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Deutsche Krebshilfe-Jubiläum im „Weißen Haus am Rhein"

Gedenken der Gründung im Präsidenten-Sitz „Villa Hammerschmidt". Dank der Bundesregierung und der Bevölkerung

Von Parlaments-Korrespondenet Joe F. Bodenstein

 

Das „Weiße Haus am Rhein" war am 25. September 2014 der Ort des Jubiläums: 40 Jahre Deutsche Krebshilfe". Dort hatte die Ärztin Mildred Scheel als Ehefrau des deutschen Bundespräsidenten die Hilfsorganisation im Kampf gegen den Krebs gegründet. Sie ist durch die Solidarität und die Spendenbereitschaft der Menschen zur größten Bürgerbewegung gegen Krebs in Europa geworden.

Foto: bpa-Archiv Bonn

 

Bonn/Berlin (bpb) Mit einem Festakt in der Villa Hammerschmidt in Bonn hat die Deutsche Krebshilfe das 40jährige Bestehen der von der damaligen „First Lady" Mildred Scheel gegründeten Hilfsorganisation begangen. Zum Treffen am Ort der Gründung kamen alte Weggefährten, Mitstreiter und Förderer der Röntgenärztin Dr. Mildred Scheel sowie Zeitzeugen, Vertreter von Selbsthilfegruppen und der Bürger, die durch ihre Spendentreue das segensreiche Wirken der Krebshilfe für die Gemeinschaft ermöglichen.

Die Würdigung der gemeinnützigen Arbeit der Krebshilfe durch die CDU/SPD-Bundesregierung in Berlin hat Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) in einem Grußwort übermittelt: „Die Deutsche Krebshilfe hat im Kampf gegen Krebs eine Vorreiterrolle. Wir stünden heute in der Krebsbekämpfung ohne sie bei Weitem nicht so gut da." Bundespräsident Joachim Gauck hob in einer Grußadresse die Leistungen der Organisation gegen die Volkskrankheit Krebs als einzigartig hervor.

Tatsächlich hat die Deutsche Krebshilfe ( www.krebshilfe.de ) durch ihre Finanzierung der Krebsforschung, von Einrichtungen, der Selbsthilfegruppen und Hilfsmaßnahmen für Betroffene dem Staat Ausgaben in Milliardenhöhe erspart. Die DKH hat seit Bestehen auch positiv auf die Gesundheitspolitik eingewirkt.

 

Der Ex-Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, Dr. Helmut Geiger, bei seiner Jubiläums-Rede. Das Lebenswerk von Mildred Scheel hat er nach ihrem Tod erfolgreich weitergeführt und der neuen Leitungs-Generation als eine stabile Bürgerbewegung übergeben.

Foto: Ulrich Wienke/dkh, Bonn

 

Geiger ein „Mann der ersten Stunde"

Als ein Getreuer der ersten Stunde hat der frühere Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, Dr. Helmut Geiger, beim Festakt an den außergewöhnlichen Kampfeswillen von Mildred Scheel erinnert. „Schon in der ersten Sitzung strahlte sie Mut und Optimismus aus und man spürte ihre große Energie." Damit habe sie von Anfang an wichtige Medien für die Sache gewonnen und für ein breites Echo in der Öffentlichkeit sorgen können. Als DSG-Präsident war Geiger der erste verlässliche finanzielle Förderer der jungen Gesundheitsorganisation. Er führte die Krebshilfe nach dem Tod von Frau Scheel und ist heute der erste Ehrenpräsident.

Der Oberbürgermeister der Stadt Bonn, Jürgen Nimptsch, dankte der Deutschen Krebshilfe mit großer Anerkennung für ihr vielfältiges Engagement mit. „Sie braucht unser aller Unterstützung, damit ihre Arbeit im Dienste der Menschheit weiterhin von Bonn aus eine gedeihliche Entwicklung nehmen kann". Erklärte der SPD-Politiker.

 

Krebshilfepräsident Fritz Pleitgen, der Mildred Scheel persönlich kannte, fühlt sich dem Kampf gegen de Krebs verpflichtet. Das Foto im Bundespräsidialamt Bonn zeigt ferner als Gäste (von links nach rechts) : Dr. Hans-Joachim Möhle (ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe), Frau Gerda Pleitgen mit Eheman Dr. Pleitgen und DKH-Ehrenpräsidentin Frau Prof. Dr. Dagmar Schipanski.

Foto: Ulrich Wienke/Deutsche Krebshilfe.

 

Krebshilfe-Präsident Dr. Fritz Pleitgen würdigte in seiner Ansprache die Beharrlichkeit und Energie, mit der Mildred Scheel sich seinerzeit für den Kampf gegen den Krebs engagierte. In den 40 Jahren ihres Bestehens hat die Krebshilfe mehr als 3.700 Projekte nach dem Motto gefördert: „Helfen. Forschen. Informieren." Das Ziel bleibe, die medizinische und psychosoziale Versorgung krebskranker Menschen stetig zu verbessern. Als Bürgerbewegung finanziert die Deutsche Krebshilfe ihre gesamten Aktivitäten von Anfang an ausschließlich aus Spenden und freiwilligen Zuwendungen der Bevölkerung.

 

Viel Arbeit für eine ehrenvolle Sache leisten Krebshilfe-Hauptgeschäftsführer Gerd Nettekoven und sein Team. Er war noch von Mildred Scheel als Mitarbeiter eingestellt worden. Das Foto zeigt ihn im Gespräch mit dem Arzt und Moderator Dr. Eckart von Hirschhausen (links), Kuratoriumsmitglied der Deutschen Krebshilfe.

Foto: Ulrich Wienke/DKH

 

Erfolge und Zukunftsaufgaben

Zu den Erfolgen der Deutschen Krebshilfe gehören: Sie hat Krebszentren mit initiiert, die Palliativmedizin in Deutschland mit etabliert und die Krebsforschung nach vorne gebracht. Heute können 4 von 5 krebskranken Kindern und die Hälfte aller erwachsenen Krebspatienten geheilt werden. Vor 40 Jahren gab es eine erheblich andere Situation. Damals war das Thema Krebs in der Gesellschaft ein Tabu.

„Trotz erheblicher Fortschritte in der Krebsmedizin und Krebsforschung stehen wir nach wie vor großen Herausforderungen, die sich nicht zuletzt durch den demografischen Wandel in unserer Gesellschaft ergeben", erklärte Pleitgen. Rund 500.000 Menschen erkranken in Deutschland jedes Jahr neu an Krebs. Experten rechnen damit, dass bis zum Jahr 2050 jährlich fast 600.000 Krebsneuerkrankungen auftreten, wenn sich der Anstieg des hochbetagten Bevölkerungsanteils in der bisherigen Weise fortsetzt.

„Die Deutsche Krebshilfe wird diesen Herausforderungen begegnen und mit ihren zahlreichen Projekten, Initiativen sowie gesundheitspolitischen Aktivitäten dazu beitragen, dass alle Krebspatienten in Deutschland Zugang zu Diagnostik und Therapie auf dem aktuellen Stand des medizinischen Wissens erhalten", versicherte Pleitgen mit Blick auf die Zukunft.

(4.10.2014)

 

 

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PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, News, Politics and Science, Nr. 206, October 2014