Home | Alexander Order | Coats-of-Arms | Articles | Latest News |

Art Gallery | Spiritual Corner

 

Schloss Bodenstein--Ein Ort der Kunst in Europa

Das Lebenswerk einer kunstsinnigen Familie mit Tradition

 

Von Consul B. John Zavrel 

 

Schloss Bodenstein in Nörvenich bei Köln.

 

Köln/Nörvenich (bpb) Es ist ein besonderer Ort der Kunst in Europa: das Schloss Bodenstein in Nörvenich bei Köln in Deutschland. In seinem Ursprung geht die historische Anlage auf das 12. Jahrhundert zurück. Der Kern der heute sichtbaren Bausubstanz ist über 300 Jahre alt. In der wechselvollen Geschichte dieser Region zwischen dem Fluss Rhein und der alten Kaiserstadt Aachen es der Familie Bodenstein zu verdanken, dass diese Anlage nach dem Zweiten Weltkrieg restauriert und kulturell genutzt wurde. Schloss Bodenstein ist u.a. der Gründungssitz der Europäischen Kultur Stiftung zur Förderung von Kunst und Wissenschaft. (www.europaeische-kultur-stiftung.org)

Besonders hervorzuheben ist, dass die Renovierung und der Erhalt der Schlossanlage ausschließlich durch das Haus Bodenstein geleistet wurde. Das Schloss ist entsprechend der Bautradition der Region in roten Ziegelsteinen unter Verwendung von Sandstein gebaut. Die Geschichte des Gebäudes spiegelt die Entwicklung von einer ursprünglich römischen Ansiedlung bis zum heute als Kulturzentrum genutzten Bauwerk wieder.

Vor 2.000 Jahren lag der heute über 10.000 Einwohner zählende Ort an einer Heerstraße. Sie verband das von den Römern gegründete Köln mit der heutigen Stadt Zülpich. Auf dem Schlossgelände befanden sich nach heimatkundlichen Erkenntnissen römische Wachposten. Jedoch waren der Ort und gesamte Gelände bereits von Germanen und Kelten besiedelt gewesen. Das Schloss war ursprünglich als Burg angelegt mit Türmen, umgeben von einem Wassergraben.

Im Streit um weltliche und kirchliche Macht gehörte der Besitz abwechselnd der Kirche sowie adeligen Familien, wie den Herren von Gymnich.

Bei Kriegsende 1945 war das Schloss Lazarett für die beim Kampf im Hürtgenwald (Düren) gegen die Besatzungsmächte verwundet wurden.

 

Verwandt mit der Heiligen Elisabeth

1970 bestand die Absicht, dass der Besitz als Gästehaus der westdeutschen Regierung genutzt wird, die nach 1945 von Bundeskanzler Konrad Adenauer in Bonn am Rhein etabliert worden war. Schließlich übernahm 1980 die Familie Bodenstein die Anlage und gab ihr den Namen. Die Familie Bodenstein entstammt dem katholischen Adelsgeschlecht der Pottenstein aus der gleichnamigen Stadt in der Fränkischen Schweiz in der Nähe von Bayreuth im heutigen Bayern. Die Pottenstein-Bodenstein verband verwandtschaftliche Beziehungen mit der Heiligen Elisabeth von Thüringen (1207-1231) Damals, auf ihrem Weg von Ungarn nach Thüringen, übernachtete die blutjunge Elisabeth auf Burg Pottenstein. Der mildtätigen Elisabeth wird das „Rosenwunder" nachgesagt, das in der Abbildung dargestellt ist.

 

 

Diese Tafelbild aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts zeigt das Rosenwunder der Hl. Elisabeth von Thüringen.

Sie wird von ihrem Mann, dem Landgrafen Ludwig von Thüringen, ertappt, als sie zur Zeit einer Hungersnot Lebensmittel an Arme verteilen wollte. Doch als ihr Mann die dafür in ihrer Schürze verborgenen Sachen sehen will, haben sich diese in Rosen verwandelt.

In dieser Tradition wirken auch Mitglieder der Familie von Pottenstein-Bodenstein. So öffneten 1980 Marie-Luise Bodenstein, geborene Setzer von Strojeditz, und ihr Sohn Josef-Franz Bodenstein den Familienbesitz der gemeinnützigen Verwendung für kulturelle Zwecke. Die beiden Söhne John Gilbert Bodenstein (Lord of Noervenich Castle) und Marco Bodenstein setzten dieses Engagement fort.

So folgte dem Dornröschenschlaf des Schlosses nach dem Krieg und Zeiten des Verfalls wieder gesellschaftliches und kulturelles Leben mit Gästen aus Politik, Kunst, Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft. Zu den Freunden und Gästen gehörten unter anderen Dr. Mildred Scheel, Frau des damaligen Bundespräsidenten und Gründerin der Deutschen Krebshilfe, der französische Schriftsteller Roger Peyrefitte, die Künstler Henry Moore, Leonor Fini, Paul Belmondo, Ernst Fuchs, Friedensreich Hundertwasser, Kurt Arentz, Mirko Donst, Hugo Haig-Thomas sowie Spaniens Thronfolger Felipe, Prinz von Asturien.

Prominentester Gast in früher Zeit war zweifelsohne Kaiser Karl der Große. Auf seinem Zug von Bonn in seine Kaiserpfalz nach Aachen übernachtete er einmal auf dem Schlossgrundstück. Nach ihm wurde der Internationale Europäische Karls-Preis benannt, der von der Stadt Aachen für Verdienste um die europäische Einigung vergeben wird. Preisträger sind unter anderen US-Präsident Bill Clinton, Sir Winston Churchill, Paul Henry Spaak, Robert Schuman, Konstantin Karamanlis (Griechenland), Sinmone Veil, König Juan Carlos I. von Spanien, Henry A. Kissinger (USA), Staatspräsident Francois Mitterrand (Frankreich), Bundeskanzler Helmut Kohl, Staatspräsident Vaclav Havel (Tschechien), Königin Beatrix der Niederlande, Tony Blair (England).

 

 

 Keep informed - join our newsletter:

Subscribe to EuropeanArt

Powered by www.egroups.com

 

Copyright 2002 West-Art

PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, Politics and Science.

Nr. 82, Spring 2002