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Konrad Adenauer Gedenken zum 140. Geburtstag

Zentrale Gedenkfeier auf dem Petersberg am Rhein. Treue zu einem großen Deutschen

 

Von Marco J. Bodenstein

 

Der erste Deutsche Bundeskanzler Adenauer war ein begehrtes Objekt der Kunst. Sein Porträt war nicht nur auf Geld-Münzen abgebildet, sondern auch von den berühmten Bildhauerfreunden Salvador Dali, Arno Breker und Ernst Fuchs in Graphik und Medaillen verewigt worden. Abgebildet ist hier das Bildnis Konrad Adenauer von Arno Breker aus der"Porträtsammlung große Zeitgenossen" des Museum Europäische Kunst bei Köln/Deutschland (NRW).

Copyright Foto: Marco-VG, Bonn

 

Bonn/Rhöndorf (bpb) Es war eine ergreifende Gedenkfeier aus Anlass des 140. Geburtstag des deutschen Bundeskanzlers Konrad Adenauer am 5. Januar 2016. In einer zentralen Feierstunde der politischen Konrad-Adenauer-Stiftung und der Stiftung Bundskanzler Adenauer-Haus in Rhöndorf hatten sich die Getreuen des ersten Kanzlers der Bundesrepublik Deutschland im historischen Hotel Petersberg eingefunden, das mit allen Perioden der deutschen Geschichte und somit auch dem christlichen CDU-Politiker verbunden ist.

 

Konrad Adenauers ältester Enkelsohn, Notar Konrad Adenauer III., bei der Bgrüssung der Gäste auf dem Petersberg 2016. Der jetzige Familienpatron führt seit Jahrzehnten vorbildlich das private Adenauer-Archiv. Aus keiner anderen Familie der deutschen Bundeskanzler ist so ein historischs Engagement bekannt.

Foto: Marco J. Bodenstein, bp-press Bon-Berlin

 

Notar Konrad Adenauer, der gegenwärtige Chef der heute noch über 100 „Adenauer"-Namensträger zählenden Großfamilie begrüßte über 300 geladene Gäste im Steigenberger Grandhotel Petersberg bei Bonn, dem ehemaligen Gästehaus der Bundesregierung. Beim Festakt in der Rotunde des Prachtbaus dankte „Konrad Adenauer III." als ältester Enkelsohn des verstorbenen Regierungschefs den Organisationen und Verbänden sowie allen Bürgern, die gute Erinnerung an den Christdemokraten Konrad Adenauer nach 1945 bewahrten. Damit würden auch die großartigen Aufbauleistungen der deutschen Bürger und vor allem auch der Frauen und Mütter in der jungen Demokratie bleibend gewürdigt.

Als Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung begrüßte Dr. Hans-Gert Pöttering die Gäste. Bundeskanzlerin Angela Merkel war nicht dabei. Der frühere Präsident des Europäischen Parlaments hielt seine Ansprache vor der deutschen Flagge und dem blau-gelben Sternenbanner der Europäischen Union. An Adenauer erinnerte auf der Rednerbühne optisch ein schmückendes Plakat mit einem Adenauer-Foto am Tagungsort und der Aufschrift „140 Jahre Deutschland".

Nach der Einführung in die politische Welt Adenauers und die Schilderung seiner Zeit nach 1945 hielt der Historiker Prof. Andreas Rödder von der Guttenberg Universität Mainz einen Vortrag über Adenauers politisches Erbe und den Auftrag für ein geeintes Europa. Dabei stützte er sich bei seinen Interpretationen und Bewertung der Leistungen des Staatsmannes auf Fakten, die ihm als Nachgeborenen zugänglich waren. Rödder wurde nach dem Tod Adenauers im Jahr 1967 geboren. Er konnte somit die Popularität und Beliebtheit Konrad Adenauers ebenso wenig selbst miterleben wie den Aufbaueinsatz der ersten Nachkriegsorganisation sowie anderer Persönlichkeiten in den demokratischen Parteien dieser Zeit. Beim Festakt wurde die Ansicht vertreten, dass sich Adenauer über den Fall der Grenzen innerhalb der EU sicherlich gefreut hätte. Große Bedenken würde er jedoch an der gegenwärtigen so genannten „Flüchtlingspolitik" äußern.

 

Auch Gedenken in Berlin

Die Konrad-Adenauer-Stiftung hielt auch Gedenkveranstaltungen in Berlin und Brandenburg ab. Begehrtes Foto-Motiv rund um den Geburtstag war das lebensgroße Bronze-Standbild „Bundeskanzler Konrad Adenauer" in Berlin. Gestaltet wurde das Denkmal von der Künstlerin Helga Tiemann (Köln), auf Anregung von Paul B. Wink, des damaligen Bevollmächtigten des Generalsekretärs der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin. Angela Merkel hatte die Bronze als CDU-Vorsitzende am Adenauer-Platz in der Hauptstadt enthüllt.

Unter den Gästen auf dem Petersberg waren auch Vertreter der früher von Bundeskanzler Helmut Kohl geführten Bundesregierungen. Mit Vorstandsmitgliedern war die Europäische Kulturstiftung (Deutschland) vertreten, deren Gründung auf Ideen von Konrad Adenauer und Charles de Gaulle zurückgeht. Die EKS unterstützt die Initiative „Adenauer in der Kunst", in deren Rahmen immer wieder Porträts des ersten Kanzlers entstehen. Zu den Künstlerinnen gehören außer den verstorbenen Künstlerinnen Tiemann sowie Bildhauerinnen Yrsa von Leistner und Bildhauer Kurt Arentz die Zeitgenössischen Künstlerinnen und Karolin Donst (Berlin) sowie die Malerin Birgit Sewekow (Leverkusen), die bei der Gedenkfeier am Geburtstag auf dem Petersberg mit dabei war.

Der abschließende Ausklang der Gedenkfeier erhielt eine „persönliche Note". Hotel-Direktor Michael Kain ließ zum Geburtstags-Kaffee von seinen Konditoren drei Sorten Kuchen nach dem Rezept von Adenauers Köchin Frau Schlief backen: Apfel und Zwetschgen-Kuchen mit Butterstreusel sowie Käse-Kuchen. Er habe „köstlich geschmeckt", sagten Gäste.

 

(1.Februar 2016)

 

 

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PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, News, Politics and Science, Nr. 222, February 2016