Der Bildhauer Josef Thorak widmet 1940/1941 das Relief Betender Soldat" dem Schriftsteller und Wehrmachtsoffizier Ernst Jünger. (Ausschnitt aus dem Reliefporträt.)
Paris (bpb) Ernst Jünger ist wie kein anderer deutscher Schriftsteller des 20. Jahrhunderts vor allem in Frankreich eine Ikone der Literatur. Führende Verlage wie Gallimard in Paris bringen immer wieder Neuveröffentlichungen seiner Publikationen. Im Jahr 2004 ist der am 17. Februar 1998 in Wilflingen gestorbene Literat im lebendigen Bewusstsein einer breiten Elite von Geschichts- und Tradition bewussten Deutschen und Franzosen.
Der zu allen Zeiten eigenwillige Ernst Jünger hatte bis zu seinem Lebensende starkes Interesse auch an Musik, Theater und bildender Kunst. Der am 29. März 1895 in Heidelberg Geborene hat zwei Weltkriege im aktiven Fronteinsatz überstanden. In den über 100 Lebensjahren wurde Jünger zum führenden Chronisten von Krieg und Frieden in Europa aus eigenem Erleben. Der Bildhauer Arno Breker hat den Freund in einem grandios gestalteten Porträt festgehalten von dem er sagte: Ich habe in Jünger einen Cäsaren gesehen."
Der Bildhauer Josef Thorak widmete Jünger bereits 1940 das Reliefporträt eines betenden Soldaten. Knapp vier Jahre später wurde dieses Bildnis eines ruhenden (oder vielleicht bereits verstorbenen ?) jungen Angehörigen von Adolf Hitlers Wehrmacht für Jünger zu einem Symbol für den verlorenen Sohn Ernstel. Dieser fiel als Soldat durch einen Kopfschuss im Partisanenkampf bei Carrara in Italien, wenige Monate vor Ende des Zweiten Weltkrieges. (Nr.8102004)
Eine liebenswerte Erinnerung: Ernst Jünger im Jahr 1931 mit seinem kleinen Sohn Ernstel beim Urlaub auf den Balearen.
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