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35 Jahre Arno Breker Gesellschaft 1979 e.V.

Wirken und Werk in der Erinnerung bewahren

Von Thomas Blumann, Bonn

 

Rosen am Breker-Denkmal auf Schloss Nörvenich: Zum 114. Geburtstag von Arno Breker am 19. Juli 2014 war die Gedenksäule mit der Bronze-Büste von K. Donst (Berlin) mit 90 prächtigen Rosen geschmückt. Die AB-Gesellschaft 1979 e.V. beging an diesem Tag zugleich das 35-jährige Bestehen.

( http://www.arno-breker-gesellschaft.de)

© Foto Patrick Bodenstein

 

Bonn/Nörvench (bpb) Die Arno Breker Gesellschaft von 1979 e.V. besteht seit 35 Jahren. In einem Festakt zum 114. Geburtstag des Künstlers am 19. Juli 2014 erinnerte die Kultur-Vereinigung an den Jahrhundertkünstler und sein herausragendes bildhauerisches Schaffen. Das Treffen fand auf Schloss Nörvenich (http://www.schloss-noervenich.de/ ) bei Köln statt, das zu Lebzeiten des Bildhauers das „Breker-Museum" mit Sammlungen seiner Künstlerfreunde Salvador Dalí und Ernst Fuchs eingerichtet hatte. ABG-Vizepräsident Thomas Blumann, der Arno Breker persönlich kannte, führte beim Jubiläums-Treffen folgendes aus:

„ Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde der Kunst !

2014 ist zugleich das Jahr des 35-jährigen Jubiläums der Arno Breker Gesellschaft 1979 e.V. Die gemeinnützige Vereinigung wurde mit ausdrücklicher Zustimmung des Bildhauers, Architekten und Graphikers Arno Breker (1900 bis 1991) gebildet.

Bereits zwei Jahre vorher war der Künstler von verschiedenen Seiten gebeten worden, einem solchen Vorhaben zuzustimmen. Das anfängliche Zögern war auf die Bescheidenheit Brekers zurückzuführen. Er meinte nämlich, dass so ein Schritt üblicherweise erst nach dem Tod einer auserwählten Person angebracht sei. Seine Verehrer wollten jedoch bereits zu Lebzeiten Breker ein Zeichen setzen, dass sie trotz der politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Diffamierung durch Kulturbeamte und lautstarken Einzelpersonen zu Leben und Werk dieser ungewöhnlichen zeitgeschichtlichen Persönlichkeit stehen.

So kam in Bonn eine Gruppe von Kunstfreunden zusammen, die diesen Freundeskreis für Arno Breker mit der offiziellen Bezeichnung „Arno Breker Gesellschaft" (ABG) gründeten. Das Treffen fand in dem Jugendstilhaus Händelstraße Nr. 12 in der Bundeshauptstadt Bonn statt. Dieses Haus im Bonner „Musiker-Viertel" gehörte früher zum Besitz der Familie Koenig. Aus dieser traditionsreichen Familie ging der Bonner Ornithologen und Universitätsprofessors Alexander Koenig hervor, der Stifter des heutigen Zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig in NRW.

Die Gründungsversammlung 1979 fiel in das Jahr der Amtszeit von Bundeskanzler Helmut Kohl (Deutschland), Queen Elizabeth II. (England), US-Präsident Ronald Reagan und in das Pontifikat von Papst Johannes Paul II.

Vor der Gründungsversammlung war Arno Breker wiederholt in diesem Haus. Dort erlebte er auch eine glanzvolle Ausstellung mit Empfang zu seinem 75. Geburtstag. Zu den illustren Gästen gehörte unter andern die Präsidententochter Prof. Dr. Uta Ranke-Heinemann. Bei der Gründungsversammlung 1979 im ersten Stock des Gebäudes wurde der Schulrektor Franz-Joseph Hall (aus Düren, NRW) zum ersten Präsident des gemeinnützigen Vereins gewählt. Das im sogenannten „Musiker-Viertel" in Bonn gelegenen Haus gehörte damals der Familie von Marie-Luise Bodenstein und Joe F. Bodenstein. In den Folgejahren wurde die ABG geführt von Dr. Ulrich Spindler (Metallwirtschaft), Uwe Möller (Verlags-Kaufman) und ab 2012 von Sigurd K. Kuepper (Pharmazeut).

Arno Breker ließ der Führung und den Mitgliedern der ABG vom Anfang an freie Hand. Seine Bedingung war lediglich, dass keine Familienmitglieder in die Gesellschaft aufgenommen werden dürfen. Dies sollte jede Einflussnahme seiner möglichen Nachkommen und Namensträger ausschließen.

Parallel zur Gründung in Deutschland hatte sich in den USA eine „Arno Breker Society International" (ABSI) unter dem mit Breker bekannten Computer-Experten Ron C. Voth (im Staat New York) gebildet. Ihr gehörten in den folgenden Jahren u. a. an: Museums-Stifter Professor Dr. Peter Ludwig, der US-Verleger B. John Zavrel, der Schriftsteller Ernst Jünger, die alle Breker persönlich kannten. Hinzu kamen US-Künstler und Universitätsprofessoren. Beide Gremien wirkten eigenständig dafür, Sachinformationen über Schaffen und Leben von Arno Breker zu verbreiten.

Dieser Auftrag ist heute, 35 Jahre nach der Gründung, auch die Forderung unserer Tage. Maßstab für dieses Engagement bleibt weiterhin die Wahrhaftigkeit. Dazu gehört auch eine kritische Auseinandersetzung mit dem politischen Zeitgeschehen, ohne im Rückblick die Gewichtungen zu verschieben. Der Mittelpunkt des Engagements der ABG ist das künstlerische Schaffen einer begnadeten Persönlichkeit in der Tradition der prägenden christlich-abendländischen Kultur hellenistischer Tradition. Daran ist in diesem Jubiläumsjahr erneut zu erinnern. Dies ist ebenfalls einer jungen Generation zu verdeutlichen, die sich hoffentlich immer wieder dem Erhalt der zeitlosen und schönen Werte verbunden und verpflichtet fühlt.

Ich möchte diesen Gedanken in Verehrung für Arno Breker auch großen Dank an jene Männer und Frauen hinzufügen, die ihre Treue zum Schönen, zum Guten und Edlen stets offen bekannt haben. Zu gedenken ist ebenfalls der bereits verstorbenen Freunde aus den unterschiedlichen Berufen und Ständen. Und zu danken ist den treuen Mitgliedern des Freundeskreises und den Förderern, die immer mehr werden sollten. Zum Abschluss dieses Rückblicks sei der Sinnspruch von Arno Breker zitiert: „Die Zukunft ist heute". Gemeint ist damit, dass jeweils unser gegenwärtiges Verhalten mit dazu beiträgt, wie sich die Zukunft gestaltet. Mögen wir alle diese Erkenntnis beherzigen und im Geiste unseres verehrten Arno Breker handeln.!"

 

(19. Juli 2014)

 

 

 

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PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, News, Politics and Science, Nr. 203, Juuly 2014