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Selbstschutz vor Krebs: Gesünder leben bringt weniger Krebsrisiko

Zum Neuen Jahr Tipps für gute Vorsätze: Vorbeugung von Jugend an

 

Von Parlaments-Korrespondent Joe F. Bodenstein

 

 

Im Einsatz für ein Lebenswerk im Dienste der Gemeinschaft: Der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Deutsche Krebshilfe, Gerd Nettekoven, gehört zu den Gründerpionieren der gemeinnützigen Hilfsorganisation. Eingestellt von Mildred Scheel als Mitarbeiter ist ihr Lebernwerk seit Jahrzehnten Mittelpunkt seines Wirkens. Das Foto entstand bei einem Interview. Im Hintergrund zu erkennen sind die „Bronze-Büste Mildred Scheel" des Bildhauers Kurt Arentz (Leverkusen) sowie die von Andy Warhol geschaffene großformatige Graphik „First Lady".

Foto: Press-pool

 

 

Berlin/Bonn (bpb) Den immer wieder kehrenden Nachrichten, dass auch weltberühmte und reichste Menschen der Welt jedes Jahr an der Volkskrankheit Krebs sterben, setzt die Deutsche Krebshilfe (German Cancer Aid) die Ermutigung entgegen, durch eigene Vorbeugung das persönlich Krebsrisiko zu reduzieren. Tatsächlich haben Umfragen in den europäischen Industriestaaten einschließlich Deutschland ebenso wie in den USA ergeben, dass sich die meisten Menschen jährlich zum Jahreswechsel vornehmen, ihr Leben auch unter dem gesundheitlichen Aspekt zu ändern. „Der Wunsch, gesünder zu leben, steht bei vielen ganz oben", bestätigte der Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Krebshilfe, Gerd Nettekoven, in einem Interview mit dem Internet-Bulletin „Prometheus" (New York).

 

Vorbeugung von Jugend an

Der Krebs-Experte appelliert zu Recht immer wieder an die Bürger, ihre guten Absichten zumindest zu einem großen Teil zu realisieren. Es klingt zwar einfach, wenn er sagt: „Gönnen Sie sich ein gesundheitsbewusstes Jahr." Aber im Alltag sieht die Praxis meist anders aus. Schon nach kurzer Zeit fällt man nämlich in die früheren Lebensgewohnheiten zurück. Es ist daher wie beim Abnehmen: man muss immer wieder neu beginnen. Der gesündere Lebensweg soll bewegungsreich und „rauchfrei" sein. Wichtig sei auch eine „ausgewogene Ernährung". Dazu gehören wenig Alkohol und im Hinblick auf die Hautkrebs-Gefahr richtiger UV-Schutz, empfiehlt Gerd Nettekoven. Auf diese Weise könne das Krebsrisiko gesenkt und auf lange Sicht die Zahl der Neuerkrankungen an Krebs wesentlich reduziert werden.

 

Mit der Kampagne „Bleib am Ball: Bewegung senkt Dein Krebsrisiko" engagieren sich Fußball-Nationalspieler Lukas Podolski, der Deutsche Fußball-Bund (DFB), die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) und die Stiftung Deutsche Krebshilfe gemeinsam für mehr Bewegung bei Kindern und Jugendlichen. Bereits Krebshilfe-Gründerin Dr. Mildred Scheel hatte gute Kontakte zu Sportlern und Sportorganisationen. Die Verbindungen blieben bis heute erhalten. „Diese Treue ehrt die Sportler und die Solidarität mit Krebskranken ehrt die gesamte Gesellschaft", würdigt Stiftungsrat-Vorsitzender Hans-Peter Krämer.

Foto: dkh/bpb

 

Erwachsene sollen Vorbild für die Kinder sein

Die Deutsche Krebshilfe hat aktuelles Informationsmaterial mit detaillierten Tipps für die Krebsvorbeugung bereit. Es wird kostenlos auf Anforderung abgegeben oder kann über Internet abgerufen werden ( HYPERLINK "http://www.krebshilfe.de" www.krebshilfe.de). „Seien Sie auch ein Vorbild für Kinder, denn je früher ein gesundheitsbewusstes Verhalten erlernt wird, desto besser!", rät Nettekoven. Kinder lernen maßgeblich durch Nachahmung, also positives und negatives Vorleben. Nach der Stiftung Deutsche Krebshilfe" vorliegenden Verhaltens-Umfragen und wissenschaftlichen Erkenntnissen beginnen Kinder rauchender Eltern beispielsweise doppelt so häufig selbst mit dem Rauchen als Kinder aus rauchfreien Haushalten. Für Übergewicht wird der Grundstein ebenfalls schon in jungen Jahren gelegt. Dieses Problem ist statistisch vor allem in den USA belegt, wo die dominierende Fast-Food-Nahrung als ein Übel übergewichtiger Kinder und Jugendlicher betrachtet wird.

Für seine gesundheitsbewussten Argumente zitierte Vorstandsvorsitzender Nettekoven den in Danzig geborenen deutschen Philosophen Arthur Schopenhauer (1788 bis 1860), der schon als junger Medizin-Student erkannte: „Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts." Dies bringe zum Ausdruck: „Wer gesundheitsbewusst lebt, tut sich selbst daher einen großen Gefallen: Das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit steigen und das Krankheitsrisiko sinkt." Die von der Röntgenärztin Dr. Mildred Scheel gegründete Deutsche Krebshilfe erinnert daher stets zum Jahreswechsel an die Eckpfeiler eines gesunden Lebensstils: Bewegung, Nichtrauchen, gesunde Ernährung, wenig Alkohol sowie vorsorglicher UV-Schutz.

 

 

Hoffnung schenken durch Spenden: Der Kampf gegen Krebs bei Kindern ist ein besonderes Anliegen der Deutschen Krebshilfe. Es wird auch von ZDF-Moderatorin Carmen Nebel mit jeweils einer Benefiz-Gala im Jahr und anderen Initiativen unterstützt. Als „Botschafterin der Deutschen Krebshilfe" besucht die erfolgreiche TV-Moderatorin privat regelmäßig auch betroffene Kinder in Krankenhäusern.

Foto: dkh/Marco-VG

 

Präventions-Faltblatt: Zehn Tipps gegen Krebs

Interessierten Bürgern bietet das Präventionsfaltblatt „10 Tipps gegen Krebs. Sich und anderen Gutes tun." praxistaugliche Tipps für den Alltag. Es kann zusammen mit weiteren Informationsmaterialien zur Krebsprävention kostenfrei bestellt werden bei: Stiftung Deutsche Krebshilfe, Postfach 1467, 53004 Bonn oder im Internet heruntergeladen werden. Die Deutsche Krebshilfe ist inzwischen die größte Bürgerorganisation gegen den Krebs in Europa geworden. Sie finanziert die Krebsforschung und alle übrigen sozialen Aktivitäten aus Spenden der Bürger. Sie nimmt keine Gelder der Pharmaindustrie an, um im Interesse der Krebspatienten Unabhängigkeit zu bewahren.

 

(2. Februar 2016)

 

 

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PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, News, Politics and Science, Nr. 222, February 2016