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Deutscher Krebskongress 2016 mit internationaler Beteiligung

DKG und Stiftung Deutsche Krebshilfe gemeinsam gegen die Volkskrankheit Krebs

 

Von Parlaments-Korrespondent Joe F. Bodenstein

 

Das Hollywood-Ehepar Tom Hanks und seine Ehefrau Rita Wilson haben bei einem Besuch in Berlin Ende November 2015 jetzt über den Schicksalsschlag einer Brustkrebserkrankung offen gesprochen. Ein Jahr nach der Diagnose begleitete die Schauspielerin und Filmproduzentin ihren Mann zur Premiere des Films „Bridge of Spies". Seit 27 Jahre sind sie verheiratet. Ihr festes zusammenstehen in der Ehe habe den Schock der Erkrankung besser überwinden lassen, betonten beide.

Foto: Film-Archive

 

Berlin (bpb) Der Deutsche Krebskongress 2016 findet vom 24. bis 27. Februar 2016 in Berlin statt. Er steht unter dem Motto "Krebsmedizin heute: präventiv, personalisiert, präzise und partizipativ". Veranstaltet wird dieser älteste und größte onkologische Fachkongress im deutschsprachigen Raum von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) und der Stiftung Deutsche Krebshilfe (Bonn). Beide Fachorganisationen setzen damit ihren Kampf gegen die Volkskrankheit Krebs gemeinsam fort.

„Dies entspricht der Zielsetzung der Krebshilfe-Gründerin Dr. Mildred Scheel vom Anfang an", erklärte Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Krebshilfe. Die Röntgenärztin hatte in ihrer Zeit als „First Lady" in Bonn bereits bei den von ihr initiierten Wissenschaftskonferenzen in den 1970 Jahren Krebsexperten aus Wissenschaft und Forschung sowie die Ärzteschaft zur Zusammenarbeit im Interesse der Krebspatienten ermutigt.

Die Veranstalter des viertägigen Kongresses erwarten wieder mehrere Tausend Besucher aus dem In- und Ausland. DKG-Präsident Wolff Schmiegel erklärte: „Der Kongress führt onkologisch tätige Experten zusammen und fördert somit die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Fachdisziplinen. Er ermöglicht eine Bestandsaufnahme der aktuellen Forschungsergebnisse und der Situation der Onkologie in Deutschland." Auf dem 32. DKK würden neben zukünftigen Entwicklungen und neuen Therapieprinzipien unter anderem auch gesundheitspolitische Fragen behandelt, die bei den Bürgern ein breites Interesse finden.

 

Kongress-Präsidentin des DKK 2016 ist Prof. Dr. Angelika Eggert. Sie ist Direktorin der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie an der Charité Universitätsmedizin Berlin.

Foto: Marco-VG/pr

 

Internationale Zusammenarbeit gehört zum Erfolg

Die internationale Zusammenarbeit im Kampf gegen Krebs gehört zum Prinzip der deutschen Veranstalter, um rascher zu Erfolgen bei der Vermeidung und Heilung von Krebsleiden zu gelangen. Diese Bereitschaft wird unter anderem dadurch bekräftigt, dass der Deutsche Krebskongress im Wechsel mit dem International AEK Cancer Congress alle zwei Jahre statt findet.

Bei der Wahl des Kongress-Mottos „Krebsmedizin heute" sowie der zentralen Diskussions-Themen 2016 wurde auch die Forschungsarbeit des US-amerikanischen Mediziners und Biologen Leroy Hood (Washington) berücksichtig, der den Begriff der „P4-Medizin" geprägt hat. Sie ist eine strategische Vision, um Patienten besser zu behandeln. In geringer Abwandlung und Kombination mit dem Begriff Präzisionsmedizin wurden für den Deutschen Krebskongress 2016 die 4Ps aufgegriffen und vorrangige Ziele der gegenwärtigen Krebsmedizin konkretisiert: präventiv, personalisiert, präzise und partizipativ". Auf dem Deutschen

Krebskongress 2016 werden Auswirkungen und Herausforderungen der 4Ps für die Forschung, die Wirtschaft, die Versorgung, die Politik und die Öffentlichkeit diskutiert, kündigten die Veranstalter an.

 

Kongress-Vizepräsident des DKK 2016 ist Prof. Dr. Ulrich Keilholz. Hauptberuflich ist er derzeit Kommissarischer Direktor des Charité Comprehensive Cancer Center (CCCC), Charité Universitätsmedizin Berlin.

