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Kurt Arentz: Ein Bildhauer in Europa

Prof. Hermann Schäfer: Ein Wirken für die Freiheit der Kunst

 

Laudator Prof. Hermann Schäfer (links) mit Bundespräsident Johannes Rau. Würdigung des neuen Realismus in der Kunst bei der Ausstellung mit Werken von Kurt Arentz.

Foto Copyright: BPA, Marco, Bonn

 

Nörvenich/Bonn (bpb) Die Europäische Kultur Stiftung hat die Jahresausstellung 2002 im Museum Europäische Kunst Schloss Nörvenich dem Bildhauer und Maler Kurt Arentz gewidmet. Der Präsident der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Prof. Dr. Hermann Schäfer, würdige bei der Eröffnung am Pfingstsonntag, 19. Mai 2002, im Marmorsaal des Schlosses vor über 300 Gästen Kurt Arentz als einen Künstler von internationaler Ausstrahlung.

Schäfer führte u.a. aus: Ein Bildhauer in Europa" ist der Titel dieser Skulpturenausstellung. Als Gestalter bedeutender Zeitgenossen ist Arentz aber auch über die Grenzen Europas hinaus bekannt geworden. Beispiele dafür sind seine Büsten der US-Präsidenten Ronald Reagan, Bill Clinton und George Bush, die sich in offiziellen Sammlungen befinden. Zum gleichen Zyklus gehören die Porträts eines indischen Philosophen sowie die Büste „Ariel--das junge Israel".

Porträtmalerei und Bildnisplastik haben seit über 50 Jahren in Deutschland alles andere als Konjunktur. Die wenigsten von Ihnen werden die „Kanzlergalerie" mit Porträts aller Regierungschefs kennen, die im Bundeskanzleramt Berlin hängt. Noch weniger Menschen ist bekannt, dass es von jedem unserer Bundespräsidenten eine Bildnisplastik gibt, die von einem Künstler seiner persönlichen Wahl angefertigt wurde.

Vor einem Jahr habe ich diese Präsidentengalerie erstmals im Neubau des Bundespräsidialamtes Berlin gesehen und war sehr beeindruckt. Das im Staatsauftrag von Kurt Arentz geschaffene Portrait des Bundespräsidenten Roman Herzog steht ebenfalls dort. Er war der ausdrückliche Wunsch des Porträtierte. Die Büste wurde im Mai 2000 in Anwesenheit von Bundespräsident Johannes Rau und seiner Amtsvorgänger Richard von Weizsäcker und Roman Herzog im Schloss Bellevue feierlich übergeben. Roman Herzog sagte damals, dass somit jeder Bundespräsident dort eine künstlerische „Nische" besitze. Er zeigte sich, als er seine Skulptur sah, „irritiert", dass ihm diese „so ähnlich sehe". Und dies hatte Herzog durchaus positiv gemeint.

Der Sinn für Gegenständlichkeit ist Kurt Arentz offensichtlich angeboren. Seit seiner ersten öffentlichen Ausstellung 1980 ist er dem Realismus treu geblieben. Kein Gegenwind der Kunstszene hat ihn in dieser Entscheidung schwanken lassen.. Darum dürfen wir Kurt Arentz als einen Repräsentanten und Schrittmacher gegenständlicher Bildhauerei in Deutschland bezeichnen. Sein Wirken ist zugleich ein Beitrag zum Selbstverständnis einer Demokratie, die Vielfalt und Freiheit der unterschiedlichsten Richtungen gleichberechtigt tolerieren sollte."

 

Porträt Axel Springer von Kurt Arentz, die Im Museum Europäische Kunst ausgestellt war. Verlegerin Friede Springer und der Künstler beim Betrachten der Büste im Axel-Springer-Haus Berlin. Der Verleger gehörte mit seiner auflagenstarken „Bild"-Zeitung zu den mutigsten Verteidigern der Demokratie nach 1945 in Deutschland. Die von Arentz geschaffenen Büsten stehen im Verlagshäusern in Deutschland und in Israel.

Foto Copyright: Marco-VG, Bonn

 

Copyright 2002, Prometheus 84/2002

 

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PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, Politics and Science.

Nr. 84, Autumn 2002