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Ukraine und Russland: neue Kriegsgefahr in Europa

Putin, die Krim und die Lust am Krieg ist ein böses Spiel mit dem Feuer

 

Kommentar von B. John Zavrel

 

 

Das „Schwarze Meer" (Black Sea) liegt zwischen der Türkei, Russland, Ukraine und Griechenland. Die Halbinsel Krim war stets eine vielbegehrte Territorial-Beute. Sie hat eine Jahrtausende alte Siedlungsgeschichte aus der Antike, Römerzeit bis ins 21. Jahrhundert.

Foto: Wikipedia

 

 

Moskau/Washington (bpb) Neue Kriegsgefahr in Europa! Dies ist eine Horror-Vorstellung nach zwei blutigen und verlustreichen Weltkriegen der Industriestaaten im XX. Jahrhundert. Doch dieser Horror droht Realität zu werden. Das Säbelrasseln des russischen Präsidenten Wladimir Putin begann nach der Februar-Revolution 2014 in der Ukraine. Was ist geschehen? Das Volk ging auf die Straße und stürzte unter eigenen blutigen Opfern die pro-russische Regierung. Das Volk sprach sich damit für eine Annäherung des früheren kommunistischen Ostblock-Landes Ukraine an die demokratische westeuropäische Staatengemeinschaft EU aus. Putin fühlt nun Machverlust für Russland und ordnete als „Schutzmaßnahmen" die Entsendung russischen Militärs auf die Halbinsel Krim an.

Die Reaktion: US-Präsident Barrack Obama, die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und alle ihre Verbündeten weltweit haben diesen voreiligen Schritt als „Verstoß gegen das Völkerrecht" verurteilt. Putin wurde mehrfach g e b e t en und aufgefordert, zur Vernunft zurückzukehren. Die Problemlösung könne und müsse durch direkte politische Gespräche gefunden werden. Es ist nun dringend zu hoffen, dass der Westen sich nicht zu einem Militärschlag provozieren lässt. Das wäre verheerend, denn die Kontroverse es könnte bis zum Einsatz von Atomwaffen eskalieren!

 

History: Um die bedrohliche Entwicklung für Europa, Amerika und für die gesamte Welt zu verstehen ist an die Geschichte zu Erinnern. Europa ist in seiner Geschichte seit Jahrtausenden ein Kontinent der Kriege, der Unterdrückung, Eroberung und Landwegnahme. Die Epochen der „goldenen Jahre" des Friedens, Wohlergehens und Fortentwicklung der Technik im Interesse der Menschen sind selten.

Putins Argumente für sein eigenmächtiges und mit niemandem abgestimmtes Vorgehen sind:

1.) Schutz der großen Zahl russischer Staatsbürger auf dem Territorium der Ukraine und der Halbinsel Krim,

2. Die Sicherung des Zugangs zum Meer über die Halbinsel Krim und

3. Die Standort-Sicherung für die Russische Schwarzmeer-Flotte. Die Schiffe der russischen Flotte liegen 2014 wie seit Jahrzehnten im Hafen von Sewastopol neben Schiffen der ukrainischen Marine.

 

Katharine die Große eroberte die Krim

Die aus Deutschland stammende russische Kaiser Katharina die Große (1729 bis 1796) ließ durch den Staatsmann und Feldmarschall Fürst Grigori Potjomkin die Krim erobern. Sie erteilte ihrem damaligen Geliebten und ergebenen Vertrauten umfassende Rechte, auch zum Aufbau einer ersten Schwarzmeerflotte Russlands. Die Kaiserin deklarierte die Halbinsel Krim am 8. April 1783 „von nun an und für alle Zeiten" als russisch. Bei dieser Haltung blieb Russland in den letzten 231 Jahren während der Zeit aller politischen Systeme in diesem Riesenreich, das 2014 von Wladimir Putin beherrscht wird.

Der geltende Stationierungsvertrag der Ukraine mit Russland sieht vor, dass die Schwarzmeer-Flotte bis 2042 ihren Stützpunkt auf der Krim behält. Im Gegenzug sicherte Russland der Ukraine unter anderem vergünstigte Erdgaslieferungen zu.

Resümee: Die Grundlagen für eine friedliche und einvernehmliche Regelung sind somit gegeben. Es besteht auch ausreichend Zeit, in den kommenden 28 Jahren bis Vertragsablauf neue Übereinkommen zu treffen, die den Menschen in Russland, der Ukraine und in einem Europa des Frieden und der Zusammenarbeit dienen.

 

Erinnerung an die Geschichte: Die Konferenz von Jalta (Krim-Konferenz) war ein diplomatisches Treffen der alliierten Staatschefs Franklin D. Roosevelt (USA), Winston Churchill (Vereinigtes Königreich) und Josef Stalin (Sowjetunion) . Hauptthemen waren die Aufteilung Deutschlands, die Vertreibung der Deutschen aus ihren historischen Siedlungsgebieten und die Machtverteilung nach dem Ende des Krieges. Stalin machte dabei für sein kommunistisches Regime die „fetteste Beute".

Foto: History/Wikipedia

 

Jalta-Konferenz der Sieger auf der Krim

Die drei Siegermächte des Zweiten Weltkrieges trafen sich vom 4. bis zum 11. Februar 1945 in dem Badeort Jalta und machten damit auf der Krim Weltgeschichte. Die Begegnung war zu einer spektakulärsten und folgenschwersten Konferenz des 20. Jahrhunderts geworden. Die politischen „Führer und Mächtigsten" der USA, Großbritanniens und der Sowjetunion teilten das Deutsche Reich und andere Europäische Staaten wie einen Kuchen unter sich und ihre künftigen Machtbereiche auf. Der Beschluss, alle Deutschen aus ihren jahrhundertealten Heimatgebieten in Europa zu vertreiben und zu enteignen war ein weiterer unmenschlicher Akt. Die größte territoriale Beute wurde dem kommunistischen Diktator Josef Stalin zugestanden. Dadurch war die folgende Jahrzehntelange Unterdrückung von Ländern wie Tschechoslowakei, Polen, Ungarn. Jugoslawien, Rumänien, Bulgarien und der baltischen Staaten erst möglich geworden. Diese Weichenstellung der West-Alliierten hat sich nach Bewertung neutraler Historiker als ein großer Irrtum erwiesen.

 

(3. March 2014)

 

 

 

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PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, News, Politics and Science, Nr. 199, March 2014