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Kurt Arentz im Museum Europäische Kunst

Ein Bildhauer in der Tradition der Animaliers Frankreichs

 

Von Pierre Marceau

 

 

Verliebtes Eulenpaar. Eine symbolstarke Bronze von Kurt Arentz. Seine Arbeiten sind ständig zu sehen im Museum Europäische Kunst Schloss Nörvenich / Bundesrepublik Deutschland. www.europaeische-kultur-stiftung.org

© Foto Marco Bodenstein

 

 

Berlin/London (bpb) Die Queen, das Kaiserhaus Japans, die Adelshöfe in Europa und in Monaco haben in ihren Kunstsammlungen Bilder und Skulpturen mit der Darstellung der Tierwelt. Die Großen Animaliers Frankreichs begeisterten schon vor Napoleon mit ihren Werken. Mit Francois Pompon schien 1933 diese Epoche zu Ende gehen. Um so glückhafter ist es, dass in dieser europäischen Tradition der Bildhauer Kurt Arentz ein Werk schuf und schafft, das in der Nachfolge der berühmten Animaliers seinen Bestand hat.

Das Museum Europäische Kunst Schloss Nörvenich (52388 Nörvenich) bei Köln zeigt ständig Werke des Bildhauers: Tierplastiken, Porträtköpfe berühmter Zeitgenossen und Gemälde. Das Museum verfügt über eine eigene Sammlung Arentz und führt ein Archiv des Bildhauers und Malers.

In seinem künstlerischen Schaffen steht Kurt Arentz in der großen Tradition der Animaliers Frankreichs. Der Schriftsteller Roger Peyrefitte rühmte in Paris die Meisterschaft des Bildhauers bei der Gestaltung der Tiere. „Es ist ein besonderes Glück einen Künstler unserer Zeit zu treffen, der sich würdig in die Reihe großer Tierbildhauer einreiht, von denen Frankreich so gesegnet war", sagte Peyrefitte 1990. Und beim Anblick eines von Arentz kraftvoll und zugleich anmutig gestalteten Stiers begeisterte sich der Literat: „Ich habe die Metamorphose des Zeus gesehen."

 

Der Bildhauer Kurt Arentz mit dem Maler Markus Lüpertz (rechts). Beide versuchen sich auch im jeweils anderen Metier. Das Museum verfügt auch über Gemälde, Zeichnungen und Graphik von Arentz.

© Marco-VG

 

Die Darstellung des Tieres übt seit Jahrtausenden eine Faszination auf Menschen aus. In der Geschichte ist es Kunst liebenden Herrschern, dem Adel und der Kirche zu verdanken, dass sie durch Aufträge an Bildhauer und Maler dieses Sujet besonders gefördert haben. So konnten begnadete Animaliers wie Antoine-Louis Barye (1796-1875), Christophe Fratin (1801-1864), Pierre Jules Meune (1810-1877), Rosa Bonheur (1822-1899) und schließlich der große Francois Pompon (1855-1933) einen Siegeszug durch die Paläste und Residenzen des Staates, des Adels und der noblen Bürgerschaft antreten.

Auch für Kunstliebhaber des XXI. Jahrhunderts gehört die Tierskulptur mit zu den erlesenen Sammlerstücken. Während Generationen die kühle Schönheit in der Tierskulptur von Pompon schätzte, fasziniert die Sammler unserer Epoche die Vitalität in den Tierbronzen und Reliefs von Kurt Arentz. Kurt Arentz fügt als Animalier in seinem Werk die klassische Tradition der Bildhauerei, die anatomische Präzision und moderne Interpretationen der Oberfläche zusammen. So tragen die Werke von Kurt Arentz in ihrer Modellierung--ähnlich wie im Schaffen von Auguste Rodin--unverkennbare Charakteristika. Diese persönliche Handschrift machen die Bronzen von Kur Arentz zusätzlich begehrenswert.

 

(Bücher und Informationen über Skulpturen-Editionen von Kurt Arentz gibt es beim museum@europaeische-kultur-stiftung.org)

 

 

© PROMETHEUS 107/2006

PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, News, Politics and Science. Nr. 107, MAY 2006