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Konrad Adenauer-Gedenkfeier zum 136. Geburtstag

Bundesminister Norbert Röttgen hielt Gedenkrede: „Sein oder nicht sein"

 

Von Joe F. Bodenstein

 

„Sein oder nicht sein" war das Thema der visionären Rede von Bundesminister Dr. Norbert Röttgen bei der Gedenkfeier zum 136. Geburtstag von Konrad Adenauer am 5. Januar 2012. Im früheren Gästehaus der Bundesregierung auf dem historischen „Petersberg" bei Bonn erklärte der CDU-Landesvorsitzenden NRW es ist die Verpflichtung aller Demokraten, das politische Erbe des ersten deutschen Bundeskanzlers zu bewahren. Die Gäste spendeten starken Beifall.

Foto-Copyright: Patric Bodenstein

 

Köln/Rhöndorf/Berlin (bpb) Mit einer zentralen Gedenkfeier zum 136.Geburtstag von Konrad Adenauer am 5. Januar 2012 haben die deutsche Regierung, CDU-Politiker, Institutionen und Zeitzeugen des ersten Kanzlers der Bundesrepublik Deutschland gedacht. Im Auftrag von Bundeskanzlerin Angela Merkel legte Bundesminister Norbert Röttgen (CDU NRW) einen Kranz auf dem Grab des Staatsmannes nieder. Die Grabstätte auf dem Waldfriedhof in Rhöndorf war mit weiteren Kränzen des Deutschen Bundestag, von Parteien und Institutionen geschmückt. Hinzu kamen Blumengebinde der Adenauer-Familie und von Zeitzeugen.

Initiatoren dieser ehrenvollen Traditionspflege waren die „Stiftung Bundeskanzler Konrad-Adenauer-Haus" in Rhöndorf und die Konrad Adenauer Stiftung (The Adenauer Foundation) in Berlin. Der CDU-Politiker Adenauer hatte nach 1945 mit seiner Politik den Grundstein für Demokratie in Deutschland gelegt. So bewirkte er auch die West-Bindung sowie die transatlantische Zusammenarbeit und wurde zu einem verlässlichen Verbündeten der USA. im Kalten Krieg gegen den Kommunismus.

US-Präsident Ronald Reagan zählte zu den politischen Verehrern von Adenauer. Bei seinem letzten Deutschland-Aufenthalt legte er persönlich am Grab des deutschen Kanzlers auch im Namen des amerikanischen Volkes einen Kranz nieder, „in Wertschätzung für einen Staatsmann, der auf der Seite von Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit" gestanden habe.

 

Konrad Adenauer und Charles de Gaulle wie im Leben: Seite an Seite. Die Bronze-Büsten von Kurt Arentz stehen als öffentliches Denkmal in Leverkusen. Weitere Büsten von Staatmännern befinden sich im Kunst Museums Schloss Nörvenich (NRW).

Foto Marco-VG, Bonn

 

Festakt auf dem Petersberg bei Bonn

Nach der Kranzniederlegung luden der frühere Staatsekretär Erhard Jauck (Vorstandsvorsitzender der Stiftung Bundeskanzler Adenauerhaus) und Dr. Franz Schoser (Vorstandsmitglied der Konrad-Adenauer-Stiftung) zur Feierstunde in das heutige „Steigenberger Grandhotel Petersberg" (Königswinter) ein. In diesem geschichtsträchtigen Gebäude hatte Adenauer nach 1945 mit den Westalliierten verhandelt. In den folgenden Jahren hatte der Petersberg als Regierungsgästehaus über Jahrzehnte Staatsgäste beherbergt. Dazu gehörten Queen Elizabeth, der Schah von Persien mit Kaiserin Soraya, Leonid Breschnew sowie Politiker aus aller Herren Länder.

