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Eberswalde: „Der Bogenschütze" in der Waldstadt ist geklaut

Bronzen aus der ehemaligen Sowjet-Kaserne verschwunden

 

Der „Bogenschütze" von Eberswalde ist aus dem Gelände der ehemaligen sowjetischen DDR-Kaserne in Eberswalde (Brandenburg) geklaut worden. Nach Erkenntnissen des Bundeskriminalamtes landete er im illegalen Kunsthandel. Dies ist nur ein Fall von vielen, dass Staatseigentum der Bundesrepublik in falsche Kanäle gerät. Das Foto zeigt eine zeitgenössische Postkarte.

Foto: History Archive

 

Berlin/Eberswalde (mea) Unbekannte Täter haben Bronzefiguren aus der ehemaligen sowjetischen Kaserne in der Waldstadt Eberswalde im Bundesland Brandenburg entwendet. Aktuell gesucht wird die monumentale Bronze „Bogenschütze", die in der von sowjetischen Truppen benutzten Kasernenanlage im Wald stand. Aufgefallen ist es 2014 bei historischen Recherchen eines Teams aus der Hochschule für nachhaltige Entwicklung (FH). In Eberswalde lebten nach amtlichen Angaben zur DDR-Zeit um 1.000 sowjetische Soldaten mit ihren Angehörigen. Die Zahl war jedoch geheim.

Auf Fragen der Hochschule hat die Arno Breker Gesellschaft 1979 e.V. erklärt, dass es sich beim Bogenschützen nicht um eine Figur des Bildhauers Arno Breker (1900-1991) handelt. Auf dem Kasernengelände hatten nach Meldungen im Internet jedoch auch Bronzen von Arno Breker gestanden, wie etwa „Der Künder" und „Die Berufung". Alle Figuren sind nach Angaben aus dem Bundeskriminalamt jedoch bereits beim Abzug der sowjetischen Truppen aus Deutschland „verschwunden". Sie sind von Zivilpersonen „illegal beiseite geschafft" worden. Nach der Rechtslage ist jedoch die Bundesrepublik Deutschland der Eigentümer. Sie ist Rechtsnachfolger der Reichsregierung sowie der DDR, auf deren Territorium die aus Staatseigentum stammenden Bronzen gestanden haben.

 

(2.09.2014)

 

 

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PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, News, Politics and Science, Nr. 205, September 2014