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Arno Breker bei Hermann Historica

Statuetten Schwertträger und Fackelträger von 1937 zu sehen

 

 

Zwei zeitgeschichtliche Bronzen Arno Brekers von historischer Bedeutung: Der Schwertträger und Der Fackelträger. Es sind Entwürfe für die Ausführung der überlebensgroßen Figuren am Hauptportal der Neuen Reichskanzlei in Berlin.

© Foto Katalog/ www.museum-arno-breker.org

 

 

München (bpb) Das internationale Auktionshaus Hermann Historica in München hat auf seiner ersten Auktion 2006 zwei ungewöhnliche Bronzen von Arno Breker präsentiert: der Fackelträger (Die Partei) und der Schwertträger (Die Wehrmacht). Nach Angaben von Experten handelt es sich um Exemplare der Entwürfe von 1937. Die Plastiken wurden später in geänderter Form in den beiden Großfiguren für das Hauptportal der Neuen Reichskanzlei in Berlin realisiert.

Der Bildhauer und Architekt Arno Breker (1900-1991) hatte in den 30er Jahren zwei sich ähnelnde Entwürfe geschaffen, zu denen die mit Tüchern drapierten Bronzen auf der Auktion gehörten. Hitler und sein Architekt Albert Speer hatten sich letztlich jeweils für die „Naturfassung" entschieden. Sie zeigt beide männliche Gestalten in der Klarheit ihrer natürlichen Form. Die geniale Begabung der Darstellung des idealen Menschen war ursächlich, dass Breker zum bedeutendsten Bildhauer der klassischen Tradition im XX. Jahrhunderts wurde. In Verehrung für das Werk von Michelangelo hatte Breker die Form dadurch weiter entwickelt, dass er seine Plastiken mit Menschen der Epoche als Modelle schuf. So hat er die reale und vollkommene Körperarchitektur von Menschen seiner Zeit in der Plastik unverwechselbar festgehalten. Ein Vergleich mit großen Künstlern der Antike bietet sich an.

Mit der Präsentation der Breker-Bronzen hat Hermann Historica nach dem Urteil von Sammlern die als führend geltenden Auktionshäuser Sotheby's und Christie's übertroffen, was das Auffinden ungewöhnlicher Objekte betrifft. Der Schweizer Wolfgang Hermann und sein Partner Ernst Ludwig Wagner haben in 50 Jahren das Kunstunternehmen zu einem der weltweit führenden Auktionshäuser für Antiken, Alte Waffen und Schusswaffen, Jagdliches sowie Orden und Ehrenzeichen gemacht. Im Bereich geschichtlicher und militärhistorischer Sammlungsstücke ist Hermann Historica „Number one in the world"

Die Anfänge von Hermann Historica oHG gehen auf die Versteigerungen des Reichsgrafen Erich Klenau von Klenova, Freiherr von Janowitz zurück. Er hatte um 1960 zunächst in Nürnberg, später in München im Rahmen seiner bekannten Münzauktionen "Orden und Ehrenzeichen" sowie "Militärgeschichtliche Objekte" versteigert.

 

Arno Breker: Bronze models of the monumental statues in the Court of Honour of the „Neue Reichskanzlei" in Berlin, Germany.

© Foto Hermann Historica, München

 

Anfang der 70er Jahre begann Wolfgang Hermann in der damaligen Graf Klenau oHG mit den ersten Versteigerungen "Alter Waffen". Diese Auktionen nahmen durch ihr umfassendes Angebot und die sorgfältig recherchierten und aufwändig gestalteten Spezialkataloge rasch einen festen Platz im Terminkalender der bedeutenden internationalen Sammler, der Museen und öffentlichen Sammlungen ein. 1982 übernahmen Wolfgang Hermann und Ernst Ludwig Wagner das Unternehmen und führten unter dem neuen Namen "Hermann Historica oHG" am 6. März 1982 ihre erste Auktion durch. Im Laufe der Jahre verstärkten Peter Wagner sowie Franz Hermann und Thomas Rief als weitere Gesellschafter das Führungsteam.

Hermann Historica kann auf eine Reihe bemerkenswerter Auktionen zurückblicken, von denen insbesondere Versteigerungen kompletter Sammlungen weltweite Beachtung fanden: im Jahre 1996 die berühmten Jagdschätze aus Schloss Fuschl bei Salzburg, die Auflösung des historisch-technischen Museums in Nümbrecht 1997, die "Sammlung Alte Waffen" von Axel Guttmann 2002 und 2005, oder die international bisher größten Versteigerungen von "Kinderträumen auf Rädern". Aber auch zahlreiche Objekte aus dem Besitz des Hochadels, vor allem des deutschen und österreichischen Kaiserhauses, sorgten immer wieder für internationale Schlagzeilen.

(Mehr Informationen über den Bildhauer Arno Breker finden sich im Internet: www.museum-arno-breker.org)

 

 

© PROMETHEUS 107/2006

PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, News, Politics and Science. Nr. 107, MAY 2006