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Stiftung Deutsche Krebshilfe ab dem Jahr 2015

Das Lebenswerk von Mildred Scheel hat als Bürgerinitiative eine große Zukunft

Von bpb-Korrespondent Joe F. Bodenstein

 

1974 in der Villa Hammerschmidt in Bonn. Mildred Scheel hatte als damalige "First Lady" einen kleinen Kreis von Unterstützern eingeladen. Dazu gehörte der CSU-Politiker Helmut Geiger, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (Foto vierter von links). Er war zu Beginn der Krebshilfe der größte Förderer des Vereins. Nach dem Ableben der Gründerin führte er die Organisation als Präsident fast 14 Jahre bis 1999.

Foto: Bundesarchiv/Marco-VG

 

Berlin (bpb) „Stiftung Deutsche Krebshilfe" wird ab 1. Januar 2015 das Lebenswerk der Röntgenärztin und Präsidenten-Gattin Dr. Mildred Scheel heißen. 40 Jahre nach Gründung dieser einmaligen Hilfsorganisation 1974 in der Villa Hammerschmidt in Bonn hat sich die Institution zur „größten Bürgerinitiative gegen Krebs" in Europa entwickelt. Dazu haben in allen Jahrzehnten Millionen Bürger in Deutschland durch ihre Spendentreue beigetragen. Mit ihrer Hilfe und einer weiterhin pflichtbewussten Führung hat dieses Solidarbündnis große Chancen für ein weiteres erfolgreiches Wirken im Interesse aller Menschen. Dies ist dringend nötig, angesichts der bitteren Erfahrung: Krebs kann leider „jeden von uns treffen".

Die Weiterentwicklung des „Deutsche Krebshilfe e.V." zu einer „Stiftung Deutsche Krebshilfe" hat die Mitgliederversammlung des Vereins am 4. Juli 2014 beschlossen. Dies teilte der Krebshilfe-Vorstandsvorsitzender Hans-Peter Krämer auf einer Internationalen Pressekonferenz im Regierungsviertel Berlin mit (8. Juli 2014).

„Im Sinne unserer Spender und stets darauf bedacht, unsere Organisationsform sowie organisatorische Prozesse zu hinterfragen", werde die Umstrukturierung die Wirkungsfähigkeit weiter steigern, erklärte Krämer. Die Aspekte Transparenz, Unabhängigkeit sowie Verwaltung sollen bei klarer Trennung von Aufsicht, Executive und Beratung verbesserte werden.

Mit dieser Weichenstellung will die DKH-Führung eine geordnete, stabile Organisation hinterlassen, der sie sich seit Jahrzehnten verpflichtet fühlt. Vorstandsvorsitzender Krämer, Hauptgeschäftsführer Gerd Nettekoven und Krebshilfe-Präsident Dr. Fritz Pleitgen haben die Gründerin Mildred Scheel noch persönlich gekannt. Damit gehören sie zu den letzten Zeitzeugen in diesem Bereich.

Die Deutsche Krebshilfe hat in vier Jahrzehnten grundsätzlich nach dem Konzept der Gründerin gehandelt. Durch die Zusammenarbeit mit Ärzten, Forschern und Wissenschaftlern wurde sie zu einer Sachkundigen Institution mit vielen Abteilungen. Aus dieser Kompetenz hat die Krebshilfe mit stets nachprüfbaren Argumenten auf die Gesundheitspolitik in Deutschland eingewirkt. Sie hat Gewicht als Gesprächspartner sowie durch ihre Förderung der Krebsforschung, Einrichtung von Behandlungszentren und finanzielle Förderung der wichtigen Betreuungsarbeiten von Selbsthilfe-Gruppen nach Krebs und anderes mehr.

Positiv wirkt sich auf die Spendenbereitschaft der Bevölkerung aus, dass die Öffentlichkeit stets und umfassend über die Projekt-Verwendung der Gelder informiert wird. Hinzu kommt eine gezielte Informationsarbeit über Krebserkrankungen sowie über richtige Lebensweise, um Krebs zu verhindern. Broschüren wie die „Blauen Ratgeber" sowie Video-Filme zu den verschiedenen Krebsarten werden von der HYPERLINK "http://www.krebshilfe.de" www.krebshilfe.de kostenlos abgegeben. Mit zahlreichen Informationsmaterialien, wie Broschüren, Filmen sowie im Internet klärt die Deutsche Krebshilfe die Menschen über alle Aspekte rund um das Thema Volkskrankheit Krebs auf.

