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Ronald Reagan 100 Jahre

Dankbarkeit, Respekt und „liebende Zuneigung" für einen großen Staatsmann

 

Von B. John Zavrel

 

 

Washington/Berlin (bpb) Ronald Reagan hätte am 6. Februar 2011 seinen 100. Geburtstag begehen können. Wikipedia notiert über den Staatsmann schlicht und einfach: Ronald Wilson Reagan (* 6. Februar 1911 in Tampico, Illinois; + 5. Juni 2004 in Bel Air, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler, republikanischer Politiker und von 1981 bis 1989 der Präsident der Vereinigten Staaten. Von 1967 bis 1975 war er der 33. Gouverneur von Kalifornien.

Aber was steckt hinter dieser faszinierenden Gestalt. Und warum gelten Dankbarkeit, Respekt und „liebende Zuneigung" von unzähligen Millionen Menschen weiterhin weltweit dieser Persönlichkeit?

Über Ronald Reagan, sein Wirken und Handeln, wurden zeitlebens global Milliarden Artikel in den Print-Medien wie auch in Rundfunk und Fernsehen publiziert: News, Kommentare, Pressemitteilungen, Bücher. Gedenkschriften gehörten dazu. Sein Name steht in unzähligen Büchern sowie Pamphleten des einstigen Ostblocks und von Ländern, die sich von den USA subjektiv unterdrückt fühlten und immer noch fühlen.

 

Was kann man da zu einem 100. Geburtstag über ihn noch schreiben?

Halten wir daher einfach das Resultat fest, zu dem seine Ehefrau, US-First Lady Nancy Reagan, durch ein vorbildliches Leben beigetragen hat. Der internationale Vergleich bestätigt: Das Präsidentenpaar hat mit Stil und Würde die USA repräsentiert und das Land ohne persönliche Skandale regiert. Die weitegehend gelungenen politischen Resultate bekräftigen: Ronald Reagan war ein kraftvoller, Politiker, der Amerika ein menschliches Gesicht gab. Er trat für die Grundprinzipien des demokratischen Gesellschaftssystems unerschrocken ein.

 

Auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges: US-Präsident Ronald Reagan besuchte demonstrativ die kommunistische Sperrmauer in Berlin. Sie trennte West- von Ostberlin und war international ein Symbol des Kommunismus. Das Bild zeigt den US-Präsidenten mit dem damaligen Regierenden Berliner Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU), Bundeskanzler Helmut Kohl (links) und dahinter seinen Regierungssprecher Friedhelm Ost. Reagan stand hinter eine Panzerglasscheibe, um vor Scharfschützen aus Ostberlin sicher zu sein. Bei einem Besuch 1987 forderte Reagan: vor dem Brandenburger Tor: „Mr. Gorbatschow, reißen Sie diese Mauer nieder!"

Foto: Archive History

 

 

Die Treue der Deutschen zum 40. US-Präsidenten

Die Treue der Deutschen zu den USA in Reagans Zeit und dessen politische Verlässlichkeit zu europäischen Verbündeten ist heute legendär. Selbst kritische Medien in Europa schreiben aktuell anerkennend über Reagans Verdienste. So publizierte die deutsche Zeitung „Tagesspiegel" aus dem mächtigen Axel Springer-Verlag Berlin im Januar 2011 den flammenden Bericht „Ronald Reagan: Der Wildeste im Westen".

Wir zitieren einen Auszug daraus:

„100 Jahre Reagan: Berlin muss eine Straße nach dem erfolgreichsten Kalten Krieger benennen. Kein Kanzler war so konsequent wie er. Man muss ihn nicht sympathisch finden. Doch Ronald Reagan hat gerade in Berlin Anerkennung und Ehre verdient.

Eine Ronald-Reagan Straße ist das Mindeste. Kein Politiker hat einen so großen Anteil am Fall der Mauer. Kein Präsident, kein Kanzler hat so eindeutig, direkt und unmissverständlich auf die Erosion der Sowjetmacht hingewirkt. Keiner war ein so erfolgreicher kalter Krieger.", erinnerte die angesehene Tageszeitung in der deutschen Hauptstadt..

Und weiter heißt es: „Noch ein paar Sätze dieser Art, und alle selbst ernannten Friedensbewegten sind in wilder Wut. Sollen sie! Wie kein anderer hat Reagan sie in seinen besten Zeiten vorgeführt: in ihrem verträumten Glauben an die Friedenspolitiker im Kreml, in ihrer Bereitschaft, totalitären Herrschern beste Absichten zu unterstellen und Kommunisten blind zu vertrauen."

Diese positive Haltung haben alle deutschen Zeitzeugen, die sich noch erinnern, wie ernst die Situation damals war. Die meisten von ihnen begegnen heute Reagan mit Dank, Respekt, Hochachtung und einer „liebenden Zuneigung", wie in Berichten zum 100. Geburtstagsjubiläum zu lesen war.

 

Ein kultivierter Mensch

Eine Anmerkung aus Erfahrungen bei persönlicher Begegnungen mit Ronalds Reagan sei dem Autor dieses Berichts gestattet. Man erinnert sich an die ergreifende Kranzniederlegung auf dem Grab von Konrad Adenauer durch den US-Präsidenten Auf seinen Wunsch war auf großen Medienrummel verzichtet worden. „Es ist mir ein tiefes Bedürfnis, mit dem großen deutschen Kanzler Adenauer allein zu sein und ungestört an seinem Grab zu gedenken", sagte Reagan damals.

Als kunstinteressierter Mensch zeigte sich Ronald Reagan bei der Überreichung der Bronze-Büste, die der Bildhauer Kurt Arentz gestaltet hat. Er war liebenswürdig und ließ sich ausreichend Zeit für ein kultiviertes Gespräch mit dem Künstler und seine Begleitung. Übrigens gehörte Ronald Reagan dem internationalen Alexander-Orden pour le Mérite für Wissenschaft und Künste an. Nancy Reagan erhielt die Auszeichnung nach dem Tod des Präsidenten verliehe.

 

 Consul B. John Zavrel with President Ronald Reagan in the President's office in Los Angeles.

 

 

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PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, News, Politics and Science, Nr. 164, February, 2011