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Entlastung für Präsident Bush bei den Korea-Kontakten

Koschyk: Südkorea ist ein wichtiger Partner der freien Welt - Gemeinsames Leid und gemeinsame deutsch-koreanische Interessen in Wirtschaft und Kultur

 

Der südkoreanische Botschafter Hwang Won-tak (rechts) in Berlin und der Vorsitzende der deutsch-südkoreanischen Parlamentariergruppe Hartmut Koschyk (CSU) mit der Musikerin Kwak Soo-eun. Diese Meisterin klassischer südkoreanischer Musikinstrumente und Musik spielte bei dem Kulturevent in der Botschaft in Berlin.

© MARCO/Brigitte Schmid

 

Seoul/Berlin (bpb). Der weltweite Kampf der USA und ihrer Verbündeten gegen Terrorismus lenkt zum Jahresbeginn 2002 das öffentliche Interesse von weiteren Krisenherden ab. Dazu gehört das asiatische Land Korea. Es ist in ein kommunistisches Nordkorea und in das freie Südkorea geteilt. Das nordkoreanische Volk hofft seit Jahren auf politische Hilfe für eine Wiedervereinigung in Freiheit. Die USA und Deutschland gehören zu den größten Befürwortern.

"Deutschland hilft auch den Vorstellungen von US-Präsident George W. Bush, die Zusammenarbeit der beiden Landesteile voranzubringen", sagte der deutsche Politiker Hartmut Koschyk in einem Interview mit Prometheus. Die "Sonnenscheinpolitik" des südkoreanischen Präsidenten Kim Dae-jung soll zu einer Versöhnung zwischen beiden Landesteilen beitragen. Vor einem Jahr hatte Dae-jung für sein Engagement den Friedensnobelpreis erhalten.

"Deutschland und die USA unterstützen die Sunshine-Politik Südkoreas mit dem Ziel, die Zusammenarbeit der Regierungen im geteilten Land zu beschleunigen", sagte Koschyk. Er gehört der CSU an. Der christliche Politiker kommt aus der Stadt Bayreuth in Bayern, wo die Musik-Festspiele Richard Wagner stattfinden. Er ist Experte für Flucht und Vertreibung. Im deutschen Parlament ist Koschyk vertriebenenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion.

"Was die erzwungene Teilung des Landes betrifft, so kann man Korea sehr gut mit Deutschland vergleichen", sagte Koschyk. "Wir waren viele Jahrzehnte durch den Eisernen Vorhang getrennt. Der Glaube an die Freiheit und das Recht sowie das klare Eintreten aller CDU/CSU-Regierungen seit der Zeit des ersten Bundeskanzlers Konrad Adenauer hat schließlich zur Überwindung der deutschen Teilung geführt", erinnerte Koschyk. "Dabei hatte Bundeskanzler Helmut Kohl wie kein anderer die Chance der Wiedervereinigung genutzt. Natürlich haben unsere Verbündeten, vor allem die USA, ihre politische Zustimmung gegeben."

 

Werben für die Sonnenschein-Politik

In der Praxis hat es die Geschichte bewiesen, dass Diktaturen, auch kommunistische, die Menschen nicht auf Dauer gegen ihren Willen regieren können. "Das deutsche Beispiel sollte Korea ermutigen, eigene Irrtümer der Vergangenheit zu bereinigen", riet Koschyk.

"Das liegt auch im Interesse Nordkoreas. Dort gibt es intelligente, fleißige Menschen, die fähig sind, den Fortschritt in Asien mit zu tragen", erklärte Koschyk. "Ein geeintes Korea bedeutet natürlich auch eine wirtschaftliche Konkurrenz in Asien und für den Westen. Aber diesen Preis müssen wir zahlen im Interesse der Menschenrechte und der Demokratie."

Koschyk ist außerdem der Vorsitzende der deutsch-koreanischen Parlamentariergruppe im Bundestag. Sie hat die Aufgabe, das politische Interesse an der Korea-Situation wach zuhalten und aktuelle Entwicklungen im Parlament zu diskutieren. "Unser Sympathie gilt allen Koreanern, in Nord und Süd", betonte Koschyk. Es ist aber derzeit noch leichter, mit Südkorea zusammen zu arbeiten als mit dem Norden. Dort gibt es nämlich noch eine große Zurückhaltung. Wir reichen den Nordkoreanern die Hand." Unabhängig von der Starren Haltung hat Deutschland im Winter 2001 große Mengen von Rindfleisch kostenlos nach Nordkorea geliefert, um die Hungersnot zu verringern.

In Deutschland unterstützt auch die Regierung des SPD-Bundeskanzlers Gerhard Schröder die Sonnenschein-Politik des südkoreanischen Präsidenten Dae-jung. "Diese Politik bedeutet, alle Gemeinsamkeiten zwischen Nord- und Südkorea zu fördern, Vertrauen zu entwickeln und durch wirtschaftliche Zusammenarbeit die Lebensbedingungen für die Menschen im Norden zu verbessern", erklärt Botschafter Hwang Won-tak bei einem Kultur-Abend mit Politikern in der südkoreanischen Botschaft in Berlin. "Es ist eine Politik des offenen Herzens und wir freuen uns schon über kleine Schritte des Dialogs", sagte der Diplomat.

Schröder und der deutsche Außenminister Joseph Fischer haben Südkorea offiziell besucht. Minister Südkoreas sind regelmäßig Gast in der Bundesrepublik. Dazu gehört vor allem der südkoreanische Außenminister Han Seung Soo. Er ist derzeit der Präsident der Vollversammlung der Vereinten Nationen.

 

650.000 Koreaner lernen deutsche Sprache

Die kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und der Republik Korea sind sehr eng. Die Koreaner lieben deutsche Musik und Literatur. Nach Angaben von Botschafter Hubertus von Morr (Seoul) lernen derzeit etwa 650.000 Koreaner Deutsch. Das ist sehr viel, wenn man bedenkt, dass für Japaner und Koreaner die deutsche Sprache sehr schwer ist.

Die Kulturkontakte umfassen alle Bereiche des kulturellen Lebens, von Ausstellungen über Film, Musik, Literatur und Kunst bis hin zur wissenschaftlichen Kooperation. Auch die sportliche Zusammenarbeit hat Tradition.

Gleichzeitig ist die Kooperation zwischen deutschen und koreanischen Universitäten beispielhaft. Wichtige Bindeglieder zwischen beiden Ländern sind auch die rund 23.000 Koreaner, die in Deutschland leben, sowie die vielen tausend Koreaner, die in Deutschland studiert haben. Im Jahr 2002 studieren rund 5.000 Koreaner an deutschen Hochschulen. Die Kooperation von Wirtschaftsunternehmen entwickelt sich positiv.

 

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Nr. 82, Spring 2002