Der Briefmarkenblock mit dem Dalí-Porträt von Arno Breker der Post von Bulgarien. Dagegen hat Spanien im Dalí-Jahr 2004 unter dem Patronat von König Juan Carlos I. und Königin Sofía kein Postwertzeichen herausgebracht.
Berlin/Sofia (bpb) Bulgarien hat zum 100. Geburtstag von Salvador Dali einen Briefmarkenblock herausgebracht, in dessen Mittelpunkt das Porträt des Surrealisten steht, das sein Bildhauerfreund Arno Breker geschaffen hat. Es ist das einzig authentische Bildnis, für das Dalí Modell gestanden hat.
Dagegen hat Spanien selbst kein Postwertzeichen veröffentlicht. Die deutsche Post hat lediglich eine Postkarte mit einem Dalíplagiat veröffentlicht, das nach Kritik von Dalí-Verehrern dem großen spanischen Meister unwürdig ist. Die Europäische Kultur Stiftung hatte bereits ein Jahr vor den Dali-Festlichkeiten der Post vorgeschlagen, eine deutsche Briefmarke zum 100. Geburtstag des weltbekannten Künstlers zu publizieren. Der Vorschlag fand jedoch bei Postchef Klaus Zumwinkel und seiner Administration kein Gehör.
Der Bulgarischen Regierung ist bei ihrer lobenswerten Briefmarken-Edition ein Fehler unterlaufen: man hatte vorher die Rechte zur Veröffentlichung des Dali-Porträts nicht eingeholt. Das www.museum-arno-breker.org hat unterdessen die Bulgarische Regierung gebeten, der Sache nach zu gehen und die Verantwortlichen für diesen Rechtsverstoß zu finden. Es sei nicht gut für das Ansehen des bulgarischen Staatspräsidenten Georgi Parvanov und Ministerpräsident Simeon Saxe-Coburg Gotha (vereidigt am 24. Juli 2001), wenn Regierungsstellen internationales Copyright umgehen und vielleicht bewusst brechen, erklärte EKS-Sprecher Joe F. Bodenstein. Dieses wichtige Thema müsse auch EU-Kommissar Günther Verheugen bei seinem Treffen mit Bulgariens Außenminister Solomon Passy in Brüssel erörtern. Bulgarien könn kein Mitglied der Europäischen Union werden, wenn es nicht den Standard des EU-Rechts einhalte.
Die Europäische Kultur Stiftung intervenierte inzwischen beim bulgarischen Botschafter in Berlin, Nikolai Apostoloff. Er möge die wichtige Angelegenheit aus grundsätzlichen Gründen seiner Regierung vortragen und eine einvernehmliche Lösung des Copyright-Verstoßes zu unterstützen.
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