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Alexander der Große: in Europa und USA unvergessen

Griechenland und Nord-Mazedonien beanspruchen den König für sich

 

Von Parlaments-Korrespondent Joe F. Bodenstein

 

Alexander der Große auf seinem Pferd Bukephalos" Gemälde der Künstlerin Birgit Sewekow. Das Bild gehört zu einem „Alexander-Zyklus" der Künstlerin von mehreren historischen Szenen der Antike. Die Gemälde gehören zur Collection des deutschen „Museum Europäische Kunst" auf Schloss Nörvenich (Wikipedia). Dieses historsiche Bauwerk unweit der Stadt Köln am Rhein ist Tagungsort des internationalen Alexander-Ordens OAG. Die Malerin Birgit Sewekow ist Knight of the Order. Zu prominenten Männern gehören Ronald Reagan, Felipe V., Wilson Greatbatch sowie die Künstler Ernst Fuchs (Austria), Salvador Dalí, Arno Breker, Ruth Zucker (Israel) Ernst Jünger, Ilja Glasunow (Russland) und Kurt Arentz.

© Foto: Patrick Bodenstein/Art-Archive

 

Athen/New York (bpb) Alexander der Große von Makedonien/Griechenland  ( * 20. Juli 356 v. Chr. in Pella; Ý 10. Juni  323 v. Chr. in Babylon) ist eine der bedeutendsten Gestalten der Menschheits-Geschichte. Heute, im Jahr 2018 und somit 2.336 Jahre nach seinem Tod, ist er bei den gebildeten Bürgern in den Kulturländern in Amerika, Europa und Asien bis an den indischen Subkontinent und in China sowie in dem von ihm auf seinen Eroberungszügen besuchten Afrika in Geschichte und Literatur gegenwärtig. Mehr noch: Er ist aktuelles Streitobjekt zwischen Griechenland (mit Alexanders Geburtsort Pella) sowie der angrenzenden Republik Mazedonien. Die politische Länderteilung nach dem 1945 beendeten Zweiten Weltkrieg in Europa wurde von den westlichen Siegermächten gemeinsam mit ihrer damals verbündeten kommunistischen Sowjetunion als sich selbst zugesprochene „Recht des Siegers" vorgenommen.

 

Transatlantische Kultur-Initiative USA-Europa:

Eine friedliebende Kultur-Initiative wurde ein erfolgreiches Projekt in Verehrung für Alexander dem Großen im XX. Jahrhundert. Nach Erneuerung des traditionsreichen „Alexander-Orden pour le Merite für Wissenschaft- und Künste in den 1980-er Jahren durch den französischen Diplomaten und Schriftsteller Roger Peyrefitte (Athen/Paris) entwickelte sich in New York die Gründung eines „Museum of European Art" (MEAUS). Die Stiftungsinitiative kam von Consul B. John Zavrel, Kunstmäzen, Autor und Verleger. Der US-Bürger europäischer Herkunft hatte das entsprechende Grundstück von dem mit ihm befreundeten Wissenschaftler Dr. William Greatbatch und seiner Ehefrau Elenor in Clarence unweit der Universitätsstadt Buffalo erworben. Greatbatch ist der inventor of the heart pacemaker.

Das ohne staatliche Mittel finanzierte Museum In Clarence N.Y. widmet sich der transatlantischen Vermittlung von Kunst der klassischen Bildhauertradition und führt diese mit der Klassischen Moderne zusammen. Diese Bildungsinitiative auch für die jüngere Generation fand in Ausstellungen im Zusammenwirken mit Universitäten und Institutionen statt.

 

 

Alexander the Great and Bucephalos," a relief by the Canadian artist James Culligan.

© Foto: James Cilligan

 

„Alexander Sculpture Garden" in USA

Aus der gemeinnützigen Zusammenarbeit der Initiatoren in USA und Frankreich ergab sich, dass der Schriftsteller und Diplomat Roger Peyrefitte als „Grandmaster" des Alexander-Ordens den Kunsthisttoriker Consul B. John Zavrel als „Kanzler" (Chancellor) des OAG vorschlug. Dank dieser glücklichen Konstellation entstand auf dem Gelände des „Museum of European Art" ein „Alexander Sculpturen Garden". Gezeigt werden Arbeiten zeitgenössischer Künstler, die sich dem historischen Alexander und seinen guten Taten verbunden fühlen. Sie erhalten durch kulturelles Engagement das Gedenken an den in vergangenen Jahrhunderten oft als „Welteneroberer" bezeichneten König von Makedonien und Herrscher des Korinthischen Bundes.

Die Arbeiten stammen unter anderen von folgenden Künstlern: Kurt Arentz, Arno Breker,Renate Stendar-Feuerbaum, Karolin Donst. Ergänzt wird die Sammlung von Skulpturen und Plastiken durch graphische Arbeiten verschiedener zeitgenössischer Künstler sowie Kunstschaffender aus dem XX Jahrhundert. Im Jahr 2008 war der Alexander-Skulpturen-Garden mit einem Festakt in Anwesenheit von illustren Gästen aus Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Kunst der Region und aus Europa eröffnet worden. Der Wiener Maler Ernst Fuchs hat dem Orden eine großformatige ;Original-Lithographie mit Widmung für die Ordensmitglieder gestiftet.

 

Ist die „Alexander-Verehrung" berechtigt ?

Als Großmeister des Alexander-Ordens wurde Roger Peyrefitte die kritische Frage gestellt: Ist die große internationale Alexander-Verehrung berechtigt? Der französische Autor, der eine substantielle Alexander-Biographie schrieb und zu diesem Zweck tausende Kilometer auf der Route des historischen Alexanderzuges in Europa, Asien und Afrika zurückgelegt hatte, erklärte in einem Interview: „Das ist eine Frage der Betrachtung. Alexander war zweifelsohne kein Heiliger seiner Zeit. Er ist jedoch eine ungewöhnliche Persönlichkeit und wohl einmalig in seiner Art. Dass sich Menschen nach über 2000 Jahren immer noch mit diesem Mirakel befassen, spricht dafür!".

Ordenskanzler B. John Zavrel sagte in einem Interview: „Wir verehren nicht den Kriegsherrn und Eroberer Alexander! Die Faszination gilt mehr der kulturellen und gesellschaftlichen Leistung Alexanders. Nicht ohne Grund war sein Leben von der Antike bis heute ein bevorzugtes Gebiet in Literatur und Kultur. Mit seinem Regierungsantritt begann das Zeitalter des Hellenismus. Die griechische Kultur konnte sich über weite Teile der damals bekannten Welt ausbreiten. Die klassische kulturelle Prägung überstand letztlich den Untergang des Alexander-Reiches und seiner Nachfolgestaaten und wirkte noch Jahrhunderte lang in Rom und Byzanz fort. Ja, sie ist auch heute noch in den Werken genial begabter Bildhauer zu erkennen."

 

(12. September 2018)

 

 

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PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, News, Politics and Science, Nr. 244, September 2018