenswürdigkeit.
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Leipzig/New York (bpb) Fremder,kommst Du nach Deutschland, dann besuche die „Straße der Monumente" in Thüringen. Zu dieser Route gehört heute das historische Kyffhäuserdenkmal und die legendäre Gestalt Kaiser Barbarossa. Zu verdanken ist die Idee einer Initiative des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig. Ziel des Netzwerkes deutscher Denkmale und Erinnerungsorte ist es die durch die politische Entwicklung der letzten 60 Jahre in Deutschland von der Mehrheit fast vergessenen einstigen Brennpunkte der Vergangenheit enger zu vernetzen.
Besonders interessant dürften diese Plätze auch für Touristen aus den USA sein, wo rund 60 Millionen US-Bürger deutscher Herkunft leben. Für sie könnte ein Besuch in Thüringen nicht nur „back to the roots" bedeuten, sondern auch eine Reise in die Zeit der Mythen, Heldensagen und Legenden sein.
Das Kyffhäuserdenkmal (auch Barbarossa-Denkmal oder Kaiser-Wilhelm-Denkmal) ist ein Kaiser-Wilhelm-Denkmal im Kyffhäusergebirge im Gelände der ehemaligen Reichsburg Kyffhausen in der Gemarkung von Steinthaleben( Kyffhäuserkreis). Das 81 m hohe Denkmal wurde 1890 bis 1896 zu Ehren von Kaiser Wilhelm I. errichtet. Es ist nach dem Völkerschlachtdenkmal in Leipzig und dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica das drittgrößte Denkmal des heutigen Deutschlands. In der Nähe des Kyffhäuserdenkmals befindet sich ein Hindenburg-Denkmal , das der Restaurierung bedarf.
Mit Rucksack, Schlafsack und Landkarte
Der Grund meiner naturverbundenen Wanderung durch Felder, Wälder und Auen in Deutschland war das 850 jährigen Jubiläum der Stauferstadt Schwäbisch Gmünd. Aus Durlangen stammend, machte ich (Frank Wiedmann) mich auf den Weg zum Kyffhäuser-Denkmal in Thüringen.
Was und wo ist das? Kurz gesagt ist es so:
Nach dem Tod Kaiser Wilhelms I. zu dessen Ehren von Kriegervereinen initiiert und finanziert, wurde das Nationaldenkmal von Bruno Schmitz entworfen und 1896 auf dem 440 m hohen Kyffhäuser fertig gestellt. Das Monument weist neben einem begehbaren Turm eine weitläufige Aussichtsplattform, ein Reiterstandbild Kaiser Wilhelms I. sowie den 6,5 Meter großen, in Sandstein gehauenen „Kaiser Barbarossa" auf. Der Sage nach schläft er in einer Höhle im Bergesinneren. Sein Bart wächst dabei weiter um den Tisch herum, auf den er sein Kinn gestützt hat. Nach der Sage heißt es: Barbarossa erwacht alle hundert Jahre. Und wenn die Raben nicht mehr um den Berg fliegen wird er aufstehen, das Land retten und zu neuer Herrlichkeit führen.
Gut ausgerüstet mit Rucksack, Schlafsack, Karte und Kompass konnte auf der etwa 130 Kilometer langen Strecke mit Start im Großraum Jena entlang des Saale-Unstrut-Wanderwegs bei schönstem Wetter sechs Tage lang gewandert und in der freien Natur biwakiert werden. Die dicht gesäten Sehenswürdigkeiten machten den Fußmarsch zu einem kurzweiligen Erlebnis. Einige Stationen seien genannt: Das gesprengte Flugzeugwerk aus dem zweiten Weltkrieg bei Kahla, der Bismarckturm oberhalb von Jena, das Rokoko-Schloss in Dornburg ( in dem sich schon Johann Wolfgang von Goethe aufgehalten hat) und die vorromanische Ruine der Cyriakskirche nordwestlich von Camburg. Hinzu kamen auch die Burg Saaleck sowie die Salzstadt Bad Kösen mit Gradierwerk.
Beim Winzerfest im Landesweingut Kloster Pforta konnten die schmackhaften Saale-Weine probiert werden. Freyburg an der Unstrut mit der über den Weinbergen thronenden Neuenburg ist die Heimat des bekannten „Rotkäppchen-Sektes". In der im 9. Jahrhundert errichteten ottonischen Kaiserpfalz im Memleben starb 936 Heinrich I., der erste deutsche König. Wenige Kilometer entfernt entführt die stark verfallenen Burg Wendelstein den Betrachter in ferne Zeiten.
Von Tilleda aus erreichte der Wanderer glücklich das bereits seit zwei Tagen weit sichtbare Kyffhäuser-Denkmal. Abschluss der Reise war das in Bad Frankenhausen noch zu DDR-Zeiten in Auftrag gegebene Rundgemälde mit 14 m Höhe und einem Umfang von 123 m im Bauernkriegsmuseum.
Das Gemälde ist ein monumentales Panoramabild über den Bauernkrieg (Sein Titel: Frühbürgerliche Revolution in Deutschland des Leipziger Malers und Kunstprofessors Werner Tübke. Es befindet sich in einem eigens dafür errichteten Gebäudekomplex, dem Panorama Museum, auf dem Schlachtberg bei Bad Frankenhausen am Fuße des Kyffhäusergebirges. Das Werk entstand in den Jahren 1976 bis 1987, ursprünglich zum Gedenken an den Deutschen Bauernkrieg und den Bauernführer Thomas Müntzer. Mit einer Fläche von 1.722 m? zählt es zu den größten Tafelbildern der Welt.
30.5.2013
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PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, News, Politics and Science, Nr. 190, June 2013