Adolf Hitler lauscht den Erklärungen seines Architekten und Generalbaumeisters Albert Speer. Die bauliche Neugestaltung Berlins in Zusammenarbeit von Speer und dem genialen Bildhauer Arno Breker war ein Herzensanliegen Hitlers.
Mainz (bpb) Das deutsche Fernsehen ZDF hat in einem bösartigen Film über Albert Speer den einstigen Stararchitekten Adolf Hitlers, Rüstungsminister und reuigen Sünder bei den Kriegsverbrecherprozessen in Nürnberg nun als so genanntes Nazi-Schwein entdeckt. Die ZDF-Dokumentation Hitlers Manager" hätten am 16. November 2004 mindestens 4,3 Millionen Zuschauer verfolgt, berichtete das ZDF erfreut.
Mit diesem Marktanteil von 13,3 Prozent hat der umstrittene hauseigene ZDF-Historiker Guido Knoop weiterhin Narrenfreiheit und den Schutz von ZDF-Intendant Markus Schächter. Das ZDF ist erfolgreicher als ARD, Stern, Spiegel, Focus und alle anderen Medien in der Vermarktung der NS-Zeit. Dagegen sind selbst Hitler-Biographen wie Platzhirsch Joachim Fest kleine Lichter in Auflagen und Geldverdienen.
Die so genannten ZDF-Dokumentarfilme werden von Archivmaterial der NS-Zeit gespeist, die Einhaltung des Copyrights durch das ZDF war wiederholt in Frage gestellt worden. Zusätzlich werden die Filme als Videos angeboten. Kommerz auf der ganzen Linie unter dem Mantel der Aufklärung und Empörung über NS-Verbrechen.
Speer war nach seinen 20 Jahren Haft im Berlin-Spandauer Kriegsverbrechergefängnis als reuiger Sünder bei den Medien belieb. Er hatte Teile seiner Buchhonorare jüdischen Organisationen gespendet.
Schächter gibt Speer zum Abschuss frei
ZDF-Intendant Schächter hat mit dem Film nun Speer zum Abschuss freigegeben. Die Hatz auf einen Toten ist damit eröffnet. Im ZDF-Film wird nun Speer beschuldigt, er habe Zwangsarbeit und KZ-Lager für seine Ambitionen genutzt. Speer habe stets gelogen und mehr gewusst als er zugab. Bei den Nürnberger Prozessen hätte er eigentlich den Tod verdient.
Die ZDF-Filme unter dem Patronat von Guido Knoop sind stets nach der gleiche propagandistischen Methode gestrickt: Verwendung von altem Filmmaterial in immer neuen Variationen und verbrämt mit Zeitzeugen oder Biographen, die ihre eigenen Bücher verkaufen wollen. Was fehlt wird als Dokumentation nachgespielt. Dabei verwischen sich beim arglosen Betrachter Realität mit Legenden, Märchen und vom ZDF geschaffene Tatsachen". In der Verfälschung der Geschichte kommen Angehörige oder Nachkommen der Betroffenen fast nie zu Wort.
Besonders schamlos beim Speer-Film ist, dass er erneut private Filmaufnahmen von Speers Kindern mit Adolf Hitler auf dem Berghof zeigt. So werden fast 60 Jahre nach Kriegsende unschuldige Kinder publizistisch missbrauch. Bei Hollywood-Stars oder prominenten Adeligen und Politikern unserer Zeit würde diese Diffamierung mit gerichtlichen Maßnahmen geahndet.
Ein Sohn von Speer, Albert Speer jr., ist heute ein international anerkannter Architekt. Der am 29. Juli 1934 in Berlin geborne Sohn, hat als Architekt, Stadtplaner und Autor heute sein Firmenbüro Albert Speer & Partner in Frankfurt am Main. Er dürfte kaum vor der Diffamierung seines Vaters im ZDF-Film befragt worden sein.
Die meisten Medien in Deutschland machen seit Jahrzehnten mit der Nazi-Zeit dicke Geschäfte, weil das Informationsbedürfnis aller Generationen groß ist. Bei der Verwendung des Materials gehen Verlage, Zeitungen und TV-Anstalten meist nach dem Prinzip vor: Prominente aus der Nazi-Zeit haben keine Rechte.
Copyright 2004 West Art, Prometheus 94/2004