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Dumme deutsche Politiker" verschenken Milliarden Euro an Griechenland

Bundestag stimmt für Verlängerung der Hilfe: Verachtung für Kanzlerin Merkel und Abgeordnete

Von B. John Zavrel

 

Griechenlands Ministerpräsidenten Alexis Tsipras wirkt harmlos und smart. Doch er hat es nach Ansicht politischer Beobachter „dick hinter den Ohren". Die deutsche Bundeskanzlerin, die allgemein als verlässlich gilt, scheint dem wechselhaften Griechen mit seiner laventinischen Art nicht gewachsen.

Foto: press-pool

 

Berlin (bpb) Als „schwarzer Tag für Deutschland und Europa" wird der 27. Februar 2015 in die Geschichte eingehen. Warum? Die Erklärung: An diesem „schwarzen Freitag" haben CDU-Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie ihr Parteifreund und unbeliebter Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble im Parlament einen Sieg gegen den Wählerwillen erzielt. Beide können nun mit voller Zustimmung der Mehrheit von 541 Abgeordneten wieder viele Milliarden Euro an den bankrotten EU-Staat Griechenland verschenken.

Nur 32 Volksvertreter stimmten dagegen und 13 Parlamentarier enthielten sich der Stimme. Kanzlerin Merkel und die Euro-Finanzministern forcierten die in der Bevölkerung nicht befürwortete weitere Rettungs-Hilfe auf Kosten der deutschen Steuerzahler. Merkel und Finanzminister Schäuble haben zwar einen politischen Sieg erzielt, jedoch zugleich ist die Verachtung der beiden in der Bevölkerung gestiegen. Landesweit ist die vielzitierte „Abscheu und Empörung" anzutreffen. An den Stammtischen im Volk herrscht mehrheitlich Einigkeit darüber: „Die von uns gewählte Regierung und alle Parlaments-Politiker, die „Ja" sagten, regieren „gegen die Interessen und das Wohl des Volkes".

 

„Herzlichen Glückwunsch Griechenland" zum Geldkassieren

Rein ironisch sind offensichtlich in der Öffentlichkeit gemachte „Glückwünsche an die griechische Regierung" gemeint, der es durch ihre „ölige levantinische Taktik" gelungen sei, die deutsche Regierung wieder weichzuklopfen. Dies hängt nach Ansicht politischer Beobachter jedoch mehr mit der erschreckenden Tendenz zusammen, dass die deutsche Kanzlerin zu dem Größenwahn neige, sie sei die mächtigste Politikerin der Welt. Dabei wäre sie nicht die erste, die Fakten und übertriebene Komplimente der Medien falsch interpretiert.

 

„Bild"-Zeitung mit der Bevölkerung solidarisch

Der deutschen Regierung wird auch vorgehalten, dass sie der unzuverlässigen Art des griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras nicht gewachsen sei. Der 40-jährige Vorsitzende der linken Partei SYRIZA ist erst seit dem 26. Januar 2015 Regierungschef. Er hat ebenfalls Kontakte zum sowjetischen Präsidenten Vladimir Putin, der ihm zum Wahlsieg gratuliert hatte.

Mehrere führende deutsche Medien haben sich in der Aufregung über Geldzahlungen auf die Seite der Bürger gestellt

Die Geldvergeudung für eine griechische Regierung, die seit Jahren nicht in der Lage ist, Ordnung in Staatsführung und Wirtschaft zu bringen, wird in allen deutschen Medien als ein sehr ernstes Problem bewertet. In der Wirtschaftszeitung „Handelsblatt" (Düsseldorf) war zu lesen: „Der Wahnsinn geht weiter! Die EU-Staaten werden Griechenland vor der Pleite retten, wieder einmal. Europa droht damit eine Armutswelle und das Scheitern ihrer Volkswirtschaften."

 

Am klarsten hat das auflagenstärkste Blatt „Bild"-Zeitung formuliert. Chefredakteur Kai Diekmann schrieb in einem Kommentar: „Die Menschen leiden unter der schwersten Schulden- und Wirtschaftskrise in der Geschichte des geeinten Europas. Die Arbeitslosigkeit nimmt einer ganzen Generation Hoffnung und Zukunft. Dem Staat fehlen die Strukturen, die Institutionen, aber vor allem die uneigennützigen Politiker und Eliten, um das Land aus dieser Katastrophe zu führen.

1. Die Milliardenhilfen aus Europa (so wie sie heute wieder mal freigegeben wurden) helfen bloß, um die gigantischen Schulden zu bedienen.

2. Wachstum können sie nicht schaffen. Stattdessen verhindern sie einen wahren Neubeginn. Der Rettungsring, den Europa den Griechen zugeworfen hat, ist aus Blei.

3. BILD wird nicht müde werden, die verfehlte Griechenland-Politik in Deutschland und Europa zu kritisieren. BILD wird nicht aufhören, unseren und den griechischen Politikern ihre gebrochenen Versprechen vorzuhalten.

Die Position von BILD ist klar: Griechenland braucht einen Neuanfang ohne Euro. Aber BILD ist nicht nur in Deutschland, sondern auch in Griechenland nah bei den Menschen. Wir haben Mitgefühl mit den Leuten, die unter dieser epochalen Krise leiden, die ihre Existenz verloren haben. Unsere Reporter haben immer wieder über die Verelendung eines ganzen Landes berichtet. Über volle Suppenküchen. Über mittellose Menschen, die in Mülltonnen wühlen müssen. Über das wirtschaftliche Leid berichtet BILD genauso schonungslos wie über die Dreistigkeit der Eliten, der amtierenden griechischen Regierung.

 

Kritik an der Schamlosigkeit gegen Deutschland

Bei all den Demonstrationen, auf denen Deutschland verhöhnt wird, bei all den Ausfällen griechischer Politiker gegen die deutsche Solidarität, bei all der Zustimmung für radikale Parteien in Griechenland, links wie rechts, fällt es nicht immer leicht, Verständnis zu zeigen.

Es ist auch nicht unsere Aufgabe, aus politischer Korrektheit über verheerende Fehlentwicklungen hinwegzusehen. Aber eines ist völlig klar und unumstößlich: Den Menschen in Griechenland, „den Griechen", wünschen wir nichts mehr als eine bessere Zukunft. Eine Zukunft, in der Eltern für ihre Kinder sorgen können und Jugendliche nicht in Hoffnungslosigkeit versinken. Eine Zukunft, in der ein wirtschaftlich kraftvolles Griechenland die Menschen stolz macht. Eine solche Zukunft ist das Beste für Griechenland, für seine Menschen &endash; und für Europa.

(1.März 2015)

 

 

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PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, News, Politics and Science, Nr. 211, March 2015