Home | Alexander Order | Coats-of-Arms | Articles | Latest News |

Art Gallery | Spiritual Corner


 

Das Olympia-Stadion in Berlin

Die Faszination der Architektur gehört zu Olympischen Spielen. Der lange Weg: Olympia--Berlin--Salt Lake City

 

Von B. John Zavrel

 

The Olympia Stadium in Berlin.

 

Berlin/Salt Lake City (bpb).Es ist ein sehr langer Weg von dem antiken Ort Olympia in Griechenland zu Salt Lake City, wo die olympischen Winterspiele der Neuzeit im Jahr 2002 stattfinden. Wer bereits die historischen Plätze in Griechenland besucht hat, der wird beeindruckt sein von den Stadien und Arenen, in denen vor Jahrtausenden Wettkämpfe stattfanden. Noch heute werden viele dieser Stätten für Veranstaltungen von Sport, Theater und Musik benutzt.

Die Architektur dieser Anlagen bleiben unauslöschlich jedem im Gedächtnis, der sie je gesehen hat. Das macht uns deutlich, dass Olympische Spiele und die dazu passende Architektur eine besondere Faszination auf die Menschen ausübt. Dabei wird sich zeigen, ob die modernen, kostspieligen Arenen unserer Zeit aus Stahl, Eisen, Kunststoff und Glas in der Geschichte den Bestand behalten, so wie es die Stein- und Marmorblöcke der alten Kulturen Griechenland und Rom beweisen.

Eine der eindruckvollsten olympischen Anlagen des XX., Jahrhunderts befindet sich in der deutschen Hauptstadt Berlin. Dort fanden 1936 die Olympischen Spiele statt, bei denen die Völker der Welt--und auch die USA--Gäste von Adolf Hitler waren. Wie es nach diesem "Fest des Friedens" in Europa mit Krieg, Vernichtung und Niedergang weiterging, das wissen wir inzwischen aus der jüngsten Geschichte.

Geblieben sind die großzügigen Anlagen des Olympia-Stadions, seiner Plätze und Gebäude in Berlin. Sie sind für viele die beste Olympische Architektur des XX. Jahrhunderts überhaupt. Das Olympia-Gelände in Berlin wurden weder von Bombenangriffen zerstört noch von der Wut aufgebrachter Menschen nach dem verlorenen Dritten Weltkrieg verwüstet.

 

Engländer schützen fast 50 Jahre die Olympia-Anlage

Die Olympia-Anlage befindet sich in Westberlin. Dass sie erhalten wurde, ist vor allem der britischen Besatzungsmacht zu verdanken. Zog nach 1945 in einige wichtige Gebäude und schützte die Anlage vor Vandalismus. In den 40 Jahren der britischen Nutzung renovierten die Engländer auch einen Teil der Olympia-Bauten. In den Jahren ihrer Besetzung war unter anderen Queen Elizabeth II. zu Gast. Auf dem so genannten Reichssport-Feld Adolf Hitlers nahm die Queen die Parade britischer Truppen ab. Die Siegermacht Großbritannien hatte damals mit der jüngsten deutschen Geschichte keine Probleme.

Heute wird das Olympia-Station vor allem für Fußballveranstaltungen sowie sportliche Ereignisse genutzt. Es gibt öffentliche Schwimmhallen und Sportplätze. Außerdem ist ein Sport-Museum untergebracht. Die Anlage steht unter staatlichen Denkmalschutz. Das heißt: sie darf baulich nicht wesentlich verändert werden.

Die Olympia-Anlage in Berlin war bereits konzipiert, ehe die Nationalsozialisten an die Macht kamen. Der Architekt der Anlage ist Werner March (17.1. 1894--11.1.1976). Schon um das Jahr 1900 war das Gelände der jetzigen Anlage für sportliche Einrichtungen vorgesehen. Nach der Machtübernahme des NS-Staates wurden die Pläne durch Hitlers Architekten Albert Speer überarbeitet. Dabei wurden die Entwürfe aus den 20-er Jahren erweitert. Es sollte alles noch schöner und größer werden. Die Anlage wurde repräsentativer und im Stil klassischer. Durch die Verlegung von Sportfeld und Besuchertribünen in den Boden wurde erreicht, dass das Olympia-Stadion von Außen optisch kleinere wirkt, als es im Inneren wirklich ist.

 

Die größte Olympia-Anlage der Welt

Am 14. Dezember 1933 gab Hitler die Anlage zum Bau frei. In der "Vossischen Zeitung" Nr. 560 wurde das Projekt am 16. Dezember 1933 der Bevölkerung vorgestellt. Hitler wird in der Zeitung wie folgt zitiert: "Mit dem heutigen Tag habe ich meine endgültige Genehmigung zum Beginn und zur Durchführung der Bauten auf dem Stadiongelände gegeben. Deutschland erhält damit eine Sportstätte, die ihresgleichen auf der Welt sucht...."

Die Baukosten waren damals auf 14,5 Millionen Reichsmark veranschlagt worden. Eine Summe, mit der man heute eine solche Anlage nicht mehr bauen könnte. Das Honorar des Architekten und seiner Mitarbeiter betrug insgesamt lediglich etwa über 300.000 Reichsmark.

Auf dem Olympia-Gelände konnten gleichzeitig 500.000 Menschen an Veranstaltungen der verschiedenen Art teilnehmen. Die Personenzahl konnte noch höher werden durch die Menschen, die an Paraden teilnahmen. Die Anlage war von der Reichsführung auch mit dem Ziel gebaut worden, auf Propaganda-Veranstaltungen die Macht Deutschlands zu demonstrieren.

Positiv ist zu vermerken, dass sich Architekt March und Architekt Speer in ihren Entwürfen an antiken Vorbildern orientiert haben. Dazu gehört auch die Ausgestaltung mit Kunstwerden. So sind heute noch Skulpturen aus Bronze und Stein zu finden von Arno Breker, Georg Kolbe, Josef Thorak Bildhauern.

Leider reicht der Platz an dieser stelle nicht aus, um die einmalige Olympia-Anlage ausführlich zu beschreiben. Daher ist jedem Leser zu raten, bei einem Berlin-Besuch unbedingt auch das Olympia-Gelände zu besichtigen. Es ist eine touristische Attraktion, wo sich Antike, Geschichte und Gegenwart begegnen.

 

 

Inside the Olympia Stadium in Berlin, looking toward the Marathon Gate.

 

 

Map of the Olympia Stadium grounds in Berlin.

 

 

 Keep informed - join our newsletter:

Subscribe to EuropeanArt

Powered by www.egroups.com

 

Copyright 2001 West-Art

PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, Politics and Science,

Nr. 82, Spring 2002