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Deutschland hat das modernste „Nationale Centrum für Tumorerkrankungen " in Europa

Deutsche Krebshilfe finanzierte den Neubau in Heidelberg mit 29 Millionen Euro

 

Von bpb-Korrespondent Joe F. Bodenstein

 

Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (rechts) bei der Eröffnung des NCT in Heidelberg. Er würdigte die Deutsche Krebshilfe als „Bauherrin", dass sie das Projekt mit 29 Millionen Euro aus Spendengeldern der Bürger finanzierte. Neben dem Bundesminister der Regierung von Angela Merkel ist der Vertreter der Behnisch-Architekten zu sehen. Daneben Professor Dr. Christof von Kalle, der Sprecher des NCT-Direktoriums. Er dankte auch im Namen aller Mitarbeiter des NCT für die vorbildlichen Leistungen der Deutschen Krebshilfe.

Foto: press-pol

 

Heidelberg/Berlin (bpb) Das modernste „Nationale Centrum für Tumorerkrankungen" (NCT) in Europa hat die Bundesrepublik Deutschland erhalten. Die Deutsche Krebshilfe (German Cancer Aid) hat den Neubau in Heidelberg mit 29 Millionen Euro Spendengelder der Bürger finanziert. Bei der Eröffnung durch Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (am 2.11.2010) wurde offensichtlich, dass die Finanzmittel im Interesse aller Bürger im Kampf gegen den Krebs gut angelegt sind. So hatte der Gesundheitsminister der Regierung von Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Festakt im Neubau nur Dank für die Zusammenarbeit und Anerkennung für diese Leistung.

"Das NCT ist beispielgebend für die Versorgung krebskranker Menschen auf höchstem Niveau", lobte Bundesminister Rösler bei der Feier zur Fertigstellung des Neubaus. Er dankt der Deutschen Krebshilfe für das Jahrzehnte lange Engagement im Kampf gegen alle Arten von Krebserkrankungen. Der FDP-Politiker machte deutlich, dass ohne Hilfe der einst von der Ärztin Mildred Scheel gegründeten Deutschen Krebshilfe der Bau des Tumorzentrums zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich gewesen wäre.

Die Einrichtung eines NCT in Heidelberg selbst ist nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) bereits 2004 gegründet worden. Nach jahrelanger behelfsmäßiger Unterkunft konnte erst jetzt ein Neubau mit einer Fläche von über 5.565 Quadratmetern bezogen werden.

Das onkologische Spitzenzentrum wurde in mehrjähriger Aufbauarbeit gemeinsam vom Uniklinikum Heidelberg und dem DKFZ geschaffen. Als wichtige Partner sind die Deutsche Krebshilfe und die Thorax-Klinik Heidelberg hinzugekommen. Das NCT ist das bisher größte von elf onkologischen Zentren, die nach dem Vorbild von Einrichtungen in den USA entstanden. Auf dieser Basis wurde das Konzept für das Zentrum in Heidelberg mit „deutscher Gründlichkeit und neuesten Erkenntnissen von Wissenschaft, Forschung und Praxis" weiterentwickelt. Die Deutschen verfügen 2010 ferner noch über derartige Zentren in der Hauptstadt Berlin sowie in Dresden, Erlangen, Essen, Frankfurt, Freiburg, Hamburg, Köln/Bonn, Tübingen und Ulm.

 

Hans-Peter Krämer: Das Beste für die Krebs-Patienten.

Die Deutsche Krebshilfe ist Bauherrin des neuen Gebäudes für das NCT. Der Komplex nach Plänen der Behnisch-Architekten steht auf dem Campus des Universitätsklinikums Heidelberg.

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krebshilfe, Hans-Peter Krämer, betonte beim Festakt: "Unser Ziel ist es, dass Krebs-Patienten interdisziplinär und nach den neuesten medizinischen und wissenschaftlichen Erkenntnissen behandelt werden". In dieser Absicht hatte die Hilfsorganisation bereits 2007 ein Programm zur Förderung von "Onkologischen Spitzenzentren" aufgelegt, in dessen Rahmen bundesweit bereits Zentren unterstützt werden. „Das NCT steht im Einklang mit diesem Förderschwerpunktprogramm", betonte Krämer.

