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Edward Steichen war ein Jahrhundert-Photograph

US-Amerikaner aus Luxemburg arbeite für Vanity Fair und Vogue

 

Von Joe F. Bodenstein

 

 

Luxemburg-Botschafter Jean A. Welter bei der Eröffnung der Steichen-Ausstellung am 21. April 2005 in Berlin: Eine Ikone der amerikanischen Fotografie.

© Foto Daniel Bergold / Marco-VG.

 

 

Berlin (bpb) Botschafter Jean A. Welter vom Großherzogtum Luxemburg hat Berlin eine bisher außergewöhnliche Fotoausstellung vermittelt: Bilder von Edward Steichen (1879-973). Anlass der Eröffnung am 21. April 2005 in der Botschaft war der luxemburgische EU-Vorsitz. Steichen war in den 20er und 30er Jahren in die berühmte Verlagsgruppe Condé-Nast eingetreten. Dort wurde er zum Starfotografen der Magazine VANITY FAIR und VOUGE. „Steichen war der Meister der Schwarz-Weiß Fotografie und spielte besonders mit dem dramatischen Effekt des Lichtes", sagte Botschafter Welter vor einem illustren Publikum.

Ausgestellt war eine Auswahl von Originalfotografien: Porträts von Greta Garbo bis Winston Churchill über Matisse und Richard Strauß bis Gerhart Hauptmann, deutscher Literaturnobelpreisträger von 1912. Die Bilder kommen aus der Sammlung des Nationalmuseums für Geschichte und Kunst Luxemburg. Museumsdirektor Paul Reiles berichtete, dass der 1879 in Luxemburg geborene Edward Jean Steichen bereits mit zwei Jahren mit seiner Familie 1881 nach Amerika kam. Mit 16 Jahren begann er mit Fotografie und Malerei. Er entwickelte sich bis zu seinem Tod am 25. März 1973 in West Redding (Connecticut) zu einem bedeutenden Meister der Fotografie weltweit. Steichen wurde nach dem Zweiten Weltkrieg Direktor der Fotoabteilung des Museum of Moderne Art (MoMa) in New York.

 

Gerhart Hauptmann vor einem Sternenhimmel in New York

 

Literatur-Nobelpreisträger Gerhart Hauptmann 1932 von Edward Steichen in New York fotografiert. Das Bild zeigt den deutschen Literaten in der Pose eines Götter-Vaters. Zehn Jahre Später schuf der Bildhauer Arno Breker in Berlin drei Porträtbüsten von Hauptmann. Er blieb mit ihm bis zum Lebensende befreundet.

© Foto Steichen-Archive / Marco-VG

 

 

Steichen sei der Erfinder einer neuen Art von Fotografie: das Celebrity Portrait.

Als unbestrittenes Meisterwerk Steichens gilt die legendäre Fotoausstellung „Family of Man". Er hatte sie für MoMa zusammengestellt, die 1955 in New York startete. „Diese wohl bedeutendste Fotoausstellung aller Zeiten hat heute ihre Heimat im Luxemburgischen Vianden", sagte Museums-Direktor Reiles bei der Vernissage in der deutschen Metropole. Damals hatte Steichen aus angeblich zwei Millionen Fotos von 273 Fotografen aus 68 Ländern insgesamt 508 Bilder für die Ausstellung ausgewählt. Diese Schau wurde im Laufe von zehn Jahren in 38 Ländern gezeigt, auch hinter dem so genannten Eisernen Vorhang in der kommunistischen Welt.

Die Europäische Kultur Stiftung hat die Ausstellung in Berlin als einen wichtigen Kulturbeitrag 2005 bezeichnet. „Die schwarz-weiß Bilder in der Meisterschaft von Steichen haben ihre Faszination bis heute nicht verloren", sagte EKS-Präsident John Gilbert Bodenstein. „Das Werk von Steichen hat zu der anerkannten Gattung der Photokunst wesentlich beigetragen." Steichen sei im Rückblick eine tragende Gestalt der Kunst und Kultur. Der Meisterfotograf werde nun dank der Initiative von Botschafter Jean A. Welter in Deutschland auch für die junge Generation wieder entdeckt.

(22.04.05)

 

 

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Nr. 95, Spring 2005