Bundesminister Dr. Norbert Röttgen erinnerte in seiner Rede „Sein oder Nicht sein", an die fundamentalen Verdienste des CDU-Politikers nach dem Zweiten Weltkrieg beim Aufbau einer demokratischen Gesellschaft in Deutschland, der Abwehr der kommunistischen Bedrohung aus der Sowjetunion sowie an Adenauers Versöhnungsarbeit mit Frankreich und Israel.

Adenauers Visionen von einem Europa freier Völker und wirtschaftlichen Wohlstand für alle müssten durch Zusammenarbeit der Länder weiterhin verfolgt und realisiert werden, betonte der Bundesumweltminister und CDU-Landesvorsitzende in NRW. Die CDU/CSU fühle sich diesen Zielen verpflichtet. Zum Erhalt und Ausbau der Europäischen Union gebe es keinen „deutschen Weg" und auch keinen französischen, italienischen oder gar britischen Weg, erklärte Röttgen. Nur gemeinsame Anstrengungen der Staaten und eine enge Zusammenarbeit im Interesse aller Bürger könne Erfolg bringen.

Vertreter der Adenauer-Institutionen appellierten beim Festakt an die Öffentlichkeit, das politische Erbe Adenauers im Bewusstsein zu halten. Dies gelte in gleicher Weise für die Verdienste demokratischer Politiker; deren Namen ebenfalls mit parteinahen Stiftungen verbunden sind wie Ludwig Ehard, Hans Seidel, Friedrich Naumann, Friedrich Ebert, Willy Brandt.

Eine wichtige Aufgabe sei es, Konrad Adenauer als Mensch, Politiker und Staatsmann der Jugend nahe zu bringen. Dies sei von großer Bedeutung, damit jede Generation erfährt, wie die demokratische Gesellschaft entstand und wem sie mit zu verdanken ist.

 

Rötel-Lithographie „Konrad Adenauer" von Helga Tiemann. Dieses repräsentative Blatt hat die Marco-Edition in limitierter Auflage ediert.

Signierte Exemplare sind erhältlich bei Marco-VG@t-online

In den USA und Kanada ist die Graphik zu beziehen über E-Mail: zavrel@meaus.com

 

Der „Alte von Rhöhndorf" als Kunstobjekt

Bundeskanzler Adenauer (geboren am 5. Januar 1876 in Köln, gestorben am 19. April 1957 in Rhöndorf am Rhein) war zeitlebens ein Objekt der Kunst. Zum Festakt „Adenauer 136 Jahre" war eine Auswahl von Ölgemälden und Graphiken aus der Sammlung Paul B.Wink auf dem Petersberg ausgestellt. Der Verleger und ehemalige Leiter der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin hat eine auf Adenauer bezogene umfangreiche Kunst- und Objekte-Sammlung. Sie findet bei Wanderausstellungen stets großes Interesse.(Kataloge sind erhältlich bei: marco-vg@t-online.de)

Für die Ausstellungen „Adenauer in der Kunst" stehen der Wink-Collection u.a. Arbeiten folgender Künstler zur Verfügung: Adenauer-Porträts verschiedener Techniken von Künstlerinnen und Bildhauern wie Helga Tiemann, Yrsa von Leistner, Karolin Donst, Birgit Sewekow, Ernst Günter Hansing, Kurt Arentz, Salvador Dalí und Ernst Fuchs. Die auf dem Petersberg ausgestellten Adenauer-Porträts fanden großes Interesse der Gäste. Darunter waren der Kurator der Europäischen Kulturstiftug (Deutschland), Sigurd K. Kuepper der frühere Regierungssprecher, Staatssekretär Friedhelm Ost und der ehemalige Regierungs-Staatsekretär Wighard Härdtl.

Die Europäische Kultur Stiftung (Deutschland) hatte am Gedenktag in ihrem Museum Europäische Kunst Schloss Nörvenich (Kreis Düren, NRW) die Flaggen Deutschland, Frankreich und Europa gehisst.

 

 

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PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, News, Politics and Science, Nr. 174, January 2012