Professor Dr. J. Rüdiger Siewert, Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg, erklärte: "Das NCT ist das Eingangsportal für alle Tumorpatienten in Heidelberg. In seiner Tagesklinik ist die Chemotherapie an einem Ort zentralisiert." In der Tumorambulanz des NCT finden interdisziplinäre Sprechstunden statt, in denen die Patienten von verschiedenen Spezialisten untersucht werden. Anschließend erstellt eine fachübergreifende Expertenrunde in der Tumorkonferenz einen qualitätsgesicherten Therapieplan nach den höchsten medizinischen und wissenschaftlichen Standards und den NCT-Behandlungspfaden.

 

Das Erinnerungsfoto mit der Ehrenpräsidentin der Deutschen Krebshilfe, Prof. Dr. Dagmar Schipanski (in weißer Jacke), zeigt von links nach rechts u.a. den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Krebshilfe, Hans-Peter Krämer sowie Bundminister Philipp Rösler (schwarzes Haar) und den Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe, Gerd Nettekoven (ganz rechts im Bild).

Foto: press-pol/Marco

 

Medizin und Forschung unter einem Dach

DKFZ-Vorstandsvorsitzender Professor Dr. Otmar Wiestler, sagte: "Der Neubau des NCT bietet zudem den idealen Rahmen, um aktuelle Forschungsergebnisse in die Klinik zu übertragen". Mit starken Partnern seien hierfür die besten Voraussetzungen gegeben, erklärte der internationale Krebsexperte

Als Sprecher des NCT-Direktoriums fasste Professor Dr. Christof von Kalle bei der Feier erfreut zusammen: "Die Patienten und Mitarbeiter des NCT sind der Deutschen Krebshilfe und den Architekten zutiefst dankbar, dass nach fünf Jahren intensiver Entwicklung des Zentrums jetzt eine so patientenfreundliche, kommunikative und einladende Umgebung zur Verfügung steht.

Die großzügige Nutzfläche des Neubaus sei richtungsweisend. „Das von Behnisch-Architekten entworfene Haus ist offen, freundlich und einladend." Es bietet Patienten, Besuchern und Mitarbeitern keine typische Krankenhausatmosphäre, sondern angenehme und Licht durchflutete Aufenthalts- und Arbeitsbereiche.

Der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe in Bonn, Gerd Nettekoven, hob zur Einweihung des Neubaus besonders hervor, dass in dem neuen Gebäude Krebsmedizin und Krebsforschung unter einem Dach vereint sind. Von den Labors zu den behandelnden Ärzten und den Patienten sind es nur wenige Schritte. „Ziel ist eine schnelle Umsetzung neuester Forschungsergebnisse in die Patientenversorgung", erklärte Nettekoven.

 

Die Deutsche Krebshilfe in Bonn erinnert

In Deutschland erkranken jedes Jahr 450.000 Menschen neu an Krebs. Über 210.000 sterben jährlich an dieser Erkrankung. Den Betroffenen und ihren Angehörigen zu helfen, ist Ziel der Deutschen Krebshilfe, die seit über 36 Jahren als Bürgerinitiative im Kampf gegen den Krebs aktiv ist.

Die gemeinnützige Organisation finanziert ihre Projekte ausschließlich aus Zuwendungen engagierter Bürger, denen großer Dank gebühre. So ist die Hilfsorganisation unabhängig von der Pharma-Industrie und der Politik. Um die weiterhin dringend erforderliche Hilfe umfassend fortsetzen zu können, sei man für jeden Spenden-Euro dankbar. Das Spendenkonto der Deutschen Krebshilfe lautet: 82 82 82 bei der Kreissparkasse Köln, BLZ 370 502 99.

Hinweis: Auch im Ausland lebende Deutsche Staatsbürger sind herzlich eingeladen, durch Spenden an die Deutsche Krebshilfe (German Cancer Aid) in Bonn die Krebsforschung, die Umsetzung von wissenschaftlichen und medizinischen Erkenntnissen in die Praxis sowie Betroffenen direkt zu helfen.

 

  

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PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, News, Politics and Science, Nr. 161, November 2010