Von Parlaments-Korrespondent Joe F. Bodenstein
Verantwortung und Ausdauer im Kampf gegen die Volkskrankheit Krebs: Krebshilfe-Vorstandsvorsitzender Hans-Peter Krämer (links) und Hauptgeschäftsführer Gerd Nettekoven. Ihr jahrzehntelanges Engagement für das Lebenswerk der Krebshilfe-Gründerin Dr. Mildred Scheel und die Spendentreue der Bürger haben zum Erfolg der gemeinnützigen Hilfsorganisation wesentlich beigetragen.
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Berlin/Bonn (bpb) Die Deutsche Krebshilfe weist in ihren gesundheitspolitischen Aktivitäten im Kampf gegen den Krebs immer wieder auf die Gefahren hin, die von Solarien beschleunigt werden : Die Bildung von Hautkrebs. In verlässlicher Regelmäßigkeit warnt die Fachorganisation zu Beginn der kalten Jahreszeit vor dem Irrtum, dass der Besuch in Solarien fit und gesund" erhalte. 2014 erklärten Experten aufgrund neuer Erkenntnisse: UV-Strahlen in Solarien sind krebserregend. Diese Erkenntnis bestätigt auch der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention e.V. (ADP), Professor Dr. Eckhard Breitbart, in Hamburg.
Durch Lockangebote nicht verführen lassen
Dunkle und kalte Tage wecken generell die Sehnsucht nach Licht und Wärme. Dieses Verlangen nutzen Solarien daher stets vermehrt, um gezielt den vermeintlichen Gesundheitsnutzen künstlicher UV-Strahlung für die Vitamin D-Bildung" zu bewerben". Experten warnen jedoch: UV-Strahlen in Solarien sind so intensiv, wie die Sonne mittags am Äquator. Wer diese regelmäßig nutzt, erhöht sein Hautkrebsrisiko maßgeblich.
Der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe, Gerd Nettekoven, erklärte im Interview mit dem Internet-Bulletin Prometheus: UV-Strahlen sind der größte Risikofaktor für das Entstehen von Hautkrebs", Gleichwohl besitzt UV-Strahlung aber auch eine lebenswichtige Funktion: Der Körper bildet mit ihrer Hilfe in der Haut Vorstufen von Vitamin D und kann so selbst seinen Bedarf an diesem Vitamin sicherstellen.
Der menschliche Organismus benötigt Vitamin D für den Aufbau und Erhalt der Knochen. Es reguliert den Calcium- und Phosphatstoffwechsel und fördert so die Mineralisierung und Härtung der Knochensubstanz. Solarien seien zur Vitamin D-Bildung jedoch nicht geeignet.
Die gesetzlich festgelegte höchste Bestrahlungsstärke in Solarien entspricht derjenigen, die mittags am Äquator bei wolkenlosem Himmel herrscht", erklärt Professor Dr. Eckhard Breitbart. Studien zeigen: Die regelmäßige Nutzung eines Solariums bis zum Alter von 35 Jahren verdoppelt annähernd das Risiko, am besonders aggressiven schwarzen" Hautkrebs, dem sogenannten malignen Melanom zu erkranken.
Warnung vor Überdosis von UV-Strahlung und Solarien sowie Ratschläge für richtigen Sonnenschutz gehören zur Vorbeugung gegen Hautkrebs.
Empfehlung zu Vidtamin D
20 Fachorganisationen aus den Bereichen Strahlenschutz, Gesundheit, Risikobewertung, Medizin und Ernährung haben sich inzwischen im sogenannten UV-Schutzbündnis organisiert, um sich der Problematik anzunehmen. Dazu gehören auch die ADP und die Deutsche Krebshilfe. Sie haben eine gemeinsame Empfehlung zu Vitamin D veröffentlicht. Sie beantwortet die Frage, wie viel UV-Strahlung für die körpereigene Vitamin D-Synthese nötig und gesundheitlich unbedenklich ist.
Solarien sollten danach grundsätzlich nicht genutzt werden, weder zur Bräunung noch zur Vitamin D-Bildung. Ein Mangel an Vitamin D kann nur von ärztlicher Seite diagnostiziert und behandelt werden", wird betont. Die vollständige Empfehlung ist auf der Internetseite des Bundesamtes für Strahlenschutz unter www.bfs.de/vitamin-d abrufbar.
Immer mehr Jugendliche hören auf die Warnung der Deutschen Krebshilfe vor Krebsgefahr durch das Rauchen oder UV-Strahlen. Schulklassen und Jugendorganisationen unterstützen mit Benefizveranstaltungen die Arbeit der Krebshilfe für die Volksgesundheit.
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Warnungen sind sehr ernst zu nehmen
Angesichts der steigenden Zahl von Hautkrebserkrankungen sind die Warnungen der Fachverbände sehr ernst zu nehmen. Nach Angaben der Deutschen Krebshilfe erkranken jährlich rund 251.000 Menschen in Deutschland bundesweit neu an einem Tumor der Haut. In fast 30.000 Fällen davon handelt es sich um das aggressive maligne Melanom. Zunehmend wird diese Krebsart auch bei jungen Erwachsenen, insbesondere bei Frauen, diagnostiziert. Experten machen häufige Solarienbesuche für den steigenden Trend verantwortlich.
Ein Solarien-Check im Angebot
Die Deutsche Krebshilfe hat ein neues Informationsblatt herausgebracht und aus Geldspenden der Bürger finanziert. Sein Titel ist: Ins rechte Licht gerückt. Krebsrisikofaktor Solarium". Es informiert über die Wirkung von UV-Strahlen und gibt Tipps, den eigenen Hauttyp zu bestimmen. Denjenigen, die partout nicht auf künstliche Bräune verzichten wollen, wird ein Solariencheck angeboten. Dieser listet gesetzliche Mindestanforderungen an das Sonnenstudio, das Personal und das Bräunungsgerät auf, die erfüllt sein müssen. Das Präventionsfaltblatt sowie der gleichnamige Präventionsratgeber können kostenfrei angefordert werden bei: Deutsche Krebshilfe, Postfach 1467, 53004 Bonn oder im Internet unter www.krebshilfe.de
( 6.12.2014)
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PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, News, Politics and Science, Nr. 208, December 2014