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Alexander Orden und Prinzessin Victoria Luise von Preußen

Kaisertochter als Großmeisterin des Alexander-Ordens

 

Großmeisterin des Alexander-Ordens für Kunst und Wissenschaft

Kaisertochter Prinzessin Victoria Luise

Photo Copyright Archive/Marco-VG

 

Berlin (bpb) Prinzessin Victoria Luise von Preußen war nach 1945 Großmeisterin des Alexander-Ordens für Kunst und Wissenschaft. Die Kaisertochter übergab das Ehrenamt 1968 an Erica Pappritz, der Protokollchefin des ersten Bundeskanzlers Konrad Adenauer. Victoria Luise war die letzte Dame des Hochadels, die sich in diesem Amt um die Ordensideale der Völkerverständigung sowie der Förderung von Kultur, Kunst und Wissenschaft bemühte.

Der französische Schriftsteller Roger Peyrefitte hatte 1990 als Großmeister den Alexander-Orden erneuert. Seit seinem Tode amtiert der Wissenschaftler Dr. Wilson Greatbatch, der Erfinder des Herzschrittmachers, als Großmeister. Die Amtsgeschäfte als Kanzler führt Konsul B. John Zavrel.

In einem Interview als Großmeisterin erklärte Sie 1967, der Orden sei eine geistige Gemeinschaft ohne kommerzielle Ziele. Der Zugang stehe jedem humanistisch gebildeten und lebenden Menschen grundsätzlich offen. Auf die Frage, wie sich der Orden finanziere und die Machtstrukturen organisiert seien, erklärte die Prinzessin:

„Der Orden hat als Institution kein Vermögen. Alle Initiativen zur Förderung von gemeinnützigen und kulturellen Vorhaben werden von Ordensmitgliedern privat finanziert. Wir geben ohne zu fragen, was wir dafür erhalten.

 

Frage: Welchen Ursprung hat die Ordensgemeinschaft ?

Antwort: Die Gestalt und die Taten Alexander des Großen inspirieren und faszinieren Menschen seit Jahrhunderten. Kaiser, Könige, Fürsten, Gelehrte, Wissenschaftler und Päpste der Kirche haben in unterschiedlicher Weise einem Alexander-Kult gehuldigt; man hat seinen Namen angenommen, Siedlungen, Städten und Regionen den Namen Alexander gegeben. Aus den kleinen höfischen Zirkeln mit schöngeistigen und nostalgischen Gesprächen wurde schließlich eine Gemeinschaft, die nüchterner und realistischer handelt.

 

Frage: Haftet dem Alexander-Orden nicht der Mythos einer geheimen Loge an ?

Antwort: Das wäre falsch! Der Orden ist keine Loge und hat auch nichts zu verbergen. Natürlich ist unsere Gemeinschaft kein Schützenverein für jedermann. Die Mitgliedschaft setzt ein bestimmtes geistiges Niveau voraus, die Bereitschaft zu sozialem Verhalten und auch Leistungen auf dem jeweiligen Gebiet seiner eigenen Lebensperspektiven.

 

Frage: Es ist also eine Gemeinschaft für eine Elite ?

Antwort: Ja, es ist eine Elite der Leistungsträger im guten Sinne. Andere Menschen würden sich für so eine idealistische Sache ja auch gar nicht interessieren. Elite bedeutet auch, historisches Bewusstsein und den Willen, Gutes zu bewahren und weiterzuentwickeln.

Die Ideen Alexander des Großen gehören allen Nationen und nicht etwa seiner Herkunftsregion Griechenland. Natürlich hat das Königshaus der Hellenen eine besondere Zuneigung zu Alexander gezeigt.

 

Frage: Wie sieht die Zukunft aus ?

Antwort: Je mehr die adelige Gesellschaft in der neuen Zeit an Bedeutung und Einfluss verliert, desto stärker ist das bürgerliche Engagement gefordert. Und ich bin sicher, dass es heute und bis in ferner Zukunft immer Menschen geben wird die nach unserer Idee handeln: es ist besser das letzte Saatkorn in die Erde zu senken als es aufzuessen.

 

Prinzessin Victoria Luise im Abendkleid

Photo Copyright: Archive/Marco-VG

 

Kaisertochter mit vielen Kindern und Enkeln

Victoria Luise wurde am 13. September 1892 im Marmorpalast Potsdam (bei Berlin) als jüngstes Kind von Kaiser Wilhelm II. geboren. Die britische Queen Victoria und die preußische Königin Luise waren die Namensgeberinnen der einzigen Tochter des Kaisers. Gemeinsam mit sechs Brüdern wuchs Victoria Luise auf. Nach dem 16. Geburtstag ernannte der Kaiser seine Tochter zur Regimentschefin des 2. Leibhusarenregiments.

Am 24. Mai 1913 heiratete Victoria Luise den Prinzen Ernst August von Hannover im Berliner Schloss. Unter den Gästen war der englische König Georg V. und der russische Zar Nikolaus II. Nach dem ersten Weltkrieg und der Abschaffung der Monarchie lebte das Ehepaar bis 1933 in Österreich. Aus ihrer glücklichen Ehe gingen fünf Kinder hervor. Ihre einzige Tochter Friederike heiratete 1938 den späteren griechischen König Paul I. Victoria Luise ist somit die Großmutter der spanischen Königin Sofia und des heute im Londoner Exil lebenden ehemaligen griechischen Königs Konstantin II. Der spanische Thronfolger Felipe, Fürst von Asturien, ist ihr Urenkel.

Die Kaisertochter starb am 11. Dezember 1980 mit 88 Jahren in Braunschweig. Sie ist im Mausoleum der Könige von Hannover in Hannover-Herrenhausen an der Seite ihres 1953 verstorbenen Mannes beigesetzt. Der Alexander-Orden bewahrt seiner Förderin ein ehrendes Gedenken.

 

 

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Nr. 90 Winter 2003