Das überlebensgroße Portrait Heinrich Heine wird aus Anlass des 150. Todestags des Dichters im Jahr 2006 vor dem Museum Europäische Kunst in Nörvenich bei Köln enthüllt. Es ist das einzige Denkmal, das im Todesjahr aufgestellt wird. Die edle Büste hat der Bildhauer Arno Breker 1980 geschaffen. Das Foto zeigt eine Fassung in Ara-Marmor.
Nörvenich (bpb) Der Dichter Heinrich Heine steht im Mittelpunkt einer Ehrung 2006 durch die Arno Breker Gesellschaft. Anlass ist der 150. Todestag des am 17. Februar 1856 in Paris verstorbenen Schriftstellers, so ABG-Präsident Uwe Möller. Vorbereitet wird die Aufstellung eines überlebensgroßen Porträts des jungen Heine, das der Bildhauer Arno Breker geschaffen hat. Die Büste wird im Sommer im Museum Europäische Kunst Schloss Nörvenich (NRW) enthüllt werden.
„Heine gehörte zu den Lieblingsdichtern von Arno Breker", erinnerte Möller. Der Bildhauer hatte sich schon 1928 mit der Gestaltung eines Denkmals befasst. In einem von der Stadt Düsseldorf, des Dichters Geburtsort und dem prägender Jahre, ausgeschriebenem Wettbewerb zur Errichtung eines Heine-Denkmals, hatte 1931 Brekers Entwurf einer porträtnahen Skulptur den 2. Preis erhalten, Georg Kolbe für einen „Knienden Jüngling" den vieldiskutierten ersten. Eine Auftragsvergabe an einen der Preisträger indes unterblieb. Elf Jahre später, 1942, in Brekers Ausstellung in der Pariser Orangerie, gehörte auch der „Jeune poète" zu den Exponaten.
Erst 1956 wurde in Düsseldorf eine weibliche Figur von Aristide Maillol als Heine-Denkmal aufgestellt. Die Anregung dazu gab der mit Maillol befreundete Bildhauer Arno Breker. Der Industrielle Hugo Henkel stiftete die Bronze.
Ende der 70er Jahre griff Breker das Thema Heine erneut auf. Seine Figur des jungen Heine wurde als Auftrag der Gesellschaft Heinrich-Heine-Denkmal unter Leitung von Dr. Herman Lohausen auf der Insel Norderney aufgestellt. In Düsseldorf stellte man eine monumentale Totenmaske Heines des Bildhauers Bert Gerresheim als begehbares „Denkmal" auf.
„Wir möchten Heine als den Dichter der Jugend in Erinnerung behalten, so wie ihn Arno Breker gesehen hat", sagte ABG-Präsident Möller. Mit den Worten Arno Brekers: „Aufbegehrend, ideenreich, aktiv, beharrlich, innig und hoffnungsvoll", als einer, der sich auch „als Mittler zwischen Deutschland und Frankreich" mühte.
© PROMETHEUS 104/2006
PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, News, Politics and Science. Nr. 104, FEBRUARY 2006