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DAS TIER IN DER KUNST

Ein umfassender Katalog über Tier-Darstellungen in Skulptur und Graphik

 

Von Dr. Siegfried Nöhring

 

Arno Breker: Bukephalos I and Bukephalos II. Horses of Alexander the Great. Two masterpieces of the sculptor. The work is published in the catalog "Uber allem Schönheit" (Above all Beauty). Sculptures are 20 cm high (1980). (Order catalog for $ 18 from: zavrel@meaus.com)

Photo Copyright Marco-VG, Bonn

 

Das Tier ist aus der künstlerischen Darstellung des Menschen nicht weg zu denken. Noch ehe der Homo sapiens damit begann, sich selbst in Bild oder Figur in Erinnerung zu bewahren, hatte er bereits das Tier verewigt; Höhlenmalereien und andere Funde an verschiedensten Stellen der Erde bestätigen diese Theorie. Die Darstellung der Tiere in der Kunst wurde auch durch Mythologie und Religionen beeinflusst.

Bereits bevor das Christentum seine Lehre und die überlieferten Geschichten von der Schöpfung, dem Paradies mit Adam, Eva und der Schlange sowie der späteren Sintflut mit der Rettung von Tieren durch die Arche Noahs verkündete, gab es Völker, die in Tieren auch ein Sinnbild ihrer Gottheit sahen. Die Germanen, die Ägypter, die Griechen und andere alte Kulturen bezeugen dies.

Aus dieser langen Überlieferung erklärt sich noch heute im 21. Jahrhundert das Interesse der Menschen an der Tierdarstellung. Dabei wird zweifelsohne die wirklichkeitsnahe Darstellung beim Sammler von Skulpturen und Bildern bevorzugt. Diese wiederum war mit ein Grund für die Herausgabe dieses Katalogs mit dem Titel "DAS TIER IN DER KUNST".

Werke von berühmten, heute fasst vergessenen oder weniger bekannten Künstlern vom 18. bis zum 20. Jahrhundert sind darin aufgenommen. Aber auch meisterliche Arbeit jüngerer Künstler ist vertreten , sofern sie der klassischen Tradition auch im 21. Jahrhundert verbunden sind. Als wichtiger Rat für den Ankauf ist dem Liebhaber und Sammler zu empfehlen: sich nicht nach der Tagesmode richten, sondern Skulpturen, Bilder und Zeichnungen der Künstler erwerben, die ihn im Inneren ansprechen.

Wirtschaftlich besonders erfolgreiche Künstler des XX. Jahrhunderts hatten ebenfalls das Tier in ihr Werk einbezogen. Es blieb jedoch meist bloße Dekoration und Mittel zum Zweck. Pablo Picasso hatte sogar als Bildhauer seine bockige "Ziege" für viel Geld an den bedeutenden deutschen Kunstsammler Professor Peter Ludwig (Museum Ludwig Köln) abgegeben. "Von Picasso wird alles gekauft", hatte sein Kunsthändler Daniel-Henry Kahnweiler 1975 in Paris Arno Brekers Editeur Joe F. Bodenstein bei einem Erfahrungsaustausch gesagt. So war es auch nicht schwierig, etwa einen von Picasso umgedrehten alten Fahrradsattel als "Kunstwerk" zu verkaufen, nämlich als Stierkopf. Auch Picassos kantige Eule war begehrt und überbezahlt.

Ähnliches lässt sich von Marc Chagall berichten: seine naiven Esel und biblische Zwittergestalten aus dem Tierreich waren nach 1945 zeitweise begehrte Kaufobjekte, weil Chagall zum berühmtesten jüdischen Maler gemacht wurde.

Auch andere Künstler wurden überbewertet, wie etwa die Deutsche Rene Sintenis. Sie gilt immer noch als eine bedeutende Tierbildhauerin, hat jedoch verhältnismäßig wenig Tierdarstellungen geschaffen. Zu den wichtigen Tierbilddarstellern des XX. Jahrhunderts in Deutschland gehören zweifelsohne der Berliner Bildhauer August Gaul und der Düsseldorfer Josef Pallenberg.

