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Bei Wagner in Bayreuth: Merkel, König und Königin von Schweden

Wagner-Festspiele als Ouvertüre der deutschen Kanzlerin für den Bundestags-Wahlkampf

 

Von Korrespondent Jeff Clance

 

 

Bundeskanzlerin Angela Merkel mit ihrem Ehemann bei den Bayreuther Festspielen 2017. Die inzwischen in der Bevölkerung umstrittene Spitzenpolitikerin gehört durch ihr hohes Amt auch zur internationalen High Society. Als eine Meisterin des politischen Agierens will sie bei den Bundestagswahlen im September eine Mehrheit gegen die SPD gewinnen, um wieder Regierungschefin zu werden.

Foto:press-pool

 

Bayreuth/New York (mea) Die Richard-Wagner-Festspiele 2017 in Bayreuth (Bayern) im Juni und August haben wieder internationale Besucher angezogen. Das bestätigt, welche Faszination die Musik Wagners auf Freunde der klassischen Europäischen Musik in aller Welt ausübt. Eröffnet wurden die Bayreuther Festspiele mit „Die Meistersinger von Nürnberg". Als prominenteste Politikerin nahm die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an der Premiere teil. Sie wurde begleitet von Ihrem Mann Joachim Sauer. Ihr Auftritt nach kurzen Sommer-Urlaub war für sie zugleich die „Ouvertüre für den Bundestags-Wahlkampf" zur Parlamentswahl im Herbst.

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) und seine Ehefrau führten die „Staatsgäste" über den roten Teppich: König Carl Gustaf von Schweden und die in Deutschland sehr populäre schwedische Königin Silvia. (Beide hatten sich einst bei Olympischen Spielen in Deutschland kennengelernt.)

Die Vorfahrt des gesellschaftlichen und politischen Establishments erfolgte im Nieselregen. Die mehreren hundert Zaungäste hinter der Absperrung hatten diesmal keine Gelegenheit, Prominenten die Hände zu schütteln. Dass dieser mögliche Programmpunkt gestrichen wurde hatte nach Informationen aus Sicherheitskreisen seinen Grund: Die mögliche Gefahr eines terroristischen Zwischenfalls durch sogenannte militante moslemische „Kriegsflüchtlinge" sei zu groß gewesen", verlautete. Offiziell wurden die Schaulustigen Bürger am Wegesrand damit getröstet, dass es wegen des Regens zu keinem Bürger-Kontakt kommen konnte.

Unter den Opernbesuchern befanden sich wieder Gäste aus aller Welt, einschließlich der USA (New York, Washington, Chicago) und Russland (Moskau, St. Petersburg). Zu den Festspielen zu kommen ist seit jeher „Kult". Heute gehört wegen der guten Nachfrage mehr denn je Glück dazu, eine der teuren Karten zu bekommen. Die NS-Vergangenheit scheinen die Festspiele überwunden zu haben. 72 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges gibt es noch gelegentlich von C-Prominenten Kritik daran, dass im Dritten Reich Adolf Hitler die Festspiele als „Stätte der nationalen Kultur von Weltrang" durch Finanzhilfe und Freundschaft zu Winifred Wagner großzügig unterstützte. Diese Kritiker wollen dadurch vor allem mediale Aufmerksamkeit für sich selbst bewirken. Das Bayreuth des 21. Jahrhunderts erhält laut aktuellen Presseberichten von der Bundesregierung und der Bayerischen Regierung einen Jahreszuschuss von etwa drei Millionen Euro. Dies ist nach kritischen Stimmen „überhaupt nichts" im Vergleich zu den Euro-Milliarden an Steuergeldern, die von der Bundesregierung für den Unterhalt der von ihr nach Ansicht der öffentlichen Meinung verschuldeten invasionsartigen Immigration von Zuwanderern aus ärmsten Ländern Asiens und Afrikas ausgegeben werden.

 

Königin Sylvia von Schweden und der schwedische König Gustav Adolf waren willkommene Ehrengäste in Bayreuth. Sie haben besondere Beziehungen zu Deutschland, zumal sie sich bei Olympischen Spielen in der Bundesrepublik kennengelernt hatten. Enttäuscht zeigten sich die mehrere Stunden wartenden Zaungäste hinter derSicherheitsabsperrung, dass das Königspaar nicht zum Händeschütteln kam. „Der Regen ist schuld", wurde der Ausfall dieses erwarteten Programmpunktes begründet.

Foto: press-pool

 

Foto-Shooting mit „Meister Richard"

Während sich das Leben von Festspielbesuchern aus der internationalen High-Society gut geschützt auf dem „Roten Teppich", in Innenräumen und Hotels abspielt, genießen Hunderttausende Besucher des „Grünen Hügels" mit dem Wagner-Gebäuden das „Foto-Shooting mit Meister Richard". So entstehen im Jahr tausende Erinnerungsfotos vor der Porträtbüste „Richard Wagner", die der Bildhauer Arno Breker modelliert hat. Hinzu kommen noch die ebenfalls von Breker gestalteten überlebensgroßen Bronze-Büsten „Cosima Wagner" und deren Vater „Franz Liszt", die auch in der Parkanlage auf dem „Grünen Hügel" genannten Grundstück stehen. Der Bildhauer hatte mit den Wagner-Söhnen und deren Mutter Winifred Wagner freundschaftliche Kontakte.

Kritik an der Inszenierung der Festspiele 2017 gab es erwartungsgemäß wieder in den Medien. Von ihnen wurde offensichtlich nichts als weltbewegend empfunden. Die führende „Süddeutsche Zeitung" in München schrieb dabei noch höflich: „ Ohne die schwedische Königin würde die Festspiel-Eröffnung wohl als eher langweilig in die Geschichte eingehen. Denn dieses Jahr hat es weder beleidigte Dirigenten noch Intrigen gegeben."

In Internet-Foren wurden Bürger jedoch deutlicher. Sie übten scharfe Kritik an der „zu modernen Inszenierung", die Werk-Getreue vermissen ließe. Hinzu kamen noch verletzten Kommentare zum Establishment, Kritik an der Kleidung der Kanzlerin und ihrer zu großzügigen Einwanderungs-Politik. Die meisten Kommentare waren von den Foren-Betreibern gelöscht worden, was auf zu vulgäre und ordinäre Beschimpfungen durch frustrierte Bürger schließen lässt.

 

(1. August 2017)

 

 

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PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, News, Politics and Science, Nr. 240, August 2017