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Der Künstler Siegfried W. Lunau ist tot

Der Bildhauer und Maler starb im Alter von 68 Jahren

 

Als Künstler der Europäischen Kultur-Stiftung hat sich S.W.Lunau auch für die transatlantische Freundschaft und den Dialog mit Friedliebenden in Osteuropa engagiert. Das Foto zeigt Lunau (rechts) mit einem Moskauer Diplomaten vor einem Bild des russischen Präsidenten Vladimir Putin. Es entstand bei einer Präsentation von Kunst aus Russland im Museum Europäische Kunst auf Schloss Nörvenich (NRW) bei Köln.

©Foto pabo/Marco-VG

 

Schwelm/Sprockhövel (bpb) Der Bildhauer und Maler Siegfried W. Lunau ist tot. Er erlag in Alter von 68 Jahren und sechs Monaten einem Krebsleiden und wurde am 13. Juni 2013 auf dem Evangelischen Friedhof in Sprockhövel (NRW) beigesetzt. Lunau zählte zu den Künstlern der „Novelle Ecole" die von Frankreich aus die klassische Bildhauertradition in Europa neu belebte. Für ihn war es ein Beitrag zur christlich-abendländischen Kunst hellenistischer Prägung.

Siegfried W. Lunau ist am 16. Dezember 1944 in Schwelm als erster Sohn des akademischen Kunstmalers Siegfried Lunau geboren. Sein Vater studierte u.a. 1943/44 an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Professor Hermann Kaspar. Der Junge Lunau war schon als Kind den Kunstspuren seines Vaters gefolgt. Er modellierte zuerst Tiere und Köpfe. Durch sein auffallendes Talent wurde der Knabe in der Schule sogar vom Sportunterricht befreit, um sich verstärkt künstlerisch betätigen zu können. Zur Bildhauerei hat Lunau über die Schulung in Raumgestaltung und Innenarchitektur auf der Fachschule in Kassel gefunden. "Mein Wunsch war es jedoch immer, frei künstlerisch tätig zu sein", sagte der Bildhauer.

Auf Studienreisen in Europa sowie Nord- und Südamerika sammelte er prägende Eindrücke vor Ort. In den USA begeisterten ihn vor allem monumentale Kunstwerke, die an die Geschichte des Kontinents erinnern. "Unvergessen bleibt mir die Skulptur von Präsident Lincoln auf dem Capitol in Washington. Große Persönlichkeiten verdienen Monumente. Damit wird die geschichtliche Bedeutung dieser Gestalten immer neuen Generationen bewusst."

 

Dialog mit Künstlern und Intellektuellen

Lunau gehörte zu den Künstlern die durch umfassende Bildung und Belesenheit auffallen. Diese Fähigkeiten waren die Grundlage für einen lebhaften Dialog mit Kunstschaffenden, Intellektuellen und internationalen Zeitzeugen historischer Entwicklungen. Geboren im Zweiten Weltkrieg war das liberale Credo von Lunau bereits in jungen Jahren: „Unsere Solidarität muss dem Frieden und der Freiheit in West und Ost gelten". Er war ein Verfechter der deutsch-französischen Freundschaft und ein Befürworter eines Europa der Vaterländer". Zu seinem Bekanntenkreis gehörte unter anderen der Bildhauer Arno Breker sowie jüngere Kunstschaffende seiner eigenen Generation. Lunau war „bekennendes Mitglied" der „Arno-Breker-Gesellschaft 1979", zählte zum Künstlerkreis der Europäischen Kulturstiftung Deutschland und war u.a. auch korrespondierendes Mitglied des internationalen Alexander-Ordens pour le Merite für Wissenschaft und Kunst (USA), zu der auch Ernst Jünger und US-.Präsident Ronald Reagan gehörten.

 

Die Wahl-Familie am Grab

S,W. Lunau starb nach ärztlichen Angaben am Freitag, 7. Juni 2013 um 9.00 Uhr vormittags. Er hinterlässt seine Frau Petra Niedergethmann, mit der er 29 Jahre zusammenlebte. Sie hatte auch zur würdigen Urnenbestattung gebeten, die auf Wunsch des Verstorbenen im überschaubaren Kreis stattfinden sollte. Die Todesanzeige in der „Westfälische Zeitung" und der „Westdeutsche Rundschau" vom 15. Juni 2013 unterzeichneten die Witwe sowie Prof. Dr. Marco und Dr. Kristina Niedergethmann mit Daniel, desweiteren Else Knippschild, Verwandte und Freunde. Die Trauerfeier stand unter dem Sinnspruch: „Die Erinnerung ist ein Fenster, durch das ich Dich sehen kann, wann immer ich will".

Zur Beisetzung von S.W.Lunau waren auch Angehörige seiner „Wahl-Familie" gekommen. Diese treue Gemeinschaft hatte sich im freundschaftlichen Dialog des Künstlers über Jahre hinweg gebildet. Unter den Trauergästen waren u.a. der Präsident der Europäischen Kulturstiftung (Deutschland), John G. Bodenstein, der Bildhauer Peter Hohberger und die Heimatforscherin Dr. Margret Korn. Sie würdigten den Gemeinsinn, den Idealismus, die Hilfsbereitschaft und die Bescheidenheit des Verstorbenen. Er sei auch ein Beispieil „für Heimatverbundenheit, Rechtschaffenheit und Treue" gewesen.

 

 

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PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, News, Politics and Science, Nr. 190, June 2013