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Colombo/Vatikan/Berlin (mea) Ein Terror-Anschlag ha5 am Ostersonntag in Sri Lanka mindestens 300 Tote und 450 Verletzte gefordert. In drei christlichen Kirchen und drei Luxus-Hotels explodierten Sprengsätze. Die Explosion hatten sich am Sonntagvormittag (Ortszeit) nahezu zeitgleich ereignet. Sie wurden nach Angaben eines Forensikers des Verteidigungsministeriums von insgesamt sieben Selbstmord-Attentätern verübt. In den Kirchen fand nach Berichten gerade der katholische Ostergottesdienste statt.
Ceylons Premierminister Ranil Wickremesinghe erklärte in einer Fernsehansprache zu dem Massaker, die von der Polizei festgenommenen 24 Verdächtigen stammten alle aus Sri Lanka. Er wolle aber im Ausland um Unterstützung bitten, um herauszufinden, ob die Angreifer Verbindungen zum internationalen Terrorismus hatten. "Wir werden nicht zulassen, dass der Terrorismus in Sri Lanka seinen Kopf erhebt. Alle Maßnahmen werden ergriffen, um den Terrorismus auszulöschen."
Der Ablauf der Anschlag-Serie in Ceylon ist noch aufzuklären. Es ist nämlich noch zu zwei späteren Explosionen in einem weiteren Hotel und einer Wohngegend in Vororten der Hauptstadt Colombo gekommen. In den Kirchen gab es die meisten Opfer. Am Sonntagabend wurde in der Nähe des größten Flughafens der Insel, rund 30 Kilometer von Colombo entfernt, ein Sprengsatz gefunden und entschärft, wie ein Sprecher der Luftwaffe bestätigte. Vize-Verteidigungsminister Ruwan Wijewardene machte Extremisten für die "terroristische Attacke" verantwortlich. Kabinettssprecher Rajitha Senaratne erklärte: "Wir glauben nicht, dass diese Angriffe von einer Gruppe von Menschen verübt wurden, die auf dieses Land begrenzt waren". Er meinte: "Es gab ein internationales Netzwerk, ohne das diese Angriffe nicht gelungen wären."
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US-Präsident Trump, der Papst und Israel kondolierten
US-Präsdent Donald Trump, gehörte zu den ersten führenden Politikern, die nach dem Terroranschlag in Sri Lanka kondolierten. Weitere Staats- und Regierungschefs wie Russlands Präsident Wladimir Putin, der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzlerin Angela Merkel verurteilten die Angriffe scharf. In Israel gab es Solidaritätsbekundungen für Sri Lanka. Der Papst in Rom äußerte sich ergriffen über die brutalen Vorgänge auf der weltbekannten Ferieninsel.
Das Auswärtige Amt in Berlin aktualisierte kurz nach den Attacken seine Reisehinweise und bat Reisende, die Anschlagsorte weiträumig zu meiden. Es empfahl die lokalen Medien zu verfolgen, engen Kontakt zu Reiseveranstaltern und Fluggesellschaften zu halten. Anweisungen von Sicherheitskräften seien unbedingt Folge zu leisten Das US-Außenministerium in Washington sprach ebenfalls eine Reisewarnung wegen möglicher weiterer Terrorattacken aus.
Der südasiatische Inselstaat im Indischen Ozean mit seinen tropischen Stränden ist ein beliebtes Touristenziel, auch für Deutsche sowie andere Europäer. Dort war es seit Jahren friedlich ohne größeren Anschlag. Im Jahr 2009 war ein 26 Jahre dauernder Bürgerkrieg zu Ende gegangen. Nur etwa sieben Prozent der Bevölkerung Sri Lankas sind Christen, eine weitere Minderheit die Tamilen aus Indien. Die Mehrheit der 20 Millionen Einwohner auf der Insel sind Buddhisten.
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PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, News, Politics and Science, Nr. 248, May 2019