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The Guggenheim Collection in Deutschland

Europäische Kunst aus New York erfreut in Bonn

 

Von Marco Bodenstein

 

 

Blick auf den Eingang zur Ausstellung. Rund 250 Bilder werden auf über 7.500 Quadratmeter präsentiert. Schöner als in New York.

© Foto Marco Bodenstein, Marco-VG, Bonn

 

 

Bonn/New York (bpb) In der so genannten guten alten Zeit war es so, dass westeuropäische Länder wie Frankreich, Italien und Deutschland Foto I. Kunst- und Kulturausstellungen in den USA beschickte. Dies hat sich geändert. Im XX Jahrhundert kommen immer mehr Leihgaben aus Amerika. So zeigt von Sommer 2006 bis 7. Januar 2007 die staatliche Kunst- und Ausstellungshalle in Bonn eine Auswahl von rund 250 Meisterwerken aus der Sammlung der Guggenheim Foundation New York. Intendant Wenzel Jacob hat die Werke von der Klassischen Moderne bis in die Gegenwart auf rund 6.000 Quadratmeter großzügig präsentieren lassen.

In den ersten zwei Monaten haben bereits 200.000 Menschen die Ausstellung gesucht. Die Guggenheim-Ausstellung gehört zur Reihe „Die großen Sammlungen", mit der in Deutschland besondere Attraktionen geschaffen werden. In Bonn spricht man von „Gastspielen" der wichtigsten Museen der Welt. In der ehemaligen Bundeshauptstadt am Rhein wurden vorher bereits Spitzenexponate des Museum of Modern Art, New York (1992) gezeigt. Es folgten: Die Eremitage St. Petersburg (1997), das Muse del Prado Madrid (1999) und das Nationalmuseum Tokio (2003). Mit dem Besuch des Guggenheim Museums ist ein neuer Höhepunkt erreicht.

 

 

Andy Warhol „Yes that's me". Selbstporträt auf der Guggenheim Ausstellung

© Foto Marco Bodenstein

 

Die Guggenheim Foundation gilt heute mit fünf Museen in New York, Venedig, Berlin, Bilbao und Las Vegas die erste wirklich globale Institution, die sich der bildenden Kunst widmet. Die ständige Sammlung der Guggenheim Foundation fasst die Bestände von sieben bedeutenden Privatsammlungen sowie zahlreichen Stiftungen und Ankäufen zusammen. „Die Sammlung des Guggenheim Museum ist gerade durch ihre Konzentration auf die umfassende Darstellung des Gesamtwerkes weniger Künstler in großen Werkgruppen einzigartig", sagt Thomas Blumann, Kurator der Europäischen Kultur Stiftung Berlin.

 

 

Liegende Frau. Akt aus der Guggenheim-Ausstellung (Ausschnitt) Wer hat das Bild gemalt? Der Rat ist: Go in and find out !

© Photo Marco Bodenstein

 

Zu diesen in Bonn gezeigten Künstlern zählen unter anderen Wassily Kandinsky, Paul Klee, Robert Delaunay, Constantin Brancusi, Piet Mondrian und Pablo Picasso. Natürlich sind auch Salvador Dali und Alexander Calder dabei. Repräsentative Serien amerikanischer Nachkriegskunst vom Abstrakten Expressionismus (Mark Rothko), der Pop Art (Andy Warhol, James Rosenquist, Roy Lichtenstein) bis zur Minimal und Postminimal Art (Carl Andre, Richard Serra, Robert Morris, Donald Judd, Bruce Nauman) leiten die Sammlung ins späte 20. Jahrhundert über.

Hinter der grandiosen Schau steckt sehr viel Arbeit. Bewältig wurde sie in New York von den Kuratoren Thomas Krens und Valerie Hillings und Projektleiterin Karen Meyerhoff. Ihre Partner in Bonn waren Kay Heymer und Susanne Klein.

„Um den Reichtum des Guggenheim Museums angemessen vorstellen zu können, wir der zeitgenössische Teil der Sammlung (ab 1900) gemeinsam mit dem Kunst Museum Bonn organisiert", sagt Pressesprecherin Maja Majer-Wallat. In dem benachbarten Haus stehen 1.500 Quadratmeter bereit. Damit werde die Sammlung der Guggenheim Foundation mit ihrer Geschichte, Qualität und Ambition als Bahn brechender, global wirksamer Kulturinstitution auf über 7.500 Quadratmeter so umfassend und vielseitig präsentiert, wie es bisher nicht möglich gewesen sein. (2.9.06)

 

 

© PROMETHEUS 112/2006

PROMETHEUS, Internet Bulletin - News, Politics, Art and Science. Nr. 112, October 2006