Foto: bpb/pr

 

Eine Partnerschaft auf Augenhöhe

Die Zusammenarbeit der deutschen führenden Krebs-Organisationen ist auf eine sehr breite Zustimmung in der Bevölkerung gestoßen. Der Grund ist, dass „an einem Strang gezogen" werde und kostspielige Doppelarbeit vermieden wird. Dabei begegnen sie sich in Leistungsfähigkeit und Sachversand auf Augenhöhe:

Die Deutsche Krebsgesellschaft e. V. (DKG) ist die größte wissenschaftlich-onkologische Fachgesellschaft in Deutschland. Sie hat über 7.200 Einzelmitglieder in 23 Arbeitsgemeinschaften. Die 16 Landeskrebsgesellschaften und 35 Fördermitglieder sind in der Erforschung und Behandlung von Krebserkrankungen tätig. Die DKG engagiert sich für eine Krebsversorgung auf Basis von evidenzbasierter Medizin, Interdisziplinarität und konsequenten Qualitätsstandards. Sie ist Mitinitiator des Nationalen Krebsplans. www.krebsgesellschaft.de

Die Deutsche Krebshilfe wurde am 25. September 1974 von Dr. Mildred Scheel gegründet. Ziel der zu einer Stiftung weiter entwickelten Organisation ist es, die Krebskrankheiten in all ihren Erscheinungsformen zu bekämpfen. Nach dem Motto „Helfen. Forschen. Informieren." fördert die Organisation Projekte zur Verbesserung der Prävention, Früherkennung, Diagnose, Therapie, medizinischen Nachsorge und psychosozialen Versorgung, einschließlich der Krebs-Selbsthilfe. Die Stiftung Deutsche Krebshilfe ist der wichtigste private Geldgeber auf dem Gebiet der Krebsforschung in Deutschland. Als größte Bürgerinitiative gegen Krebs in Europa erhält sie ihre Finanzmittel aus Spenden der Bürger im deutschsprachigen Raum. www.krebshilfe.de

 

Wissenschaft und Forschung trifft Gesundheitspolitik

Der Krebskongress in der Hauptstat Berlin bietet auch Gelegenheit, dass sich Mediziner, Wissenschaftler und Forscher mit Repräsentanten der Gesundheitspolitik von Bundesregierung und Parteien treffen. Die deutsche Krebshilfe legt großen Wert darauf, dass auch die Selbsthilfegruppen nach Krebs im Rahmen der Tagung Kontakte zur Förderung ihrer wichtigen Arbeit pflegen. Am Kongress werden der Stiftungs-Präsident Dr. Fritz Pleitgen, der Stiftungsrat-Vorsitzender Krämer sowie Vertreter der Presse- und Informationsabteilungen der Deutschen Krebshilfe teilnehmen.

 

Krebs kann jeden treffen: Hanks, Karel Gott und Westerwelle sprechen darüber

Dass Krebserkrankungen jeden treffen können, wird immer wieder durch Medienberichte offenkundig. So sprach Hollywood-Star Tom Hanks Ende November 2015 bei einem Berlin-Besuch erstmals öffentlich über die Brustkrebserkrankung seiner Frau Rita Wilson. Es sei die Hölle gewesen, welche Angst und Sorge man zu überwinden hatte, erklärte er. Nach einer Brustoperation und einem Jahr Behandlung sei zu nun zu hoffen, dass die Erkrankung überwunden wurde.

Ebenfalls zuversichtlich ist der frühere deutsche Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP), der nach eigenen Angaben mit Blutkrebs zu kämpfen hat. Inzwischen schrieb er ein Buch darüber, um anderen Menschen Mut zu machen. Im Fernsehen bei Günter Jauch sprach er offen über sein Schicksal. Die Augsburger Zeitung berichtete aus Prag, dass der Schlagerstar Karel Gott nach dreiwöchigem Krankenhausaufenthalt wieder entlassen wurde. Nach einer Bauch-Operation hätten die Ärzte „eine Art Lymphdrüsenkrebs" festgestellt. Inzwischen habe er die erste Phase der Krebsbehandlung hinter sich und werde ambulant weiter behandelt.

 

(2. Dezember 2015)

 

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PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, News, Politics and Science, Nr. 220, December 2015