 

Arno Breker: Eagle (flying) and Eagle (resting). Bronze, gold plated, 1985. 30 cm high including the marble base. It is an interesting sculpture by a great master in art. (Order catalog for $ 18 from: zavrel@meaus.com)

Photo Copyright Marco-VG, Bonn

 

Hans Nübold und seine typischen Pferde

In der Tierskulptur hat der Bildhauer Hans Nübold im 21. Jahrhundert wichtige Akzente gesetzt. Dazu zählen seine typischen Pferde-Darstellungen. Betrachtet man sie erstmals, dann geht es einem durch den Kopf: "Das ist doch.....".

Unbewusst werden Nübolds Pferde mit graphischen Pferde-Variationen von Marino Marini assoziiert. Tatsächlich hat sich Nübold bei Marini an der Kunstakademie in Mailand fast drei Jahre inspirieren lassen. Auch der deutsche Bildhauer Professor Fritz Nuss gehörte zu den Lehrern. In seinen eigenen Pferdedarstellungen ist Nübold jedoch souverän und unverwechselbar geblieben.

Künstler mögen es nicht, mit anderen verglichen zu werden. Sie empfinden es zumeist als eine Abwertung. Aber es ist doch durchaus verständlich, dass man einen neu entdeckten Künstler oder eine Künstlerin zuerst mit jenen vergleicht, mit deren Kunstschaffen man bereits vertraut ist.

Kaum mit einem Lebenden zu vergleichen sind einige Künstler, die in wenigen Tierdarstellungen Meisterwerke schufen. Dazu gehört Arno Breker (1900-1991). Der Adler des Zeus hat es ihm angetan. Der Göttervater wählte jedoch noch andere Verwandlungen, um nach der Legende und Mythologie an die Objekte seiner Begierde heranzukommen: den Schwan (für Leda) und den Stier, um die Europa zu entführen. Eine Würdigung des Pferdes sind Brekers zwei Darstellung von Bukephalos, dem Lieblingsross Alexanders des Großen.

Eine bevorzugte Tierdarstellung von Josef Thorak (1889-1952) ist der Adler. Seine Version fällte erdverbundener aus als die anderer Künstler. Berühmt für seine Adler als Hoheitszeichen in den 30er Jahren wurde Professor Kurt Schmid-Ehmen (1901-1968). Sein Zeitgenosse Professor Wilhelm Tank in Berlin wiederum war als Fachmann der Kunstanatomie der führende Zeichner von Adlern seiner Epoche.

 

Kurt Arentz: Bulls, jumping. Published in the book "Portraits and new Sculptures" by Kurt Arentz. You can order this book for $ 45 plus $ 5 shipping from: zavrel@meaus.com

Photo Copyright Marco Bodenstein

 

Vom Frosch bis zum Falken wird alles geliebt

Adler, Löwe, Bär und Stier sind Lieblingsthemen der Tierdarstellungen. Die Bildhauer und Maler haben sich jedoch gleichzeitig fast alles dessen angenommen was kreucht und fleucht. So ist vom Frosch bis zum Falken alles dabei in der Bildhauerei, Malerei und Grafik. Auch Hahn, Fisch, Lamm, Elefant, Affe und andere wildlebende Tiere werden - je nach örtlicher Überlieferung - gerne in Kunstwerken verewigt.

Zu den Kunstschaffenden, die im Katalog ebenfalls mit Arbeiten vertreten sind, gehören unter anderen Eva Aulmann, Harro Frey, Roland Fürstenhöfer, Partick Gerz, Georg Grieb, Dorothee Grimm, Jo Jastram, Andreas Krämmer, Holger Lassen, Fritz Meinhard, Robert Metzges, Suse Müller-Diefenbach, Ines Scheppach, Waldemar Schröder, Hermann Schwahn, Hermann Schwenk, Dietlind Seidel, Otto Sonnleitner, Willy Tannheimer, Konrad Thalmann, Josef Wackerle, Manfred Welzel, und Wolfgang Wieder.

(Katalog Das Tier in der Kunst, Galerie für gegenständliche Kunst in D - 73230 Kirchheim / Teck - Max-Eyth-Strasse 42 info@galerie-im-netz.de )

(Copyright 2002 Prometheus, 82/2002)

 

 

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Nr. 82, Spring 2002