König Felipe VI. HAPPY BIRTHDAY zum 50. Geburtstag
Erinnerung an seinen Deutschland-Besuch auf Schloss Nörvenich (NRW)
Von Korrespondent Bernd Castell
Porträt-Relief Felipe VI., König von Spanien". Dieses Jugendbildnis von Kronprinz Felipe als 23jährigen Kronprinzen und Fürst von Asturien" hat der deutsche Bildhauer Peter Hohberger gestaltet. Das Werk des Künstler der Klassischen Bildhauertradition hellenistischer Prägung hat das Museum Europäische Kunst aus Anlass des 50. Geburtstag des spanischen Königs in seine internationale Porträt-Sammlung aufgenommen.
Foto: Marco.-VG/Museum-Archiv
Madrid/Köln (bpb) Glückwünsche aus aller Welt gab es zum 50. Geburtstag des Königs Felipe VI. von Spanien am 30. Januar 2018. Der Monarch hatte am 19 Juni 2014 als Kronprinz die Nachfolge seines königlichen Vaters angetreten. Während der heute jüngste König in Europa sein Geburtstagsjubiläum ohne öffentliches Aufsehen beging, trafen Gratulationen aus alle Welt ein. Darunter waren auch gute und herzliche Wünsche" von Freunden aus der Jugendzeit in Kanada und USA, wo Felipe zeitweise zur Schule ging und in Washington studierte: Recht, Wirtschaft sowie internationale Politik.
Das Jubiläum gibt Anlass auf die verwandtschaftlichen Beziehungen der Königsfamilie zum deutschen Hochadel mit dem letzten Kaiser Wilhelm II. hinzuweisen. Felipes Mutter war die Griechische Königin Friederike und deren Mutter war die einzige Kaiser-Tochter Viktoria Luise. Sie ist somit die Ur-Großmutter mütterlicherseits des jetzigen spanischen Königs Felipe VI.
Seinen ersten offiziellen Deutschlandbesuch machte der junge Kronprinz Felipe und Fürst von Asturien" im Sommer 1991, um einen wichtigen politischen und kulturellen Termin wahrzunehmen. Bundespräsident Richard von Weizsäcker empfing den Kronprinz mit Spanischen Diplomaten in der Bundeshauptstadt Bonn. Es war ein ausgesprochener Freundschafts-Besuch", nachdem die Regierung von Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) den Beitritt Spaniens zur Europäischen Union erfolgreich unterstützt hatte. Nach den politischen Gesprächen in Bonn flog Felipe im Hubschrauber mit Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher auf Einladung der Schlossfamilie Bodenstein nach Nörvenich bei Köln, um im Museum Europäische Kunst (NRW) eine Ausstellung mit Werken des Katalanen Salvador Dalí zu eröffnen. Er enthüllte zugleich eine monumentale Dalí-Büste im Ehrenhof des historischen Baudenkmals.
Prinz als Mitglied des Alexander-Ordens
An dem Dali-Fest mit dem Kronprinzen bei strahlendem Sonnenschein nahmen 750 geladene Gäste aus Politik, Diplomatie und Gesellschaft teil. Mit dem königlichen Gast kam eine spanische Folklore-Kapelle die für weitere spanische Atmosphäre" sorgte. Für die Gäste gab es Spanischen Wein sowie reichlich südländische Spezialitäten wie Serrano-Schinken, Pata Negra Bellota Schinken Puro" und weitere Köstlichkeiten.
Ein Höhepunkt des Besuchs war die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft im Alexander-Orden pour le merite für Wissenschaft und Kunst an Kronprinz Felipe. Am Festakt im Fürstensaal des Schlosses in Anwesenheit von Bundesaußenminister Genscher und zahlreichen Diplomaten wurde die von Grandmaster Roger Peyrefitte (Frankreich) und Ordens-Kanzler Consul B. John Zavrel (USA) unterzeichnete Alexander-Urkunde überreicht. Der ungarische Komponist Lajos Tar spielte beim Festakt eine neue Komposition auf der Gitarre. In der Laudatio wurde darauf hingewiesen, dass Felipes Großvater mütterlicherseits König Pau I. von Griechenland, zeitlebens Patron des Alexander-Ordens war. Seine Schwiegermutter, die deutsche Prinzessin Victoria Luise, war zeitweise Großmeisterin (Grandmaster) der Gemeinschaft. Prinz Felipe dankte spontan dafür, dass er auf Schloss Bodenstein so interessante Einzelheiten über seine Vorfahren gehört" habe, von denen seine deutsche Großmutter und Urgroßmutter mit dem Chef der Familie Bodenstein persönlich bekannt waren.
Reliefporträts als Gedenktafel an den Prinzen
Aus Anlass des 50. Geburtstages von König Felipe hat das Museum Europäische Kunst ein Porträtrelief des Monarchen in seine Bildnis-Sammlung aufgenommen. Es stammt von dem Bildhauer Peter Hohberger, der für meisterliche Porträts in der klassischen Bildhauer-Tradition bekannt ist. Im Schloss war bereits kurz nach dem Besuch von 1991 ein Bronze-Relief zum Gedenken an die Anwesenheit angebracht worden, das Prinz Felipe und Schloss-Herrn John G. Bodenstein zeigt. Außerdem befindet sich eine Fassung aus Alabaster-Gips im Haupttrakt des Schlosses. Zur Ehrung der Freunde von Schloss Nörvenich gehört, dass an bestimmten Jubiläen jeweils die Landesfahnen der zu ehrenden Person gehisst wird, umgeben von der deutschen Flagge und der blauen Europa-Fahne mit gold-gelbem Sternen-Kranz.
Seit seiner ersten dienstlichen" Auslandsreise als Kronprinz hat sich viel verändert. Felipe hat riesige Aufgaben übernommen und seine Reisen sind sehr zahlreich geworden bereits in Vertretung seines Vaters. Seither unternahm er über 200 offizielle Reisen in mindestens 60 Länder. In den letzten Jahren vertrat Felipe, häufig mit seiner Frau, das spanische Königshaus bei internationalen Ereignissen wie Sportveranstaltungen oder dynastischen Hochzeiten. Er spricht außer Spanisch fließend Französisch und Englisch. Als Freund der Kunst und Kultur vertritt er Spanien auch auf diesem Gebiet vortrefflich.
Der wirkliche Ernst des Lebens begann für Felipe an seinem 18. Geburtstag, dem 30. Januar 1986: er wurde alsKronprinz in einem feierlichen Staatsakt vor dem Parlament auf die spanische Verfassung vereidigt. Zum Amtsantritt im Juni 2014 hatte Felipe de Borbón y Grecia gesagt, er wolle eine modernisierte Monarchie für eine neue Zeit." Seitdem sind nach Ansicht politischer Beobacher Vorbildlichkeit und mehr Transparenz in den Palast eingezogen". Felipe kürzte gleich im ersten Amtsjahr sein Gehalt. Und er verordnete dem ganzen Palast einen Sparkurs. Einer von Felipes Leitsätzen könnte von seiner deutschen Großmutter Königin Friederike von Grichenland sein! Er lautet: Man muss mit den Füßen fest auf dem Boden stehen und immer wieder mit Demut dazulernen."
(5. Januar 2018)
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PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, News, Politics and Science, Nr. 243, February 2018