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Nettekoven: Deutsche Krebshilfe wirkt an der Basis

Modellprojekt Aufklärung bei Brustkrebs als Vorbild für Kliniken

 

Von bpb-Korrespondent Joe F. Bodenstein

 

Ein internationales Gütesigel im erfolgreichen Kampf gegen den Krebs: der stilisierte Globus zeigt den Stern der Hoffnung und zum Licht empor schlagende Wellen.

Foto: DK/Marco-VG

 

Bonn/Leverkusen (bpb) Die Deutsche Krebshilfe hat an der Frauenklinik in Leverkusen das Brustkrebs-Projekt "Wissen, was passiert" zur Begleitung und Information der Betroffenen gestartet. Innerhalb eines Jahres werden 200 neu erkrankte Frauen im Rahmen dieses Projekts begleitet. "Sollte sich das Projekt als erfolgreich herausstellen, werden wir auch anderen Brustzentren dieses Material anbieten", sagte Gerd Nettekoven, Geschäftsführer der Deutschen Krebshilfe, vor der Presse.

Mit der von der Deutschen Krebshilfe finanzierten Aktion beweist die von der Ärztin Dr. Mildred Scheel gegründete Organisation erneut, dass sie den Kampf gegen diese Massenkrankheit nicht nur in den Laboratorien und Kliniken, sondern auch an der Basis bei den Betroffenen führt. Das Projekt hat nach Überzeugung von Ärzten auch Vorbildfunktion für Österreich, die Schweiz und die USA.

Brustkrebs ist eine weltweite Bedrohung. Doch es berechtigte Hoffnung. Wird ein Tumor im Frühstadium erkannt, so liegt die Heilungschance bei über 90 Prozent, erklärte die Deutsche Krebshilfe.

Das Projekt im Klinikum Leverkusen betreut die krebskranken Frauen von der Mitteilung der Diagnose über die Aufnahme in das Krankenhaus bis in die Zeit nach der Entlassung. Der Krankenhausarzt übergibt seiner Patientin die entsprechenden Broschüren genau zu dem Zeitpunkt, zu dem sie die Informationen benötigt. "Damit kommen wir dem Wunsch vieler Patientinnen nach, wichtige Informationen zu Brustkrebs, Therapiemöglichkeiten und Umgang mit der Erkrankung früher im Behandlungsverlauf zu erhalten", sagte DK-Geschäftsführer Nettekoven.

Professor Dr. Björn Lampe, Leitender Arzt der Frauenklinik, bewertete das Projekt sehr positiv: "Die Materialien eignen sich hervorragend dazu, ein Aufklärungs- oder Therapiegespräch mit dem Arzt in Ruhe anhand verständlicher Broschüren nachzuvollziehen." Nach dem Schock der Diagnose falle es den Frauen häufig schwer mit den vielen neuen Informationen umzugehen. "Die Broschüren können und wollen das intensive Arzt-Patientinnen-Gespräch zwar nicht ersetzen, sind aber eine wichtige Ergänzung dazu", betonte Prof. Lampe.

Die Patientinnen erhalten Broschüren zu den Themen Operation, Chemotherapie, Strahlentherapie, Anti-Hormontherapie und Umgang mit der Angst. Kliniken und Ärzte im In- und Ausland, die an diesem Projekt interessiert sind, erhalten kostenlose Informationen bei www.krebshilfe.de in Bonn.

 

Copyright 2004 West-Art, Prometheus 92/2004

 

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Nr. 92, Summer 2004