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Roger Peyrefitte zum 105. Geburtstag

Treues Gedenken an den Großmeister des Alexander-Ordens

Von Joe F. Bodenstein

 

 Ehrung im " Violetten Salon" des Großmeisters: Roger Peyrefitte heftet dem OAG-Kanzler Konsul B. John Zavrel die Ordensspange in den Farben Gold-Rot-Blau-Gold an das Revers. Die Wände des Sakralraums in der Residenz waren in violett gestrichen, damit die antiken Figuren besser zur Geltung kommen .

Foto: Archive OAG, New York

 

Paris/New York (bpb) Roger Peyrefitte hätte am 17. August 2012 seinen105 . Geburtstag begehen können. Der Schriftsteller, Kunstsammler, Diplomat und Freund des Schönen hat eine große Verehrerschaft. Doch für das zentrale Gedenken sorgte der Alexander-Orden pour le Merite für Wissenschaften und Künste. Am europäischen Tagungsort des Ordens auf Schloss Nörvenich (Germany/NRW) wurde das Porträt des verehrten Großmeisters (Grandmaster) des Ordens mit einem bunten Blumenstrauß geschmückt. Dabei dominierten frische Sonnenblumen, die Roger Peyrefitte (1907-2000) gerne mochte. „Wir sind alle Kinder der Sonne, weil wir den Idealen der Schönheit, der Liebe und der Verständigung huldigen", hatte Peyrefitte 1990 bei einem Treffen auf Schloss Nörvenich im Kreis von Ordenspagen und Rittern verkündet. Der Franzose enthüllte das Ölgemälde „Das Fest des Alexander", auf dem die drei Künstlerfreunde und Ordensmitglieder abgebildet sind: Salvador Dalí, Arno Breker und Ernst Fuchs.

In einer Grußadresse zum 105. Geburtstag schrieb Ordenskanzler B. John Zavrel in den USA: „Wir erinnern uns zu Recht dieses großen Franzosen. Er war unter den Künstlern wie Jean Cocteau ein Kosmopolit, der bereits in seiner Jugendzeit europäische Visionen von Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit hatte, als eine demokratische Zusammenarbeit europäischer Staaten in West und Ost des Kontinents noch Utopie war. Als zeitgenössischer Autor hatte er mit wachem Geist und spitzer Feder auch die Konfrontation nicht gescheut. Mit seiner Kritik hat er weder vor Hollywoodstar Marlene Dietrich (1901-1992) als Offizier und Kommandeur der französischen Ehrenlegion (1971 und 1989) noch vor dem Vatikan und der „heiligen Mutter Kirche" halt gemacht. Dies war seine unverkennbare Art, in der Tradition des Schriftstellers und Philosophen Voltaire (1694-1778) etwas „Gottgerechtigkeit" zu üben, um damit auch zur Entwicklung der liberalen und demokratischen Gesellschaft beizutragen."

Der Diplomat B. John Zavrel war von Peyrefitte um Kanzler des internationalen Alexander-Orden berufen worden, als dieser 1988/1989 modernisiert wurde auch in der Absicht, den Anteil von interessierten und intellektuell befähigten Frauen mit Sinn für Tradition und Geschichte zu öffnen.

„In unserer freien, geistigen Gemeinschaft zum Gedenken an die guten Taten Alexander des Großen und die Folgen für Kunst, Kultur und Wissenschaft halten wir uns an das Beispiel des Papsttums: Die höchsten Ämter des Ordens verpflichten zu lebenslangem Ehren-Dienst, zur Gesetzestreue und zur Treue gegenüber den Freunden.

 

Besuche bei profilierten Rittern

In dieser vom Grandmaster vorgezeichneten Mission hatte sich OAG-Kanzler Zavrel vom Anfang an Verdient gemacht. Dazu gehörten auch Besuche bei profilierten „Knights oft he Order". Als ein Höhepunkt wird in den Analen die Begegnung mit dem Alexander-Verehrer Ernst Jünger vermerkt. Zavrel besuchte den hochbetagten Schriftsteller mit einer Delegation in dessen Domizil in Wilfingen (Baden-Württemberg ). Dort fertigte Jünger auf Wunsch des Alexander-Ordens einen Abdruck der rechten Hand an, um diese für die Lithographie „Die Hand des Poeten" für alle Jünger-Fans frei zu geben.

Unvergesslich bleibt auch eine Begegnung des OAG-Kanzlers Zavrel und seiner Ehefrau Sandy bei Roger Peyrefitte in Paris. Seine Residenz in einem Palais artigen Haus am Bois de Boulogne war nur wenigen Auserwählten und verdienstvollen Ordensmitgliedern vorbehalten. Die Gäste aus Amerika wurden sehr herzlich empfangen.

Über das Treffen berichtete Zavrel den Ordensmitgliedern: „Da saßen wir nun beisammen im Allerheiligsten Roger Peyrefittes, den viele seiner Verehrer respektvoll „Meister" nennen. Vertrauensvoll war es uns gestattet, alle Räume zu besichtigen, die mit Kunstwerken der verschiedensten Epochen ausgestattet waren. Selbst das Schlafgemach des Großmeisters war für uns zur öffentlichen Besichtigung frei. Es dominierte ein französisches Bett mit einer Abdeckung aus wertvollem Fell und darüber ein Jugendbildnis. In der Vielzahl der Kunstwerke und Souvenirs einer lebenslangen Sammlerleidenschaft des Hausherrn stachen zwei besondere Stücke heraus: die antike lebensgroße Marmor-Statue eines griechischen Jünglings und die Bronzebüste „Peyrefitte", die sein Künstlerfreund Arno Breker in Paris gestaltet hatte. Und so verging die Zeit wie im Fluge. Dann herzlicher Abschied mit dem beiderseitigen Wunsch auf ein baldiges Wiedersehen. Der „Meister" winkt. Seine Augen strahlen. Und das weiße Haar auf seinem edel geformten Kopf wirkt wie ein Lorbeerkranz aus Silber."

 

 

 

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PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, News, Politics and Science, Nr. 180, August 2012