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Helmut Kohl fett und dümmlich

Das hässlichste Kanzler-Porträt in der Ahnengalerie Bundeskanzleramt

 

Ein Schock ist für die Betrachter das neue Gemälde von Helmut Kohl in der Ahnengalerie des Bundeskanzleramtes Berlin. Der Ostdeutsche Maler Albrecht Gehse hat den Staatsmann „fett und dümmlich" dargestellt, kritisieren Betrachter des Bildes.

Foto: Press-Pool

 

Berlin (bpb) Ein Ölporträt von Helmut Kohl wurde in der Ahnengalerie der deutschen Regierungschefs im Bundeskanzleramt Berlin aufgehängt. Es ist das hässlichste Bild, was in der Reihe seiner Amtsvorgänger Konrad Adenauer, Ludwig Erhard, Kurt-Georg Kiesinger, Willy Brandt und Helmut Schmidt hängt. Der ostdeutsche Maler Albrecht Gehse hat es im Staatsauftrag gemacht. Er bezeichnete sich als Schüler von Bernhard Heisig, der im kommunistischen DDR-Staat zu den führenden und privilegierten Staatskünstlern gehörte.

Ohne politisch nachtragend zu sein konstatieren Kunstkritiker: Gehse hat für das historische Porträt keinerlei Begabung. Aus dem sympathischen, willensstarken und klugen Staatsmann Helmut Kohl hat Gehse den politischen Enkel Adenauers einfach „fett und dümmlich" dargestellt. Fans und Kritiker Kohls sind einer Meinung, das hat der Kanzler der deutschen Einheit nicht verdient.

Bundeskanzler Gerhard Schröder ist zur Aufhängung dieses sonderbaren Bildes in der ersten Etage des Bundeskanzleramtes gar nicht erschienen. Er arbeitete einige Stockwerke höher in seinem Büro. Sein Staatssekretär Frank-Walter Steinmeier sagte beim kurzen Zeremoniell am 28. November 2003 im Kanzleramt mehr aus Höflichkeit als aus Überzeugung ein paar Worte. Kohl wiederum kam nicht, weil sein Nachfolger Kanzler Schröder ihn gar nicht sehen wollte. So lobte der ehemalige Kanzleramtsminister Anton Pfeiffer die Kohl-Ära. Dann noch ein Schluck Sekt auf der Etage und Ende der Geschichte.

 

Helmut Kohl, Deutscher Bundeskanzler von 1982-1998. So wie er ist: ein dynamischer, mutiger und visionärer Staatsmann.

Foto: uni-press

 

Nun hängt das 130 x 110 große Bild als Leihgabe an der Wand. Kohl hat es nach eigenen Angaben selbst bezahlt. So kann ein künftiger Kanzler dieses verzerrte Konterfei von Helmut Kohl leichter auswechseln gegen ein würdigeres Bild. Dies war bereits im Fall des SPD-Kanzlers Willi Brandt gemacht worden. Das in blutroten Farben gehaltene abstrakte Porträt des Kirchenfenster-Gestalters Georg Meistermann war gegen ein wirksames realistisches Bild von Oswald Peters ausgetauscht worden. Bei den übrigen Künstlern Hans-Jürgen Kallmann und Günter Rittner gab es keine Beanstandungen. Auch ihre Arbeiten liegen im Bereich der Qualität, die an Porträtkunst gestellt werden muss: die weitgehende Wiedererkennung der im Gemälde oder im Porträt aus Stein, Bronze und Marmor abgebildeten Persönlichkeit.

Es ist eigenartig zu hören, dass sich Kohl den ostdeutschen Maler selbst ausgesucht haben soll. Wie dem auch sei und wer seine Ratgeber gewesen sein mögen: es war ein absoluter Fehlgriff. Das Ergebnis ist eine lächerliche Karikatur und Verunstaltung Kohls in düsteren Farben. Ohne Erklärung kann das Bild auch einen Metzger nach dem Schweineschlachten darstellen. Es wird gesagt, die frühere erfolglose Berliner Kultursenatorin Christa Thoben (CDU) hatte Kohl dazu geraten. Der Ex-Kanzler fiel darauf rein.

 

 

Copyright 2003 West-Art, Prometheus 90/2004

 

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Nr. 90, Winter 2004