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Der Papst segnete Krebskranke in Altötting

Glaube und Vertrauen stärkt die Willenskraft im Kampf gegen Krankheiten

 

Von bpb-Korrespondent Joe F. Bodenstein

 

Segnende Hände: Papst Benedikt XVI. Bei seinem Besuch in Bayern waren über 60.000 Menschen auf den engen Kapellenplatz in Altötting gekommen. Neugierige, Gläubige und Kranke. Ihnen allen erteilte der Heilige Vater seinen Segen.

© Foto Marco-VG, Bonn

 

 

Altötting/Wiesbaden (bpb) Papst Benedikt XVI. segnete bei seinem Besuch am Marienwallfahrtsort Altötting nicht nur die Schaulustigen, sondern auch tausende von Menschen, die durch Wallfahrten zur „Schwarzen Muttergottes" sich Kraft und Heilung von schweren Krankheiten wie Krebs und Aids versprechen. Glauben und Vertrauen sind aus ärztlicher Sicht dazu geeignet, im Einzelfall die Willenskraft im Kampf gegen Krebs zu fördern. Bei allem Respekt vor dem Glauben setzt die Deutsche Krebshilfe dagegen seit 30 Jahren erfolgreich auf Aufklärung und Vorbeugung.

Einen Tag vor der Ankunft des Papstes in Deutschland am 9. September 2006 wurde die Deutsche Krebshilfe für ihre Verdienste um die Gesundheitsaufklärung und die Überwindung der Krebskrankheiten mit dem Preis „PR-Arbeit im Non-Profit-Bereich" ausgezeichnet. „Die Deutsche Krebshilfe ist seit über drei Jahrzehnten aktiv im Kampf gegen den Krebs. Unsere Botschaften finden in der Bevölkerung große Resonanz", sagte die Präsidentin der Deutschen Krebshilfe, Dagmar Schipanski, bei der Ehrung. Sie nahm die Auszeichnung gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Agentur Media Consulta, Harald Zulauf, entgegen.

Diese höchste Auszeichnung der deutschen Kommunikationsbranche erfolgte in Anerkennung der integrierten Kommunikationskampagne der Media Consulta zum 30-jährigen Bestehen der Deutschen Krebshilfe. Die Kommunikationsoffensive diente dazu, die Bevölkerung für das Thema Krebs zu sensibilisieren sowie auf die Ziele und Aufgaben der größten deutschen Bürgerinitiative gegen den Krebs aufmerksam zu machen. Auftakt war eine bundesweite Plakat- und Anzeigenkampagne, für die zahlreiche Prominente gewonnen werden konnten: Der irische Popstar Ronan Keating, ZDF-Moderatorin Marietta Slomka, ARD-Moderator Reinhold Beckmann, Schauspieler Ben Becker, Olympiasiegerin Heike Drechsler sowie Schlagersänger Peter Kraus.

 

 

Der Heilige Vater im Gebet vor dem Gnadenbild der „Schwarzen Madonna" in der Wallfahrtskirche in Altötting im September 2006. Mit Sorgen beladene Bürger, wie Krebskranke und an anderen Krankheiten leidende Menschen, kommen jedes Jahr an diese Pilgerstätte. Sie bitten um Hilfe- und Schutz, hoffen auch auf Wunder.

© Foto Presspool

 

 

Glückwünsche vom Bundespräsidenten

Der deutsche Bundespräsident Horst Köhler schrieb ein Grußwort für den Jubiläumsband, der die seit 1974 erzielten Erfolge der Deutschen Krebshilfe darstellt. Die Kampagne umfasste ebenfalls die Organisation von Veranstaltungen sowie die Produktion von Hörfunk- und TV-Beiträgen. „Eine zentrale Rolle spielte auch die Sensibilisierung der Menschen für die Themen Prävention und Früherkennung", betonte Krebshilfe-Geschäftsführer Gerd Nettekoven. „Auch die Spendenwerbung für die Aufgaben der Deutschen Krebshilfe war ein wichtiges Element, denn die Deutsche Krebshilfe erhält ausschließlich freiwillige Zuwendungen aus der Bevölkerung und keine öffentlichen Mittel."

Die Deutsche Krebshilfe wurde von Dr. Mildred Scheel am 25. September 1974 gegründet. Die Frau des damaligen Bundespräsidenten hat eine erfolgreiche Organisation hinterlassen, die sich seit über 30 Jahren für die Belange krebskranker Menschen einsetzt. Jedes Jahr erkranken in Deutschland über 420.000 Menschen, davon 1.800 Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren, neu an Krebs. Den Betroffenen und ihren Angehörigen zu helfen, ist das wichtigste Anliegen der Deutschen Krebshilfe. Nach dem Motto „Helfen. Forschen. Informieren." fördert die Organisation Projekte zur Verbesserung der Prävention, Früherkennung, Diagnose, Therapie, medizinischen Nachsorge und psychosozialen Versorgung einschließlich der Krebs-Selbsthilfe.

„Die Deutsche Krebshilfe informiert die Bevölkerung stets aktuell über das Thema Krebs und die Möglichkeiten, Krebs zu vermeiden und früh zu erkennen", erklärte Pressesprecherin Dr. Eva Kalbheim. "Sie versteht sich als Anwalt der Krebs-Patienten und setzt sich auf allen Ebenen der Medizin und der Gesundheitspolitik dafür ein, dass krebskranke Menschen in Deutschland optimal versorgt werden", betonte die Ärztin.

 

Der Deutsche PR-Preis wird seit 1970 verliehen. Er ist die höchste Auszeichnung der Kommunikationsbranche im deutschsprachigen Raum. Der Preis wird gemeinsam von der Deutschen Public Relations Gesellschaft e. V. und dem F.A.Z Institut ausgeschrieben. Der Jury unter dem Vorsitz von Kommunikationswissenschaftler Professor Dr. Peter Szyszka gehörten führende Kommunikationsmanager aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden und Agenturen an. (14.09.2006)

 

 

© PROMETHEUS 111/2006

PROMETHEUS, Internet Bulletin - News, Politics, Art and Science. Nr. 111, SEPTEMBER 2006