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Eine Büste für Vaclav Havel zur Erinnerung an Berlin

Zavrel: Dank für Versöhnung und europäisches Engagement -

Deutsche und Tschechen kommen sich näher

 

 

Ein Bericht von Bernd Castell 

Berlin - Die deutsch-tschechische Versöhnung macht Fortschritte. Ein besonderer Beitrag wurde dabei beim ersten Staatsbesuch des tschechischen Präsidenten Vaclav Havel im Mai in Berlin geleistet. Havel erhielt als Geschenk eine Porträtbüste in Bronze. Initiiert hat dieses symbolstarke Ereignis B. John Zavrel, der Direktor des amerikanischen "Museum of European Art" in Clarance, N.Y. Geschaffen hat die Büste der deutsche Bildhauer Kurt Arentz, der zu den führenden Künstlern in Europa zählt.

Zavrel, der zugleich tschechischer Honorarkonsul im US-Staat New York ist, sagte bei der Übergabe bei dem Festakt in Berlin: "Die Ehrung erfolgt in Wertschätzung für das beharrliche Engagement Havels für Versöhnung, Freiheit und ein geeintes Europa. Der 63-jährigen Staatspräsident bekam ferner den "Deutschen Staatsbürgerpreis". Havel zeigte sich sehr berührt. Er nehme die Auszeichnungen als eine Anerkennung für sein Land entgegen, sagte Havel unter Beifall.

Bei dem von Botschafter Frantisek Cerny arrangierten Festakt für Havel und seine Frau Dagmar in der tschechischen Botschaft in Berlin herrschte eine versöhnliche Atmosphäre. Zavrel war im rahmen seines internationalen Kulturengagements eigens aus den USA angereist, um angesehenen Staatsmann und Dichter Havel zu versichern, dass er "viele bekannte und unbekannte Freunde" im Ausland habe, die Tschechiens Westepolitik unterstützen. Havel sagte: "Ich danke ihnen allen sehr. Ich habe nicht vergessen, wer uns in der Zeit der kommunistischen Unterdrückung geholfen hat."

 

Kulturprojekt in europäische-amerikanischer Kooperation

Das Kulturprojekt ist ein Ergebnis europäische-amerikanischer Kooperation. Der Auftrag zur Gestaltung der Havel-Büste hatte Arentz vom US-Museum sowie der Europäischen Kultur-Stiftung und dem internationalen Alexander-Orden für Kunst und Wissenschaft (Paris) erhalten. "Das Präsidentenporträt Havel reiht sich ein in einen Zyklus von Bildnissen, mit dem die Kulturorganisationen die Erinnerung an Persönlichkeiten der Zeitgeschichte wachhalten."

Unter diesem Gesichtspunkt hatte Arentz bereits Büsten der US-Präsidenten Ronald Reagan, George Bush, Bill Clinton geschaffen. Die Porträts der Deutschen Bundeskanzler Willy Brandt, Helmut Schmidt, Helmut Kohl sowie der Präsidenten Richard von Weizsaecker und Roman Herzog gehören dazu.

Konsul Zavrel führte bei seinem Berlin-Besuch auch Gespräche mit dem deutschen Bundespräsidenten Johannes Rau und anderen führenden Politikern. Sie dankten für das kulturpolitische Engagement und sicherten ihre Unterstützung für neue Projekte zu.

Präsident Havel zeichnete den deutschen Präsidenten Rau mit dem "Orden des Weißen Löwen" der Tschechischen Republik aus, die höchste zu vergebende Ordensehrung Prags. Der Amtsvorgänger des jetzigen SPD-Bundeskanzlers Gerhard Schröder, der CDU-Politiker Helmut Kohl, hatte in den 16 Jahren seiner Regierungszeit die Beziehungen der Deutschen zu Tschechien und zur Slowakei nach der Vertreibung von Deutschen in diesen Gebieten wieder verbessert. Die rot-grüne Bundesregierung in Deutschland hat den Weg der Zusammenarbeit für ein vereinten Europa fortgesetzt. Die gegenseitige Sympathie soll nach dem Willen beider Seiten dazu beitragen, anstehende politische Probleme gemeinsam einvernehmlich zu lösen. "Zur Zusammenarbeit in Europa gibt es keine Alternative", sagte Präsident Havel in Berlin. Außerdem ist Tschechiens Interesse an den USA unverändert groß.

 

 

 

Konsul B. John Zavrel, President Vaclav Havel und der Bildhauer Kurt Arentz.

 

Copyright 2000 Museum of European Art