Home | Prometheus Nr. 162| Alexander Order


Alexander-Orden ehrt Prinzessin Viktoria Luise von Preussen

Vor 30 Jahren starb die letzte Kaisertochter und Großmeisterin OAG

 

Von B. John Zavrel

 

 

 

Berlin/New York (mea) Der Alexander Orden pour le Mérite hat in einer Proklamation zum 30 Todestag der deutschen Kaisertochter Viktoria Luise von Preussen (1892-1980) gedacht. Sie war bis nach 1945 viele Jahre Ordens-Großmeisterin. Ihr Motto war: Treue, Pflicht, Wahrhaftigkeit.

 

Die Proklamation der Ordens-Führung

Die Proklamation der Ordens-Führung und des „Secret Council" OAG wurde in New York aus Anlass des Sterbetages 11. Dezember 1980 veröffentlicht. Die Auszüge aus der Würdigung haben folgenden Wortlaut:

„Wir gedenken einer Frau, die in allen Epochen ihrer Zeit stets ein Vorbild an Verantwortung, Pflicht und Opferbereitschaft war.

Ihre Kaiserliche Hoheit hat in den Jahren des deutschen Kaiserreiches, in der Weimarer Republik und während der NS-Zeit auch Tiefen des Schicksals gemeistert. Die Tochter des letzten deutschen Kaisers hat nach 1945 die demokratische Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland unter dem ersten Bundeskanzler Konrad Adenauer offenen Herzens mitgetragen. Am Lebensend mit 88 Jahren wurde vielen Bürgern bewusst, wie vorbildlich sie schmerzhafte Erlebnisse in der Familie verarbeitete.

Als selbst betroffene Zeitzeugin zweier Weltkriege im 20. Jahrhundert wird Prinzessin Viktoria Luise von Preußen heute zu Recht als eine bedeutende Gestalt unter den Frauen Europas genannt. Als eine Verwandte der Queen und Vorfahrin der Königsfamilien von Griechenland und Spanien wurde sie 1980 unter großer Anteilnahme der Bevölkerung im Mausoleum der Könige im Arial der Herrenhäuser Gärten in Hannover (Germany) beigesetzt. Wir verneigen uns im Gedenkjahr vor einer Frau, die das Prinzip Hoffnung und den selbst erteilten Auftrag gelebt hat: Im Heute die Zukunft gestalten."

 

Ein Haus im Odenwald anstatt Fürstenpalast

Prinzessin Viktoria Luise hat nach 1945 mehrere Bücher über ihr Leben als Kaisertochter veröffentlicht. Diese waren bei Deutschen sehr gefragt. Einblicke in das kaum bekannte „bürgerliche Leben" der alten Dame geben Aufzeichnungen des Journalisten Joe F. Bodenstein (Miltenberg am Main). Darin heißt es über das Jahr 1959, als er sie interviewte:

„Die Hoheit kam in den Odenwald (Landkreis Miltenberg), um sich in der gesunden Waldluft zu erholen. Sie machte davon jedoch kein Aufsehen, denn alles sollte geheim bleiben Ich suchte sie im Schloss des Fürsten zu Leiningen in Amorbach. Doch der Schlossherr war nicht sehr gesprächig. Kein Wunder, denn die Prinzessin hatte ein kleines Waldhaus bei Schloss Waldleiningen einer Urlaubs-Bleibe in der herrschaftlichen Fürsten-Residenz vorgezogen. (Mein Redakteur Rudolf Vierengel von der führenden Zeitung ‚Bote vom Untermain' schien das sehr recht, denn er wachte fast eifersüchtig darüber, dass nur er mit dem Fürsten verkehrt.)

Als ich damals als junger Kerl die etwa 67jährige Prinzessin als geheimnisvolle Mieterin in ihrer „Försterei" traf, wehrte sie bescheiden ab: ‚Ich habe genug in Palästen gelebt. Mein Interesse gilt der Natur. Der Odenwald ist da richtig. Und außerdem erkennt mich hier ja kaum jemand. So kann ich ungestört durch die Wälder streifen."

In den kommenden drei Wochen war dann ich oft ihr Begleiter. Sie sagte zwar, sie könne „selbst gut Autofahren", aber ich kutschierte sie lieber mit meinem Volkswagen. „Prinzessin, es ist mir eine hohe Ehre", argumentierte ich. So „entführte" ich die Kaisertochter unter anderem auch in die Kreisstadt Miltenberg. Beim Anblick des historischen Marktplatzes mit jahrhundertealten Fachwerkhäusern am so genannten, Schnatterloch, sagte sie begeistert: Hier atmet Geschichte."

Ich war beeindruckt, wie bescheiden die Prinzessin war. Für unsere Fahrten brachte sie (selbstgemachte?) Butterbrote und belegte Brote mit. Dazu tranken wir meist Pfefferminztee aus einer alten Thermosflasche. Nur ganz selten kehrten wir in ein Landgasthaus ein."

 

Schon als junge Frau im Alexander-Orden

Der OAG ist froh und stolz darauf, dass die Prinzessin bereits als junge Frau von etwa 24 Jahren Novizin des geheimen Alexander-Ordens pour le Mérite wurde. Das war damals ein wichtiger Schritt, denn der Kreis war vorwiegend Männern vorbehalten. Die Prinzessin blieb dem Orden auch nach dem Ende der Monarchie verbunden. Später wurde sie Ordenskanzlerin und Schließlich Großmeisterin (Lady Grandmaster".

Ihr Schwiegersohn, der damalige König der Helenen (Griechenland), wurde in der Zeit des ersten deutschen Bundespräsidenten Prof. Theodor Heuss der Patron des Ordens. König Paul war mit ihrer Tochter Frederike (Königin von Griechenland) verheiratet. Diese wiederum ist die hochadelige Großmutter des jetzigen spanisches Thronfolgers Felipe, Fürst von Asturien. Der Prinz hatte 1991 beim Besuch der europäischen Ordensresidenz Schloss Nörvenich (NRW, Germany) in Anwesenheit des damaligen Bundesaußenministers Hans-Dietrich Genscher die Ehren-Mitgliedschaft des Alexander-Ordens erhalten.

 

 

For information how to apply to become a Novice Member of the Alexander Order, please contact John Zavrel, Chancellor at zavrel@meaus.com

Also, the booklet ART OF OUR TIME is available for $ 5. This publication contains some fine art works for sale, connected to Alexander the Great.

 

Copyright 2010 PROMETHEUS

PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, News, Politics and Science, Nr. 162, December 2010