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Ungarn gedenkt der Vertreibung der Deutschen

Dank an die Regierung des Ministerpräsidenten Viktor Orbán

 

 

 

Budapest /Berlin (bpb)  Ungarn hat unter Ministerpräsident Viktor Orbán einen Gedenktag zur Erinnerung an die Vertreibung der Ungarn-Deutschen beschlossen. Er wurde erstmals am 19. Januar 2015 begangen.  Die deutschen Opferverbände in der Bundesrepublik haben diese vorbildliche Entscheidung als Beitrag zur Versöhnung  „ausdrücklich begrüßt."

 Ungarn  habe würdevoll all jener Deutschen gedacht, die  1945 Opfer der Vertreibungs-Beschlüsse der  Kriegsalliierten USA, Russland und England als Hauptverbündete wurden.  BdV-Präsident  Dr. Bernd Fabritius (MdB) erklärte für den Bundesverband der Vertriebenen: . Dieses Zeichen der Empathie für die Betroffenen und deren Nachkommen sowie des Bewusstseins für sämtliche Facetten der eigenen Geschichte begrüße ich ausdrücklich.

Das in Ungarn 70 Jahre nach Kriegsende erreichte Ergebnis ist mit dem jahrzehntelangen Engagement der früheren   BdV-Präsidentin Erika Steinbach (MdB) zu verdanken.  Keine Reaktionen zeigen bisher untere anderen die Länder Polen und die ehemalige Tschechoslowakei, denen völkerrechtswidrige Verbrechen durch Massenvertreibung der Deutschen  aus ihren angestammten historischen Siedlungsgebieten vorgehalten werden.  Polen und Tschechien gehören heute zur Europäischen Union, weil  führende Politiker  der  Bundesrepublik Deutschland deren Beitritt der Vertreiber-Staaten befürwortet   hatten.

BdV-Präsident und CSU-Parlamentarier  Bernd Fabritius  gehört der Volksgruppe der "Siebenbürger Sachsen" an.  Diese Deutschen wurden nach Kriegsende aus Rumänien vertrieben.  Fabritius erinnerte in einer Erklärung an die positive Entwicklung der ungarisch-deutschen Zusammenarbeit nach dem Sturz des kommunistischen Regimes in Ungarn:  „Direkt nach dem Fall des Eisernen Vorhangs (und damit früher als viele andere europäische Länder)  hat Ungarn mit der Aufarbeitung der dort begangenen Vertreibungsverbrechen begonnen. Schon 1995 entschuldigte sich die ungarische Regierung beispielhaft für die Vertreibung der Deutschen. Weitere beachtliche Schritte waren etwa die Einrichtung einer Landesgedenkstätte und eines Denkmals in Budapest im Jahr 2006 sowie die Durchführung einer Gedenkkonferenz im ungarischen Parlament im Jahr 2007. An dieser Tagung nahmen   auch Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert  und die damalige BdV-Präsidentin Erika Steinbach  teil. Der Gedenktag-Beschluss erfolgte 2012 im ungarischen Parlament über alle Parteigrenzen hinweg einstimmig."

Der BdV macht immer wieder deutlich, dass eine Aussöhnung mit den Vertreiber-Staaten sowie eine  gerechte Behandlung der Interessen der Vertriebenen und der Nachfolge-Generationen ein wichtiger Beitrag für den Erhalt der demokratischen Gesellschaftsordnung in Westeuropa sei. Fabritius  würdigte Ungarn weiter:  „Wie sehr sich die ungarische Regierung dem Schicksal der deutschen Vertriebenen sowie der deutsch-ungarischen Verständigung verbunden fühlt, zeigen auch die regen Kontakte zum BdV. Dazu gehörten viele Besuche bzw. Reden beim „Tag der Heimat", zuletzt vom Präsidenten der Ungarischen Nationalversammlung László Kövér.

Ausblick: Das Gedenken in Ungarn leitet nach Angaben des BdV im Jahr 2015 eine Reihe vieler  Veranstaltungen ein, "die deutlich machen, dass Vertreibungen gestern wie heute Unrecht sind". In der Bundesrepublik  Deutschland wird am 20. Juni 2015, dem Weltflüchtlingstag, auf Bundesebene den deutschen Heimatvertriebenen und Flüchtlingen gedacht.

 

(9.02.2015)

 

 

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PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, News, Politics and Science, Nr. 210, February 2015