Adolf Wamper ein Bildhauer der klassischen Schönheit

Genius des Sieges und die Vier Jahreszeiten typische Werke

Berlin (bpb) Zu den bedeutenden klassischen Bildhauern des XX. Jahrhunderts in Europa gehört der deutsche Adolf Wamper. Er ist ein Repräsentant der Kunst, der dem Schönen und dem Ideal huldigt. Zu seinen typischen Werken zählt die Plastik „Genius des Sieges" von 1940 sowie der Skulpturen-Zyklus Die Vier Jahreszeiten. Während er als Symbol des Sieges einen sportlichen jungen Mann mit Schwert und Adler zu Füßen gestaltete, dienen ihm für die Darstellung der Jahreszeiten ausschließlich Frauen.

Adolf Wamper wurde am 23. Juni 1901 in Würseln bei Aachen geboren. Er starb am 22. Mai 1977 in Essen. Sein bekanntestes Alterswerk ist „Die schwarze Madonna von Remagen". Die Figur erinnert an das US-Kriegsgefangenenlager für Deutsche. Nach der Eroberung der Stadt Remagen am Rhein südlich von Bonn und die Überquerung der Brücke von Remagen durch amerikanische Truppen wurde das Lager errichtet. Dort wurden nach Augenzeugengerichten zwischen April und Juli 1945 über 300.000 Soldaten der Deutschen Wehrmacht unter freiem Himmel „erbärmlicher als Tiere gehalten"

In dieser Zeit modellierte der damals 44-jährige Künstler die Figur der schwarzen Madonna. Er übergab sie dem damaligen Pfarrer von Kripp. Es ist eine eigenartige Pieta: geformt mit den Händen aus im Lager gefundenen Lehm. Dieses zerbrechliche Material wurde nach dem Trocken in Öl getaucht, um es haltbar zu machen. Die Figur färbte sich schwarz und wird heute als Erinnerung an diese tragische Zeit in einer kleinen Kapelle aufbewahrt.

Tatsächlich hatte Adolf Wamper vor Gefangenschaft und Demütigung glanzvolle Zeiten erlebt. 1935 hatte er sich in Berlin niedergelassen. Er übernimmt mit Prof. Baumgarten die Gestaltung der Oper Berlin-Charlottenburg. Der begabte Wamper, beeinflußt von Paris-Reisen und Begegnungen mit bedeutenden Künstlern seiner Zeit wie Bourdelle, erregt Aufmerksamkeit. Schon ein Jahr später gestaltet er Reliefs am Eingang zu Freilichtbühne zum Reichs-Sportfeld auf dem Olympiagelände in Berlin. Es folgen zahlreiche offizielle Aufträge. 1940 wird Wampers „Genius des Sieges auf der großen Deutschen Kunstausstellung in München gezeigt. Im gleichen Raum befindet sich das berühmte Relief DIE KAMERADEN seines Freundes Arno Breker.

Der zeitgenössische Autor Kurt Lothar Tank schrieb nach einem Atelierbesuch bei Adolf Wamper: „Die geistige Aufgeschlossenheit Adolf Wampers die sich im Gespräch beglückend äußert, entstammt den tiefsten Schichten seines Wesens, denn auch seine Werke verraten eine eigentümliche Vielfalt. Sie könnte bei flüchtigem Betrachten als Unausgeglichenheit gedeutet werden, während sie in Wahrheit Ausdruck eines unerstarrten Künstlertums ist."

Copyright: Wamper-Archive, Marco-VG.

 

 

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