 

Ein schlichter Stein auf dem Ehren-Grab von Mildred Scheel im Bonner Alten Friedhof. Viele Menschen besuchen jedes Jahr die Grabstätte, um der Verstorbenen in Dankbarkeit zu gedenken.

Foto:Archive-bpb

 

Pleitgen würdigt „Jahrhundert-Idee" der Präsidenten-Ehefrau

DKH-Präsident Pleitgen würdigte auf der Jahrespressekonferenz 2014 in Berlin posthum die frühere Präsidenten-Ehefrau: „Es war eine Jahrhundertidee, die gefährliche Volkskrankheit Krebs mit einer Bürgerbewegung zu bekämpfen". Mit der Gründung der Deutschen Krebshilfe habe Mildred Scheel „eine bedeutende Ära im deutschen Gesundheitswesen eingeläutet. Ihr Anliegen, den Betroffenen und ihren Angehörigen zu helfen, ist auch nach ihrem eigenen, viel zu frühen Krebstod, bis heute sehr erfolgreich fortgeführt worden." Ihr Wirken „war und ist für uns alle ein großes Vorbild". Als Mildred Scheel die Deutsche Krebshilfe gründete, war Krebs noch ein Tabuthema

In vier Jahrzehnten habe die gemeinnützige Organisation maßgeblich dazu beigetragen, die Situation von Krebspatienten zu verbessern. Dies sei nur möglich dank des ungebrochenen Vertrauens und der kontinuierlichen Unterstützung aus der Bevölkerung. „Dass die Menschen Vertrauen in unsere Arbeit haben, zeigt sich nicht zuletzt am aktuellen Spendenergebnis", sagte Hans-Peter Krämer. Insgesamt konnte die Deutsche Krebshilfe im Jahr 2013 rund 92,1 Millionen Euro an Einnahmen verzeichnen.

Mit den Spenden wurden im Geschäftsjahr Jahr 2013 insgesamt 136 neue Projekte bewilligt, um die Versorgung krebskranker Menschen weiter zu verbessern. In Deutschland erkranken jedes Jahr rund 500.000 Menschen an Krebs. Die Hälfte dieser Patienten kann heute erfolgreich behandelt werden. „Das bedeutet aber auch, dass immer noch nicht allen krebskranken Menschen geholfen werden kann. Daher wird die Arbeit der Deutschen Krebshilfe auch in Zukunft unverzichtbar sein", betonte Krämer.

 

Die Solidarität der Bürger im Kampf gegen Krebs hält in Deutschland an. Sie sammeln bei unterschiedlichen Benefizaktionen Geld. Die Deutsche krebshilfe stellt den Initiativen entsprechende Sammelbüchsen zur Verfügung, die ordnungsgemäß verblombt sind.

Foto: press-pool

 

Große Hoffnung auf Krebsforschung

Große Hoffnungen werden auf die Wissenschaftler gesetzt. „Ohne Forschung gibt es keinen Fortschritt bei der Krebsbekämpfung. Innovative wissenschaftliche Strategien und neue Ideen entwickeln und umsetzen, das ist das Hauptziel der von der Deutschen Krebshilfe geförderten Forschungsprojekte", sagte Professor Dr. Otmar Wiestler, Mitglied des Stiftungsvorstandes des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg. Er ist außerdem Vorstandsmitglied der Krebshilfe in Bonn. „Unser Engagement auf diesem Gebiet macht uns zum größten privaten Drittmittelgeber in der Krebsforschung. Ohne die Deutsche Krebshilfe sähe die Wissenschaftslandschaft Deutschland heute sicherlich anders aus". Alleine im Geschäftsjahr 2013 habe die Deutsche Krebshilfe Fördermittel in Höhe von rund 45 Millionen Euro für die Krebsforschung zur Verfügung gestellt, erklärte Wiestler. Dies habe eine Vielzahl hochwertiger Projekte ermöglicht in der Grundlagenforschung, der klinische Forschung sowie der Versorgungsforschung.

(4. August 2014)

 

 

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PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, News, Politics and Science, Nr. 204, August 2014