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Sicherheit im Kampf gegen Krebs ist besser als Wunder

Deutsche Krebshilfe fördert Arbeitsgruppe Biologische Krebstherapie in Nürnberg

 

Von Joe F. Bodenstein

 

Rund zwei Drittel der Krebspatienten versuchen es im Laufe ihrer Behandlung mit alternativen Methoden im Kampf gegen den Krebs. Unter anderem spielen Präparate aus der Mistel-Pflanze eine Rolle.

Foto: Marco-VG

 

Bonn / Nürnberg (bpb) Die biologische Krebsbekämpfung stellt für viele Patienten eine große Hoffnung dar, das Leiden zu besiegen. Rund zwei Drittel der Krebspatienten versuchen es nach Angaben der Deutschen Krebshilfe im Laufe ihrer Behandlung immer wieder auch mit alternativen Methoden. Die Präsidentin der Deutschen Krebshilfe, Prof. Dr. Dagmar Schipanski, rät jedoch dazu, im Kampf gegen Krebs vorrangig auf bewährte Heilbehandlung zu setzen als auf Wunder zu hoffen. Ein gesundes Leben mit ausgewogener Ernährung seien mit die besten Voraussetzungen dafür, Krebserkrankungen von vornherein zu vermeiden.

Immer wieder wecken Schlagzeilen in USA und Europa über angeblich sensationelle Heilerfolge oder Methoden, die nicht der Schulmedizin zuzurechnen sind, Hoffnung bei Kranken und Angehörigen. Viele betroffenen suchten eine Ergänzung zu schulmedizinischen Therapien und greifen zu unkonventionellen Behandlungsmaßnahmen. Und das geschehe, obwohl deren Wirksamkeit umstritten und entsprechende Empfehlungen oft widersprüchlich seien, erklärte Pressesprecherin Dr. Eva Kalbheim.

Die Deutsche Krebshilfe unterstützt seit Jahren die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit komplementären und unkonventionellen Methoden der Krebsdiagnostik und Krebstherapie. So fördert sie die Arbeitsgruppe Biologische Krebstherapie im Klinikum Nürnberg. „Das Team hat in dieser Zeit Informations- und Dokumentationsmaterial zu einer Vielzahl unkonventioneller Therapien erfasst und eigene Studien zu einzelnen Methoden durchgeführt", erklärte Kalbheim. „Die Wissenschaftler konnten bislang jedoch für keines der untersuchten Verfahren einen Wirksamkeitsnachweis erbringen", berichtet die Ärztin.

Aber wissenschaftlich fundierte Ergebnisse sind für viele Krebspatienten offensichtlich nur eine Seite der Medaille. Auch das ist ein Ergebnis der Arbeitsgruppe. Die Erfahrung der Nürnberger Ärzte zeigen, dass die Auseinandersetzung mit unkonventionellen Behandlungsmöglichkeiten vielen hilft, Ängste und Hoffnungslosigkeit zu mindern. Dies kann einen aktiven Umfang mit der Krankheit unterstützen.

Die Frage bleibt: welche Maßnahmen können zusätzlich zu den etablierten Behandlungen hilfreich sein ? Es bleibt immer eine schwierige Entscheidung für die Betroffenen. Hier bietet die Deutschen Krebshilfe in Zusammenarbeit mit dem Ärzteteam der Arbeitsgruppe eine persönliche Beratung zu den Möglichkeiten und Grenzen unkonventioneller Behandlungsverfahren bei Krebserkrankungen an.

 

Information und Beratung

Die Deutsche Krebshilfe in Bonn hat einen umfassenden Informations- und Beratungsdienst eingerichtet. Die international führende Krebsorganisation ist eine Anlaufstelle für Menschen, die Hilfe in einer Zeit der Um- und Neuorientierung benötigen. Dem Experten-Team gehören u.a. an: Gisela Trapp, Constance Potier, Ursula Züll, Simonette Schneider-Ditscheid, Beate Gimbel und Lutz Wöhler. Telefon in Deutschland: 0228--7 29 90 95.

Jeden Monat suchen rund 1.500 Menschen bei der Deutschen Krebshilfe schriftlich und telefonisch um Hilfe oder bitten per E-Mail um Rat. www.krebshilfe.de

 

 

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Nr. 94, Winter 2005